Ich mache das sonst nie so, dass ich eine Rezension schreibe, bevor ich das Buch gelesen habe. Dieses Mal ist es okay, denke ich, denn es handelt sich um das neue Werk meines alten Freundes Joachim Lottmann >Der Geldkomplex<. Ich bin schon immer eine grosse Unterstuetzerin des >Erfinders der Popliteratur< [Lottmann].
In seinem Blog wurde ich vor einigen Jahren als solche aufgelistet [zusammen mit Feridun Zaimoglu und Thomas Meinecke immerhin, habe jedoch keine Ahnung, wie diese Liste entstand und wie ich darauf gelandet bin]. Lottmann liefert seit einiger Zeit [genau seit seinem Comeback mit >Die Jugend von heute< im Jahr 2004] pro Jahr 0,5 Buecher ab, die ich alle gelesen habe.
Nun also >DAS Buch zur Krise<, wie >Der Geldkomplex< auf dem Buchruecken schmackhaft gemacht wird. Ein Popautor wie Joachim Lottmann [Jolo] hat eben ein Gespuer fuer Themen, die die Welt bewegen [Jugend, Alter, Geld]. Ich kann auch gleich noch ein paar alternative >DAS Buch zu <- Slogans vorschlagen. >DAS Buch zur Abwrackpraemie<, >DAS Buch zur Wahl< oder >DAS Buch zur Piraterie<. Haetten vermutlich genauso gut gepasst. Nun soll es in >Der Geldkomplex< tatsaechlich um Geld gehen. Und zwar darum, dass der Autor-Protagonist keines hat. Er [heisst im Roman Johannes Lohmer] schlaegt sich mit Buletten von kalten Bueffets durch, bestellt immer das guenstigste auf der Karte [Milch mit Honig] und laesst sich auf ein Interview mit einer Bundestagsabgeordneten ein, weil er auf ein Umsonst-Essen in der Bundestagskantine aus ist. Gespickt wird diese Litanei [ich gebe zu, schon ein bisschen in dem Buch gelesen zu haben] mit Halbgeruechten aus der Berliner-Mitte-Boheme-Welt. Alles wie gehabt also. Ich werde das Buch zu Ende lesen und warte gespannt auf den naechsten Lottmann: >DAS Buch zur Weltmeisterschaft<.