Unter der Fuchtel des Jazz

Seven days of falling: Musik zwischen verzweifelten Balladen und trotziger Rotznaesigkeit. Esbjoern Svensson [Piano], Dan Berglund [Bass] and Magnus Ostrom [Schlagzeug] bewegen sich in einer voll emanzipierten Triobesetzung [e.s.t.]. Alle Instrumente sind gleichgewichtig und ordnen sich in die ausgekluegelten Arrangements ein.

Neben einfachen Songstrukturen stehen da ausserordentliche Klangmixturen, die im positiven Sinn nach Materialbeherr- schung klingen. Auch wenn kleine Motive eigenstaendig repetitiv durchgefuehrt werden und im Bass zum Beispiel eine eigene Schicht bilden, wirkt die Musik nirgendwo kuenstlich, sondern bei aller Kunstfertigkeit hoechst vegetativ, belebt. Und alles in einer angewachsenen popmusikalischen Aesthetik.

Diese Allianz mit Pop, die eindeutig unter der musikaestheti- schen Fuchtel des Jazz steht, scheint wohl ein speziell nordeuropaeisches Vermoegen zu sein. Wie auch immer, diese Musik hat Wumm und Kraft in allen kleinen musikalischen Impulsen und grossen Gesten. [Anm. d. Red.: Esbjoern Svensson ist am 14. Juni bei einem Tauchunfall toedlich verunglueckt.]

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