Die Abfahrt

Oefters bin ich nun schon in der deutschen Hauptstadt gewesen. Besuchte dort Familie oder Freunde und benutzte dabei jedes Mal die oeffentlichen Verkehrsmittel. Doch diesmal war alles anders. Ich war als Schueler mit meinem Franzoesisch-Kurs da und wir erkundeten das Hugenottenmuseum und die Galeries Lafayette. Nach dem Besuch im Kaufhaus nahmen wir zu fuenft die U-Bahn bis zur Friedrichstrasse. Wir zogen kein Ticket sondern stiegen in der Annahme ein: Auf solch kurzer Strecke werden wir ja wohl nicht kontrolliert. Und genau dann passiert es, wenn man sich einmal keines loest. Die Tueren schlossen sich und der Zug setzte sich in Bewegung. Auf einmal stand sie da, die Frau Kontrolleurin. Den Dienstausweis zeigend kam sie auf uns zu. Geschockt zog ich mein Portemonnaie, um Zeit zu gewinnen. Sie drehte sich um und sprach mit einem anderen Fahrgast. Aus ihrem Gespraech konnte ich entnehmen, dass er auch Schwarzfahrer war. Ich drueckte den einen meiner Freunde zur naechsten Tuer und wir schlichen uns klammheimlich davon, waehrend sie die anderen Fahrgaeste abfertigte. Der Zug erreicht die Friedrichstrasse und wir quetschen uns aus dem ueberfuellten Waggon – geschafft. Vorbei an den Massen von Menschen draengelten wir uns ans Tageslicht, waehrend der Zug seine Fahrt fortsetzte. Meine Erkenntnis: Schwarzfahren lohnt sich also doch, naemlich dann, wenn man den leichten Kick spuert und nicht erwischt wird. Ich hoffe, das hier liest kein BVG-Kontrolleur.

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