Reisen und helfen: Wie aus dem Massentourismus eine soziale Bewegung werden kann

Wie können Touristen Entwicklungsprojekte unterstützen? Berliner Gazette-Autor Patrick Meier schlägt eine App vor, mit deren Hilfe Touristen die Standorte von Krankenhäusern oder den Zustand von Straßen in Karten eingetragen werden können.

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Aktuelle Statistiken zeigen, dass allein im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde internationaler Touristen durch die Welt gereist sind. Darunter sind auch eine Vielzahl von Reisenden, die unerschrocken und mit dem „Lonely Planet“-Reiseführer im Rucksack weit mehr als nur die Hauptstädte von Entwicklungsländern bereisen.

Die Zeit ist reif für einen sozialen Tourismus. Denn insbesondere Rucksacktouristen besitzen meist ein Smartphone, haben Zeit, wollen etwas Sinnvolles tun und sind bereit, sich auch abseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen. Sie könnten sozial wichtige Infrastrukturen kartographieren und Entwicklungsprojekte überprüfen. Möglich wäre das mit Hilfe einer einfachen Smartphone-App, in die bestehende Apps von Reiseführern oder Tripadvisor integriert sind. Diese App würde via GPS im Smartphone die Reisenden auffordern, die Qualität der benutzten Straßen zu beurteilen und ein Feedback über ihren Zustand zu geben.

Namensgeber für Straßen werden

Sie könnten auch gebeten werden, das nächstgelegene Krankenhaus zu finden und ein mit GPS-markiertes Bild davon zu machen – eine GPS-Schnitzeljagd für den guten Zweck. Das ist eine wichtige Aufgabe, denn Regierungen kennen oft nicht die genaue Position von Schulen, Krankenhäusern oder Straßen.

Die App würde Reisende automatisch auf nahe gelegene Entwicklungsprojekte hinweisen, die durch die Weltbank oder andere internationale Spender finanziert sind. Reisende könnten dann automatisch geographisch markierte Bilder schießen, die dann wiederum automatisch an Entwicklungsorganisationen für die weitere visuelle Analyse geschickt werden würden. Das ließe sich durch Microtasking einfach verwirklichen.

Es gäbe auch die Möglichkeit eine 30-sekündige Multiple-Choice Umfrage zu entwickeln. Die App würde weiterhin mit Features arbeiten, über die für Aktivität Punkte verteilt werden, von denen man dann zum Beispiel den nächsten Reiseführer kostenlos erhält. Als erste Person, die in der App eine Straße vermerkt, könnte man auch Namensgeber für diese werden.

Der große Vorteil dieser Methode ist, dass die Touristen sowieso in der gesuchten Gegend unterwegs sind und mit ihren eigenen Telefonen ausgerüstet sind. Als unabhängige Dritte müssten sie nicht geschult werden. Es gibt ein paar Knackpunkte zu beachten, wie die Sicherheit der Reisenden. Aber angemessene Ausschlussklauseln könnten diese Aufgabe überwindbar machen. Natürlich ist es genauso wichtig Interessenvertreter vor Ort zu haben, aber die GPS-Schnitzeljagd mit Touristen könnte eine ergänzende Strategie darstellen.

Anm.d.Red.: Aus dem Englischen übersetzt von Anne-Christin Mook. Das Foto stammt von Christian Straub und steht unter einer Creative Commons Lizenz.

4 Kommentare zu “Reisen und helfen: Wie aus dem Massentourismus eine soziale Bewegung werden kann

  1. Ist das ernst gemeint? Und wo ist die Diskussion darum? Wie würde man einsteigen, mitmachen? Einfach Tripadvisorkontaktieren, oder wie?
    Bitte mehr “Handlungsanweisungen”.

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