Paquito Chocolatero

Nein, das ist nichts Leckeres zu essen, sondern das wohl bekannteste Lied in Suedwestfrankreich. Es wurde vor mehr als 60 Jahren von dem nahe Alicante geborenen Gustavo Pascual Falco komponiert und wird bis heute vor allem auf Strassenfesten, Ferias und Fetes gespielt. Manchmal jedoch sogar in Teenie-Discos! Jeder dort kennt den Paquito. Doch viel wichtiger als der Wiedererkennungswert der Melodie ist der Effekt, den das Lied auf die zuhoerenden Menschen hat.

Sobald die ersten Toene erklingen, jubelt die Menge und ein unglaubliches Szenario entwickelt sich: Alle, ob jung oder alt, setzen sich hintereinander in einer langen Schlange auf den Boden – dabei ist es egal, ob man sich im Club oder auf einer verregneten Strasse befindet. Alle werfen ihre Arme in die Luft, wiegen sie im Takt nach rechts und links, vorne und hinten und singen dabei lautstark mit. Doch damit noch nicht genug: Diejenigen, die nicht auf dem Boden sitzen, reihen sich nun vorne vor dem Ersten auf und werfen sich dann stagediving-maessig auf die ausgestreckten Arme der anderen.

So schweben sie die gesamte Schlange entlang, bis sie am Ende erschoepft auf den Boden fallen, waehrend die naechsten bereits nahen. Eine voellige >folie<, wie der Franzose sagen wuerde. Die Stimmung aber ist unglaublich und alle feiern gemeinsam wie gute Freunde. Fuer mich eine unvergessliche Erfahrung. Jedesmal, wenn das Lied anklingt, fuehle ich mich zurueckversetzt in das sommerliche Suedwest- frankreich des vergangenen Jahres.

3 Kommentare zu “Paquito Chocolatero

  1. OFF TOPIC
    Dass ich in einer Mail der Berliner Gazette einen Link auf das Archiv der rechtsradikalen “Jungen Freiheit” entdecke – das irritiert mich doch sehr. Ausrechnet unter einem Text zum Thema Zeitgeist..? Muss das sein?

  2. Hallo Heinz,

    Du beziehst Dich auf meinen Text, der auch schon online erschienen ist, siehe hier:
    http://www.berlinergazette.de/index.php?pagePos=12&id_text=40417&id_language=1&bereich=&aktiv=
    Die Links, die in der Email Version des Texts unten drunter gestanden haben, als eine Art Link-Sammelsurium, sind ohne direkten Bezug zu diesem Text, eher assoziative Gioogle-Fundstuecke. Hier der von Dir monierte Link, damit die anderen es auch lesen koenen:

    http://www.jf-archiv.de/archiv99/149aa29.htm

    Ich wollte das nur klarstelllen-

  3. Ich finde es gut, dass es so aufmerksame Leser wie Heinz gibt, obwohl es schöner gewesen wäre, an dieser Stelle einen Kommentar zu Lenas Text zu lesen.

    Auch wenn es vielleicht keine Absicht von Krystian war, auf ein rechtsradikales Medium in seinem Beitrag “Umnebelt von Sand” hinzuweisen, denke ich, dass die Gazette so frei ist, auch solche Texte zu verlinken. Ich hasse Radikalismus und Fanatismus, doch es muss Platz für alle Stimmen geben. Auch für die junge Freiheit. Auch wenn ich die nicht gut finde. Allerdings muss sowas immer mit einem gewissen Grad an Reflektion geschehen. Ich glaube, das hat hier gefehlt.

    Und hier noch was zum Junge-Freiheit-Urteil. Hintergrundinfo…
    http://de.wikipedia.org/wiki/Junge-Freiheit-Urteil

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