Die Wut der Bürger: Strahlung, Panik, Konsequenzen

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Kampf gegen Kernkraft zwischen Deutschland, Indien und Japan. Kampf gegen Diktaturen zwischen Tunesien, Libyen und Bahrain. Selten zuvor war der Wunsch, die Welt zu verändern, so sichtbar wie jetzt. Das ist hierzulande auch Ranga Yogeshwar zu verdanken: Nicht nur hat er der Anti-AKW-Bewegung Argumente und ein Gesicht verliehen, er steht auch für eine Veränderung im großen Ganzen. Unser Video-Protokoll zeigt Deutschlands populärsten Wissenschaftsjournalisten im Gespräch mit AktivistInnen über Strahlung, Panik und politische Konsequenz. Eingefangen vergangenen Samstag nach seinem Vortrag im Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Der neun Minuten lange Moment ist eine tolle Inspiration für unseren Jahresschwerpunkt WAS BLEIBT?

23 Kommentare zu “Die Wut der Bürger: Strahlung, Panik, Konsequenzen

  1. ein sehr geduldiger Mensch scheint das zu sein. Danke für das Video, konnte selbst nicht zu dem Vortrag am Samstag gehen.

  2. Frank Schirrmacher über die Rolle Ranga Yogeshwars im Rahmen der aktuellen Japan-Katastrophe: “Die Echtzeitkatastrophe, verstärkt durch Tepcos fatale Informationspolitik, wird in der Echtzeitkommunikation fast so etwas wie ein kollektives Atmen. „Es ist passiert.“ – „Es ist noch nicht passiert.“ – „Es wird passieren.“ Zwischen diesen Varianten des Schlimmsten changierte die Berichterstattung. Es waren dann zuweilen die gleichen Medien, die tiefsinnige Analysen über die „German Angst“ und den deutschen Hang zum Weltuntergang veröffentlichten. Aber die neue Wirklichkeit war nicht dieses gigantische Hintergrundrauschen, sondern die Tatsache, dass trotzdem (und gerade deshalb) die Menschen wissen wollten. Das ist der Grund, warum sie, quer durch alle Lager, so begeistert auf einen nüchternen und glaubwürdigen Kopf wie den Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar reagierten. Yogeshwar war so etwas wie der menschliche Filter der Nachrichtenflut.”

    http://www.faz.net/s/Rub469C43057F8C437CACC2DE9ED41B7950/Doc~E12710F160603459695C9160AC8D5C493~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  3. Ist Ranga Yogeshwar nicht der Journalist, der mit seiner Hochglanzphysik vor allem die hiesigen Energieriesen (EON, Vattenfall, RWE, EnBW usw…) immer wieder in einem besseren Licht dastehen lässt, als dies für eine ökologisch lebenswerte Zukunft sinnvol wäre?

  4. ich war auch bei dem Vortrag! aber leider nicht bei dem “Nachgespräch”… bei dem Vortrag kam RY auf jüngste Vorwürfe zurück, er sei Atom-Lobbyist. Dazu meinte er: wenn jemand, der in Krisenzeiten den Atomkonzernen, die Probleme ihrer Arbeit erläutert und für ein Umdenken plädiert (er hat denen wohl irgendwelche Vorträge gehalten), dann weiß ich auch nicht, was ein Atomlobbyisten von einem Atomgegner unterscheidet… sinngemäss…

    Er sagte auch: Wir brauchen eine Technik, die menschliche Fehler verzeiht…

  5. Wie die meisten Ikonen scheint Ranga Yogeshwar ziemlich umstritten zu sein, ich kenne ihn und seine Arbeit nur am Rande sozusagen, las kürzlich folgendes bei einem Wirtschaftsjournalisten:

    “Kurz nach Beginn der Atomkatastrophe in Japan wagte sich der deutsche telegene Wissenschafts-Erkläronkel Ranga Yogeshwar – immerhin studierter Physiker, auf allen Medienkanälen präsent, aus der Deckung, und prognostizierte mutig, dass die Bürger vermutlich in drei Wochen wieder in ihre Häuser neben dem AKW in Fukushima einziehen dürften.

    Das war gewagt, entspricht aber dem Leitbild des Mainstreamjournalismus, wie die Spekulanten der leichtfertigsten Sorte entweder auf fallende oder steigende Aktien zu spekulieren, statt nachzudenken, nicht zu reden – und erst danach fundiert zu informieren, hier also statt Profilneurose auch mal eine gewisse Zurückhaltung zu üben.

    Kurzum: Eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Begriff Risiko würde so manchem mit Worten allzu leichtfertigen „selbst ernannten“ Experten gut tun. Wer jedoch seine eigenen Risiken geschickt an die Allgemeinheit outsourct, wird zu solch einer noblen Haltung nie kommen.”

