Als wäre es nicht genug, dass “systemrelevante” Arbeit systematisch unsichtbar gemacht wird, wird sie durch zielgerechte Stereotypisierung auch noch diskreditiert. Da das Problem dieser “doppelten Ausgrenzung” bislang weder ausreichend erforscht noch öffentlich diskutiert worden ist, rückt die Wissenschaftlerin, Aktivistin und Kuratorin Christine Braunersreuther den Zusammenhang von Care-Migration und Balkanismus ins Blickfeld – und in das politische Bewusstsein. weiterlesen »
Mit der Pandemie-Bekämpfung erfahren biopolitische Kontrolltechniken einen Aufschwung und treffen im Zuge des Quarantäne-Nationalismus ausländische Bürger*innen besonders hart: wenn in einer globalisierten Welt die Grenzen zwischen Innen und Außen unwiderruflich porös geworden sind, dann bietet ein Virus die Legitimation für Abwehrkämpfe gegen imaginäre Eindringlinge jeglicher Art. Die Autorin und Reiseleiterin Alena Eckelmann begibt sich auf eine Spurensuche in Japan. weiterlesen »
Die Covid-19-Pandemie offenbart in einer wohl kaum dagewesenen Art die Komplexität der heutigen Gesellschaft: das Ineinandergreifen unterschiedlicher Systeme, das Verflochtensein disparater Diskurse, die Verkettung von gesundheitspolitischen Maßnahmen mit sozialpolitischen Folgen und Vieles mehr. Um der enormen Komplexität der Lage gerecht zu werden, schlägt der Philosoph und Berliner Gazette-Autor Kilian Jörg eine kritische Bestandsaufnahme des Apparat-Konzepts vor. weiterlesen »
Sie gehen rauf und runter, steigen exponentiell und müssen flach gehalten werden. Kurven sind zum integralen Bestandteil unserer visuellen Kultur geworden. Kein Tag vergeht ohne Blick auf Graphen. Sie sind zentrales Instrument zur Deutung der gegenwärtigen Krise geworden. Werden sie auch helfen, zurück zur Normalität zu finden? Woran aber erkennt man eigentlich „Normalität“? Wer wird wann bestimmen: Jetzt ist alles wieder normal? Und wer wird das glauben und wer nicht? Der Soziologe und Berliner Gazette-Autor Jürgen Link betrachtet die Kurvenlandschaften der letzten Monate und was sie über die Post-Corona-Zeit aussagen. weiterlesen »
Drei Monate COVID-19-Pandemie haben so einige gesellschaftliche Narrative durcheinandergebracht, zugespitzt oder zur Disposition gestellt. Dies zeichnet der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Lars Popp im vierten und vorerst letzten Teil seiner “Chronik der Coronatage” nach. Was wird bleiben von der Krisen-Erzählung: Nur die Rückkehr ins Weiter-So unter dem Mantel des “New Normal” – oder auch der Mut, neue Wege zu gehen? weiterlesen »
Nach der Corona-Zwangspause soll es Schritt für Schritt wieder zurück in die alte Normalität gehen. Doch ein Zurück zu „business as usual“ wäre eine vertane Chance für einen Neuanfang. Kann die Krise nicht ein Weckruf sein? Zukunftsforscherin und Berliner Gazette-Autorin Nora S. Stampfl sucht Antworten. weiterlesen »
Die Covid-19-Pandemie hat Unternehmen wie Amazon oder Deliveroo Gewinne beschert, geht aber auch mit einer Zunahme von Konflikten am Arbeitsplatz einher. Der Techniksoziologe Simon Schaupp argumentiert, dass die Pandemie Konflikte verschärft hat, die auf die Degradierung von Arbeitnehmer*innen durch digitale Technologien zurückzuführen sind – ein Prozess, der als “kybernetische Proletarisierung” beschreibbar ist. Ein Interview. weiterlesen »
Werden Regierungen und Unternehmen die ‘Corona-Krise’ als Gelegenheit nutzen, um das Wirtschaftssystem zu überdenken und entsprechend den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt umzugestalten? Oder wird der Shutdown für eine Radikalisierung des Kapitalismus genutzt? – und etwa zu einer beschleunigten Automatisierung führen, die das Risiko verringert, welches der anfällige Mensch (und die anfällige Umwelt) für den Kapitalismus darstellen? Die Sozialwissenschaftlerin Kerstin Guhlemann, die an der Schnittstelle von Gastgewerbe, Industrie 4.0 und Gesundheitsschutz forscht, sucht nach Antworten. Ein Interview. weiterlesen »
Die Nähe von KI-Technologien zum militärisch-industriellen Komplex lässt sich nicht von der Hand weisen. Da erscheint es nur allzu logisch, dass Künstliche Intelligenz auch im jüngst ausgerufenen “Krieg gegen Corona” zum Einsatz kommen muss. In ihrem Kommentar arbeitet Technik-Philosophin und Berliner Gazette-Autorin Janina Loh heraus, warum diese Art der (sprachlichen) Vereinnahmung gefährlich ist. Ein Essay. weiterlesen »
Die Verschiebungen der Machtverhältnisse, die die ‘Corona-Krise’ mit sich bringt, spürt jede/r direkt am eigenen Leib – sie äußern sich aber auch in der Kontamination der Sprache und Diskurse. Dieses Phänomen thematisiert der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Lars Popp im dritten Teil seiner “Chronik der Coronatage”. weiterlesen »
In der ‘Corona-Krise’ kommen Arbeiter*innenkämpfen eine besondere Rolle zu. Sie zeigen, dass die Überwindung der Krise nicht zuletzt davon abhängt, wie den System-Fehlern des Kapitalismus begegnet wird. Werden sie lediglich behoben oder provozieren sie, dass sich Grundsätzliches ändert? Sozialwissenschaftler, Filmemacher und Aktivist Dario Azzellini unternimmt eine Bestandsaufnahme. Ein Interview. weiterlesen »
Während Italiens “Krieg gegen Corona” explodieren im Land Autoritarismus und Arbeitskämpfe. Letztere rücken die Frage in den Vordergrund, was und wer für die Überwindung der Krise und den Wiederaufbau der Welt danach von ‘System-Relevanz’ und damit ‘essentiell’ ist. Diese Schlüsselfrage des Projekts SILENT WORKS-Projekts erörtert der Wissenschaftler und Aktivist Niccolò Cuppini. Ein Interview. weiterlesen »
Angela Merkel hat sich in ihrer großen TV-Ansprache am 18. März bei all jenen bedankt, die “den Laden am Laufen halten”. Der “Laden” ist bei dieser inzwischen zum geflügelten Wort gewordenen Wendung nichts weniger als die Nation, die Wirtschaft, das System. Wie nun im größeren Maßstab deutlich geworden ist, spielt hier Care-Arbeit eine besonders große Rolle. Die Wissenschaftlerin, Aktivistin und Kuratorin Christine Braunersreuther ergründet, warum es erst jetzt zu dieser Einsicht kommt und welche politischen Folgen sie haben könnte. Ein Interview. weiterlesen »
Verschwörungen und Verhandlungen – in der ‘Corona-Krise’ ist beides manchmal kaum voneinander zu unterscheiden. Ein Zustand, der Detektivarbeit und Sprachkunst gleichermaßen beflügelt. In diesem Sinne setzt der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Lars Popp seine am 13.03. begonnene “Chronik der Coronatage” fort. weiterlesen »