Das kostet die Welt

Ich reise gerne. Am liebsten low budget. Bisher hatte ich auch immer den Eindruck, dass das gar nicht so problematisch ist, wenn man Couchsurfing betreibt, Mitfahrgelegenheiten nutzt und seinen Studentenausweis fuer Rabatte immer dabei hat. Bei gutem Wirtschaften sind die Ausgaben fast gleich mit denen zu Hause. Doch was passiert, wenn man mal weniger umsichtig in Paris unterwegs ist, zeigt meine kuerzliche Erfahrung:

Ich besuchte einen Freund, der fuer ein Pariser Zimmer von acht Quadratmetern fast sein ganzes Monatsgehalt opferte. Als Dank fuer seine Gastfreundschaft lud ich ihn zum Biertrinken ein. Dann kam die Rechnung fuer zwei Pils. 32 Euro. Wutentbrannt aus der Bar laufend musste ich das Getrunkene bald wegbringen und suchte eine oeffentliche Toilette auf.

Zwei Euro Benutzungsgebuehr. Ich dachte mir, dass es zwar dumm gelaufen waere, ich mir den Abend aber nicht verderben lassen wolle. Um nun endlich Geld zu sparen und der Aussicht wegen machten wir uns auf den Weg zum Montmartre. Angekommen wurden wir sogleich von Verkaeufern belagert, von denen der eine im Handumdrehen ein Armband an meinem Handgelenk besfestigt hatte und meinte, dass ich es nun, da es ja festgeknotet sei, auch kaufen muesse. Ich handelte runter von zehn auf fuenf Euro. Ich weiss nicht was passiert waere, wenn ich es nicht gekauft haette – ich will es mir nicht ausmalen. Auf dem Weg zurueck in die Kammer meines Freundes nahmen wir die Metrobahn. Es war bereits nachts und auf dem Bahnsteig war ausser uns und drei fluesternden Maennern niemand.

Kurz darauf waren wir ganz allein, denn die Maenner rannten weg – mit meiner Brieftasche. Ich regte mich gar nicht mehr grossartig auf, weil eh fast nichts mehr drin war. Am naechten Tag reiste ich ab. Mit dem Eurailticket hatte ich einen guten Deal gemacht, dachte ich. Fuer 350 Euro quer durch Europa: wow! Leider gab es nur schnelle Zuege in Richtung Deutschland fuer die man natuerlich einen Aufschlag von 30 Euro zu zahlen hatte. Ich war vollkommen fertig und wollte nur noch heim. Als ich dann meine letzten Metrotickets verkaufte um den Aufschlag bezahlen zu koennen, wurde ich von der Polizei aufgrund von illegalem Verkauf in Gewahrsam genommen.

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