Sind Schüler die besseren Lehrer?

Die Frage: Kunst und Kultur – was geht mich das an? Die Truppe: 50 Jugendliche aus Berlin. Die Maßgabe: Erwachsene haben hier nichts zu sagen. Am 13. März fand im Kunst und Kulturhaus Schlesische27 die erste Berliner Jugendkonferenz satt. Organisiert wurde die Konferenz vom JungenRat, einem Zusammenschluss von Berliner Jugendlichen, der künftig in der Kulturpolitik der Hauptstadt mitmischen will. Das Ergebnis der Jugendkonferenz sollte eine Charta mit den Forderungen der Jugendlichen an die Politik sein.

Die Konferenz bot einen Tag lang Workshops, AGs und Möglichkeiten zum Austausch an. Ich, als Vertreterin der Berliner Gazette, leitete die Arbeitsgemeinschaft “Noch ‘ne Plattform?” und diskutierte mit den TeilnehmerInnen über die Wechselwirkung von Internet und Kunst sowie Kultur. Ein erstes Zwischenergebnis der Diskussion war: “Wir, Jugendliche, die Künstler sind oder sein wollen, brauchen keine neue Plattform. Wir müssen nur lernen, wie wir die Möglichkeiten, die es bereits gibt, nutzen können.” Max hatte die Idee, ein Schneeballsystem einzuführen, bei dem junge “Online-Experten” an die Schulen gehen und die Pädagogen weiterbilden. Die ausgebildeten Pädagogen wiederum könnten ihr Wissen an andere Lehrer weitergeben.

Am Ende des Tages trugen die KonferenzteilnehmerInnen ihre Ideen, Utopien und Forderungen zusammen. Die Charta ist im Moment noch streng geheim, wird jedoch demnächst veröffentlicht und dem Berliner Senat übergeben. Die Frage der Nachhaltigkeit stellte sich noch am selben Abend: “Ist ja alles schön und gut, aber was passiert jetzt mit unseren Ideen?” wollte Khalil wissen – eine richtige Antwort bekam er nicht. Ich und die Berliner Gazette bleiben für Euch dran!

5 Kommentare zu “Sind Schüler die besseren Lehrer?

  1. Nach der gestrigen und vorgestrigen Theorie-Diskussion um Thomas Krügers Beitrag nun also ein Beispiel aus der Praxis, ja? Finde ich gut!

  2. Man ist schon geneigt, die Frage des Titels zu bejahen, nicht zuletzt um das Schulsystem damit zu ermutigen, alles mal auf den Kopf zu stellen.

  3. Schüler sind aufnahmefähiger als Lehrer, vielleicht auch lernwilliger — sind diese Eigenschaften nicht wichtig, um anderen etwas zu vermitteln? Sollte man nicht aus der Position und Haltung des Lernens heraus andere etwas lehren?

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