Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Ein Buch mit so einem Titel kann ja nur was Komisches sein! Denkt man sich, stimmt aber nicht. Immerhin hat Elke Heidenreich es vor einigen Monaten in ihrer Sendung Lesen! vorgestellt und davon geschwaermt, also dachte ich, gut, schau ich es mir mal an.

Lesen laesst es sich sehr gut. Verstaendlich und fluessig geschrieben, verstehen auch Philosophie-Amateure wie ich, worum es geht. Und man lernt Dinge! Neben viel Theorie zum Gehirn auch Interessantes.

Zum Beispiel, dass mein Gehirn bereits eine halbe Sekunde bevor ich mich entscheide, eine Taste meines Computer zu druecken, davon weiss, und nochmal eine halbe Sekunde bis zur Ausfuehrung vergeht. Viele meiner Freunde wussten das bereits, ich jedoch nicht. Nach der wissenschaftlichen Theorie folgt die Anwendung: Richard David Precht nimmt sich oft gestellte philosophische Fragen vor, wie >Gibt es Moral?<, >Darf man Menschen toeten?< oder auch >Gibt es Gott?< und natuerlich >Hat das Leben einen Sinn?< und versucht sie anhand der bestehenden Theorien und Ansaetze zu beantworten. Eindeutige Antworten sucht man vergebens; es sind eher gut durchdachte Argumentationen, die die Fragen wirklich abwaegen. Man hat nach der Lektuere des Buches gute Argumente fuer das naechste Streitgespraech ueber geklonte Babies. Entscheiden muss am Ende trotzdem jeder fuer sich. So wie ich, die immer noch gerne Fleisch isst, obwohl das Kapitel >Jenseit von Wurst und Kaese – duerfen wir Tiere essen?< deutlich den Vegetarier gewinnen laesst. Na und, ich habe auch gelernt: wir sind freie Menschen!

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