Unter “Field Notes” versteht man gemeinhin die schriftlichen Aufzeichnungen, die EthnologInnen bei der Feldforschung vornehmen. Protokolle auf dem Weg vom Rohen zum Gekochten sozusagen. Historisch nicht ganz korrekt kann man sich bei der Defintion auch bei Claude Lévi-Strauss bedienen, demzufolge die FeFildforschung und folglich auch die Feldnotizen ursprünglich mal eine Sache der Anthropologen waren. Welche, so ließe sich ergänzen, diesen Begriff vermutlich von den Feldstudien der Biologen abgeleitet haben.
Indes können inzwischen auch andere Menschen mit einem erweiterten Feldforschungs-Begriff etwas anfangen. Menschen nämlich, die sich nicht im stillen Kämmerlein, sondern sozusagen auf freier Wildbahn mit der Beobachtung von Gegenständen und Lebewesen ihres Interesses beschäftigen. Ein Beispiel sind jene, die sich der künstlerischen Klangforschung widmen, die ja ohnehin das Field Recording als bewährte Methode kennt.
Für alle, die sich für diesen Ansatz interessieren, gibt es nun ein Magazin, das den denkbar passenden Namen Field Notes trägt. Herausgegeben wird es von Lasse-Mark Riek, der sich auf diesem Feld bestens auskennt (und dessen Label Grünrekorder einigen bekannt sein dürfte) und seinem Kollegen Daniel Knef.
Bis dato sind bereits zwei Ausgaben erschienen, die man wunderbarerweise auch im pdf-Format direkt bei Grünrekorder herunterladen und lesen kann (wahlweise auf Englisch oder auf Deutsch). Was wärmstens zu empfehlen ist.
interessant. ich betreibe selbst auch solche “feldstudien” und versuche in meinen skizzen die vergänglichkeit des moments festzuhalten. das magazin werde ich mir gleich mal runterladen. auf papier kann ich es ja dann zum glück auch unterwegs lesen!