Schreibregel eins: Schreibe nie uebers Zugfahren – die breche ich jetzt mal gleich. Meistens kommt der Zug in diesen Geschichten zu spaet oder ist ueberfuellt. Und immer kommen die gleichen Nasen vor. In jedem ICE gibt es sie: Nervige Plaudertaschen nebenan, deren ganze Lebensgeschichte zwischen Muenchen und Berlin erzaehlt ist. Kleine Kinder, die alle 2 Minuten die gleiche Frage stellen: >Wann sind wir endlich da?<
Und natuerlich noch die hier: Business-Herren im Anzug, die abwechselnd gestresst in ihr Blackberry quatschen und wild fuchtelnd darauf herumtippen. Doch noch viel schlimmer: Mit drei dieser Sorte in einem Vierer von Muenchen nach Koeln fahren. Alle drei mit Laptop, wild Zahlen in Tabellen hackend und Praesentationsfolien vorbereitend.
Sie sind stets auf der Hut, dass ihnen keiner ueber die Schulter in die Folien schaut. Abwechselnd telefonieren sie mit dem Blackberry – gleiches Modell, gleicher Klingelton, gleicher Griff in die Hemdtasche sobald der erste Klang ertoent. Nach 200 Kilometern kommen sie alle auf die gleiche Idee: Akku laden. Gut dass ich mir die einzige Steckdose gerade gesichert habe.