Große und kleine Online-Plattformen sind “unverzichtbar” geworden, insbesondere in den westlichen Gesellschaften. Diese Plattformen werden – wie große Teile der digitalen, scheinbar vollautomatisierten Welt – von Crowdworker*innen am Laufen gehalten, die systematisch unsichtbar gemacht werden. Um Licht in diese Schattenwelt zu bringen, hat die Forschung “ghost worker” in den Vordergrund gerückt, die in Ländern des globalen Südens, wie z.B. Indien, tätig sind. Weniger Aufmerksamkeit wird der wachsenden Zahl von Crowdworker*innen in Osteuropa und dem Verhältnis zwischen dem europäischen “Zentrum” und der “Peripherie” in der globalen digitalen Wirtschaft gewidmet. Und das, obwohl eine Studie der Weltbank aus dem Jahr 2015 beispielsweise Rumänien und Serbien als die weltweit führenden Online-Outsourcing-Länder einstufte – definiert als Anteil der Crowdworker*innen an der Gesamtbevölkerung der Länder. In ihrem “Black Box East”-Video-Talk zieht die Sozialwissenschaftlerin und Ethnologin Mira Wallis eine Bilanz der zunehmend ausbeuterischen Dynamik der Plattformarbeit zwischen Rumänien und Deutschland.