Atlas der Misere

>The world as you’ve never seen it before< - mehr als einmal hat man diesen Slogan schon gehoert. Vor allem die Werbung bedient sich seiner grossen Geste gerne. >Worldmapper<, ein Projekt von Mitarbeitern der Universitaeten Sheffield und Michigan, fasst das Konzept hingegen ganz praktisch. Eine Sammlung von Weltkarten zeigt die Erde einmal aus einer ganz anderen Perspektive: Groesse, so kann man hier erfahren, ist relativ. Je nach Thema veraendert sich die Gestalt der Landkarte, erscheint gleichsam als optische Verzerrung.

Es kann sein, dass ganze Kontinente quasi vom Erdboden verschluckt werden. Betrachtet man eine Karte zum >Reichtum<, erscheinen Nordamerika, Europa und Japan wie aufgeblaehte Luftballons, die jede Minute zu bersten drohen - Afrika ist nur noch ein duenner Strich in der Landschaft, kaum mehr existent. Auch Themen wie >Military spending< und >nuclear weapons< demonstrieren das viel zitierte Nord-Sued-Gefaelle. In der Kategorie >Kriegstote< verschlucken Afrika, Kolumbien und Indien nahezu den Rest der Welt. 70 Prozent der Kriegstoten weltweit entfallen allein auf neun Laender. Mit solchen Zahlen konfrontiert, nachdem man sich so von Thema zu Thema gehangelt hat, fragt man sich irgendwann nur noch: Was ist das eigentlich fuer eine Welt? 200 Laender, hauptsaechlich Mitglieder der Vereinten Nationen und einige andere unabhaengige Staaten, wurden in die Untersuchungen mit einbezogen, zahlreiche Karten sind noch in Arbeit und sollen im Laufe des Maerz abrufbar werden.

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