Vertreibung durch Opernmusik

Berlin. Wie schlecht es um die sog. Klassik-Welt bestellt ist, zeigt deren angebliche Wirkung auf, ich zitiere, >Drogenhaendler, Wohnungslose und andere<. Berlin will mit Musik Menschen verscheuchen. Aber nicht mit Heino und Moik, sondern mit Musik aus italienischen Opern, aber mit ohne Gesang.

Das berichten sowohl Tagesspiegel und Berliner Zeitung. >Erfahrungen aus anderen Staedten zeigen, dass eine Klangberieselung Drogenhaendlern, Wohnungslosen und anderen, die unberechtigt oder zu lange in den Stationen verweilen, gehoerig auf die Nerven geht. Meist mit der Folge, dass sie sich lieber woanders aufhalten – was dazu fuehrt, dass sich die Fahrgaeste sicherer fuehlen.< Menschen, >die zu lange in den Stationen verweilen<, wer damit wohl gemeint sein koennte? Also, ich habe schon manche Stunde des Harrens verbringen muessen, freilich unfreiwillig wegen Zugverspaetungen, allerdings bei der Deutschen Bahn AG, manchmal auch im Zug [vier Stunden maximum, im Hochsommer bei Stromausfall und damit Klimaanlagenversagen und davon zwei Stunden im Tunnel, als auch nur mit Notlicht]. Die sueffisant tendenzioesen Worte, die der Autor in der Berliner Zeitung findet, sind die andere Seite der nach der Ordnungsmacht rufenden neukonservativen Kleinbuerger. Warum es so viele Wohnungslose gibt, so eine Frage ruehrt man nicht an. Das ist eben die optische Aufhellung. Offensichtlich jedoch scheint sog. klassische Musik dazu geeignet, Menschen zu vertreiben. Das verstehe ich persoenlich nicht, es kann nur daran liegen, dass die Musik wirklich doof ist. Muzak-Opern wohl.

Ein Kommentar zu “Vertreibung durch Opernmusik

  1. Aber was machen dann die Leute, die die U-Bahnhöfe bereits mit klassischer Musik beschallen, also mit E-Piano und Akkordeon und Violine und so. Die müssen ja dann gegen die Bahnhofsbeschallung anspielen… wieder ein paar Arbeitslose mehr…

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