Ich mag Lenn, er ist ein guter Chef und seinen Vater Robin, der viel zu erzaehlen weiss, mag ich auch. Ich mag Fezee, der mir >Kwaito< mitbrachte, >That’s music for your soul, my friend!< und es nicht verstehen moechte, dass ich weiter ziehen werde. Ich mag auch Margo, das Maedchen, das drei Mal die Woche fuer diesen Maennerverein putzt. Sie hat eine schoene Stimme. Es macht Spass sie dabei zu beobachten, wie sie mit dem Staubwedel in der Hand und einem Gospel auf den Lippen, etwas Ordnung in das Chaos bringt.
In den Pausen kommt sie manchmal zu mir, setzt sich neben mich in den Schatten und laesst keine Unterhaltung ohne Frage nach dem versprochenen Bild von mir, dem >sexy guy from Europe< verstreichen - das geht natuerlich runter wie Oel. Auch der Rest der Mannschaft ist sehr freundlich zu mir. Eddy, Sander, Stuffel und wie sie alle heissen. Es sind so viele, 25 Mann. Zu viele fuer mich. In einem so grossen Betrieb ist es fuer mich nahezu unmoeglich mein eigenes kreatives Potenzial einzubringen, da ich nur ein kleines Zahnrad in der grossen Maschinerie bin. Es ist nicht das, was ich suche. Ich bin auf der Suche nach Individualitaet, nach meiner Individualitaet. Ich geniesse die Zeit fuer mich allein, auf meinen Ueberland- fahrten, draussen in der Natur, dort finde ich sie. Alleine im Urwald ist jeder Augenblick ein Aufatmen, ein Staunen ueber die Feinheiten und die Ausdruckskraft dieser natuerlichen Schoenheit. Es ist dort moeglich zur Besinnung zu kommen. Manchmal scheint es wie eine Droge, die innere Laeuterung bringt. Sie steht im krassen Gegensatz zur Arbeitswelt in diesem grossen Betrieb. Ich bin froh ueber diese Erfahrungen, denn sie fuehren zu mir, sie zeigen mir immer deutlicher was ich eigentlich moechte.