“Du musst Dein Leben ändern”, fordert der Philosoph Peter Sloterdijk in seinem aktuellen Großentwurf für eine Gesellschaft in Zeiten der Krise. Doch bevor wir alles ändern, sollten wir unseren Blick für all jene Prozesse schärfen, die sich täglich in unserem Alltag ereignen. Prozesse wohlgemerkt, die jeden einzelnen Menschen als auch die Welt en gros transformieren. Meint die frischgebackene Abiturientin Lea Weber.
Tag ein, Tag aus leben wir unser Leben und bemerken nicht einmal, dass sich mit jedem Tag die Welt ein Stück verändert. Natürlich verändert sich die Welt mal ein Stück mehr, mal ein Stück weniger, doch es wird nie so sein, dass wir eines Tages aufwachen und eine Leere vor uns sehen.
Der Grund dafür ist, dass ein jeder auf der Welt mit seinem Handeln die Welt verändert. Egal, ob er oder sie ein “hohes Tier” zu sein und damit Wirkung auf die Politik zu haben scheint; egal ob er oder sie Recherchen betreibt, publiziert und damit die Mitmenschen aufklären will; egal ob er oder sie auf dem Land wohnt und Kühe melkt – das macht im Endeffekt keinen Unterschied. Denn jede/r wirkt mit seinem Betreiben auf die Entwicklung der Welt ein.
Warum diese Konkurrenz?
Doch warum konkurrieren wir dann um die Wette, wer die bessere Stellung hat? Warum gibt es unterschiedliche Löhne? Warum müssen einige von uns aus der Gesellschaft ausgeschlossen bzw. verurteilt werden, nur weil sie nach dem Empfinden einiger Menschen einen niedrigeren Rang haben?
Die einfachste und ehrlichste Antwort ist wohl, dass wir alle Egoisten sind. Und auch wenn sich viele Menschen über diese Fragen Gedanken machen, wird wohl keiner Anstalten machen, diese Urteile abzulegen.
Wir leben alle auf einer Welt und ernähren uns von dieser Erde, doch wenn es darum geht, einem Menschen zu helfen und seine eigenen Interessen in den Hintergrund zu stellen, blicken viele weg.
Welt im Wandel
Die Welt ist im Wandel. Sie wandelt sich jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde, doch die Menschen können diesen Wandel nicht erblicken, weil sie sich in einem konkurrierenden Verhältnis zueinander befinden. Ich denke, dass sich jeder Mensch in seiner eigenen Welt befindet. Doch umso erschreckender ist es, zu sehen, dass die Menschen den Boden unter den Füßen nicht mehr schätzen können.
Wir nehmen jeden Tag selbstverständlich hin, ohne uns zu fragen, wem wir das Leben zu verdanken haben. Viele würden nun Gott und die Entstehungsgeschichte nennen und darauf plädieren, dass die Menschen von Gott geleitet werden. Es ist einfach, sich diesen Gedanken in den Kopf zu setzen und ihn zu leben. Meiner Meinung nach haben wir das Leben aber jedem Menschen zu verdanken. Dem Menschen auf der anderen Seite der Welt, jeden Berufes und jeder Nationalität.
Wir sollten daher jeden Menschen respektieren und ihm einen Platz zum Leben schaffen, anstatt ihn zu verurteilen und aus “unserem” Land ausgrenzen! Die Welt ist im Wandel, darauf haben wir keinen Einfluss. Doch wir haben einen Einfluss auf die Richtung dieses Wandels!
ähnliche Gedanken mache ich mir manchmal auch, schön, dass das mal hier so direkt ausformuliert wird!
ja wir haben das leben jedem menschen zu verdanken, da gott in jedem einzelnen von uns ist! wunderbarer artikel!
”Wir sollten daher jeden Menschen respektieren und ihm einen Platz zum Leben schaffen, anstatt ihn zu verurteilen und aus “unserem” Land ausgrenzen!”
Schwierig zu realisieren, sofern man nicht beliebig werden will. Respekt jedermann gegenüb…er hieße ja totale Toleranz, und das hieße wieder Beliebigkeit, das Ablegen jeder Wertmaßstäbe.
Menschen bewerten andere Menschen permanent – so wie sie auch Wetter, Essen, etc. bewerten. Meist fällt ihnen das gar nicht auf …
So schön Toleranz klingt, sie ist unrealisierbar – denn es müssten alle mitmachen, und schon ein einziger, der nicht mitmacht, würde die schöne heile Welt sofort total zerstören. Im Übrigen käme das dem Versuch gleich, die evolutionären Organisationsformen außer Kraft zu setzen …