  6. Was mir an den Clip gefällt: Es ist ein Gespräch. Man kann der öffentlichen Person Ranga Yogeshwar kritisch gegenüberstehen, aber ich stelle mir andere “Promis” in so einer Situation vor und muss denken: Die hätten mit en “Normalos” bestimmt keine Zigarette geraucht und sich geduldig die Fragen angehört.

    Inhaltlich finde ich es teilweise ein bisschen komisch, zB wenn er sagt dass seine Generation “politischer” gewesen ist. Ist das tatsächlich so oder eine Verklärung?

  7. Was bei mir von Yogeshwar hängen geblieben ist, ist dass er im Grunde den gleichen Traum träumt wie die Bosse der Atom-Energie nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Statt von gigantischen Atomanlagen, träumt er von gigantischen Sonnen-Kollektor- und Wind-Parks, die letztendlich wieder monopolistische Unternehmenstrukturen zementieren und damit eine partizipative und demokratische Zukunft behindern. Wenn Ihr Euch unbedingt einen Helden zimmern wollt, dann nehmt wenigstens jemanden, der was von der Materie versteht, z.B. Hermann Scheer, der wissenschaftlich und politisch im Grunde alles sauber durchdekliniert hat und vor allem deutlich gemacht hat, dass die Zukunft der Energie in der Dezentralisierung liegt und nicht in den monopolistischen Supergrid-Konzepten der Energie-Riesen. Immerhin ist Scheer Inhaber des Alternativen Nobelpreises. Ich kann sein Buch “Der Energethische Imperativ” nur empfehlen. In diesem erst kürzlich erschienenen Buch schildert er detailiert, wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist. Ein beeindruckendes Vermächtnis.

  8. So ist es nun nicht, dass “die Industrie” erst jetzt von der Idee dezentraler Kraftwerke überrascht sird.
    Bereits Mitte der 80er Jahre unterstützten die Stadtwerke Hannover den Aufbau dezentraler gasbetriebener Blockheitskraftwerke in Mehrfamilienhäusern.
    Im Keller schnurrte ein erdgasbetriebener Ford-Motor, der Strom ins Netz einspeiste und das Haus gleichzeitig mitr Wärme versorgte.
    Die Technik war damals schon ausgereift und hätte die 500 000- EW Stadt autark versorgen können, wenn die Idee weiter propagiert und unterstützt worden wäre.
    Das Projekt wurde aber (auf Wunsch der KKW-Betreiber?) plötzlich gestoppt

  9. @Wolfgang: Vielen Dank für den Hinweis auf Hermann Scheer. Ich glaube jedoch nicht, dass es hier darum geht, einen “Helden zu zimmern” wie du es sagst. Ich sehe Ranga Yogeshwar durchaus kritisch, würde bei meiner Kritik aber differenzieren zwischen der “öffentlichen Person Yogeshwar” und den “inhaltlichen Aussagen von Yogeshwar”. Problematisch hierbei: Yogeshwar selbst vermischt gern beides. Bei seinem Vortrag im HKW distanzierte er sich zunächst von dem Kult um seine Person, hat dann aber viele Gelegenheiten genutzt, um den Kult zu füttern. Das fand ich eher unsympatisch.

    Was seine Haltung zur Energiepolitik anbetrifft: Da danke ich dir auch für deine Hinweise und Ausführungen, bisher hatte ich dazu nicht soviel Einblick.

  10. ich verstehe nicht wirklich die negative Kkritik an TV Moderator Ranga Yogeshwar. Immerhin hat er durch seine Wissenssendung QUARKS und durch seine informative Berichterstattung zum Japan-Atomreaktor-Unglück nicht nur die Herzen der deutschen Fernsehzuschauer erobert, sondern auch die kommerzielle Seite des Internets im Bezug auf Informationen kritisiert. Zielscheibe: Spiegel Online! Die haben es mit ihrer sensationalistischen Berichterstattung doch nun wirklich verdient!

  11. Ich habe Yogeshwar einige Monate vor der Fukushima-Katastrophe im Fernsehen gesehen (ich glaube im Frühstückssfernsehen oder so). Dort wurde er gefragt, ob er persönlich zu einem der Ökostrom-Anbieter gewechselt ist: Dazu sagte er nein und meinte, das macht aus seiner Sicht wenig Sinn …

  12. Ich habe ihn so verstanden, dass man aus seiner Sicht nur durch Interventionen im großen Maßstab erneuerbare Energien durchsetzen kann. Von dezentralen Energiekonzepten, wie sie von vielen Experten in diesem Sektor empfohlen werden, scheint er nichts zu halten. Ich empfehle hier immer wieder, mal das Buch von Hermann Scheer zu diesem Thema zu lesen: “Der Energethische Imperativ – Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist”.

  13. Ranga Yogeshwar hatte mal einen Auftritt bei der KAS vor einigen Wochen, wo er sich intensiv bemühte, die Bundesregierung für den Atomausstieg zu kritisieren.
    Bei manchen Leuten muss man wirklich sehr genau hinhören, bis man die Propaganda bemerkt.

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