Jenseits von Afrika

Ich wasche mir den letzten afrikanischen Staub aus den Haaren und die Nostalgie ueberkommt mich. Natuerlich war nicht immer alles rosig. Schon alleine die Hitze! Und der Staub und der Dreck, immer dreckige Fingernaegel und schwarze Fuesse. Nie normalen Stuhlgang. Manchmal bis zu 12 Stunden Stromausfall. Malaria trotz der Prophylaxe. Unglaublich aufdringliche Maenner. Mindestens zwei Heiratsantraege pro Tag. Essen, so scharf, dass man erst verlegen hustet und sich die Nase schnaubt und dann doch aufgibt.

Wirklich alles faengt immer viel zu spaet an. Zwoelf Stunden im Buschtaxi und dann Platten und drei Stunden in der Pampa warten. Muell, der einfach auf die Strasse geworfen und nachts verbrannt wird; Muelleimer existieren nicht. Wenn ich drueber nachdenke, war es doch toll. So anders alles. Der Strand, das Meer, die Mentalitaet der Leute, gastfreundlich und offen, die voellig andere aber unglaublich interessante Kultur, immer Musik auf den Strassen.

Tanzende Menschen jeden Alters, leckeres Essen, wenn es mal nicht zu scharf ist, ueberall Ziegen, das Treiben auf dem Markt, die tollen bunten Kostueme der Leute, der lockere Umgang mit Arbeit. Und nun der Gedanke, dass man vielleicht nie wieder hinkommt, einige Leute nie wieder sieht. Nie wieder Fufu, nie wieder Moto durch Lomé fahren, nie wieder schweissueber- stroemte afrikanische Maennerkoerper. Da hilft nach der Rueckkehr auch die Wiedersehensfreude der Familie nichts. Afrika wird mir fehlen.

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