Im Hintergrund ein Stich aus dem 19. Jahrhundert, von einer europäischen, bäuerlichen Landschaft, die heute in Europa ausstirbt. Darauf: Michel aus Lönneberga – der Innbegriff der fröhlichen Landjugend – auf einer Kuh, die schon in ihre Premium-Fleischpartien aufgeteilt ist. Außerdem: Geldscheine Zimbabwes – ein Schein inflationäre 500 Millionen Dollars „wert“ – und die Bilder einer florierenden Agrarwirtschaft, die kaum existieren kann, weil billige Trockenmilch aus europäischer Überproduktion dort den Markt flutet.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und arbeite noch oft auf dem Hof meines Schwagers. Für mich hat das Landleben seine Romantik à la Lönneberga behalten, selbst wenn seit kurzem ein Roboter die 80 Kühe melkt. Aber im Blick auf die großindustrielle Argrarproduktion zeigt sich für mich der ganze absurde Zusammenhang globalisierter Warenströme, die oft mit dem wirklichen Wohl der Menschen kaum mehr etwas zu tun haben… (Anm.d.Red: Heisenbergs Arbeit “Michels Kuh” ist in der Ausstellung Sunny Side Up in Salzburg zu sehen.)
Tolle Darstellung, aber an Simbabwes Sorgen ist wohl nicht die Kuh schuld.
Milchpulver setzt man oft in der Nothilfe ein. Da gab es vorher schon ein arges Problem.