Jene, die das System mit ihrer Arbeit (auch während der Pandemie) stillschweigend am Laufen halten, werden als “Held*innen” verklärt. Dies leistet einer Entmenschlichung Vorschub: von “Held*innen” wird erwartet, dass sie sich aufopfern und wie Maschinen ackern, statt zu streiken. Dies unterstützt nicht zuletzt das im Westen verbreitete Phantasma vom “Kapitalismus als intelligenten Computer”, dessen “Betriebssystem” die mit Arbeit verbundenen Reibungen und Störungen in Wohlgefallen auflöst. Die in Sydney lebende Wissenschaftlerin und Aktivistin Angela Mitropoulos will Arbeit anders denken. Ein Interview. weiterlesen »
Es heißt, dass die Covid-19-Pandemie die Krisen der Gegenwart wie unter einem Brennglas sichtbar werden lässt. Wie sieht es da beispielsweise mit der Krise des handelnden Subjekts in diesen Zeiten aus? Auf der Suche nach Antworten beleuchtet und hinterfragt der Politikjournalist Heinrich Thüer das viel diskutierte Konzept des Überwachungskapitalismus. Ein Essay. weiterlesen »
Eine autofreie Welt? Unmöglich! Die Unmöglichkeit dieser Idee ist die Inspirationsquelle für die Aktionsgruppe “Carless”. Sie wollen der großen Mehrheit der Autolosen Gehör verschaffen. Der Philosoph und Berliner Gazette-Autor Kilian Jörg, der zu den Mit-Initiator*innen gehört, stellt das “Carless”-Manifest vor und zur Diskussion. weiterlesen »
Plötzlich Sommer. Die Cafés sind voll, Test-Tourist*innen sonnen sich an Mallorcas Stränden und per App kann man sich vor Viruskontakten warnen lassen. Waren die letzten Monate nur ein Fiebertraum? Der Autor Dennis Hofmann erkundet den Konnex von Hype, Krieg und Fiktion, der in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie aufgerufen wurde. Ein Kommentar. weiterlesen »
Ein Jahrzehnt war der SUPERMARKT ein Knotenpunkt der freien Szene in Berlin. Ein wichtiger Space für Workshops, Versammlungen, Ausstellungen und experimentelle Formate – immer mit einer starken Anbindung an digitale Diskurse. Im März mussten die Türen pandemiebedingt verriegelt werden. Im Netz traf sich die Community trotzdem weiterhin und versucht seither, die digitalen Spielregeln aktiv mitzugestalten. Die Ko-Gründerin Ela Kagel zieht eine Zwischenbilanz der letzten Monate und fordert, dass gerade jetzt um ‘physische Räume’ gekämpft werden muss. weiterlesen »
Drei Monate COVID-19-Pandemie haben so einige gesellschaftliche Narrative durcheinandergebracht, zugespitzt oder zur Disposition gestellt. Dies zeichnet der Schriftsteller und Berliner Gazette-Autor Lars Popp im vierten und vorerst letzten Teil seiner “Chronik der Coronatage” nach. Was wird bleiben von der Krisen-Erzählung: Nur die Rückkehr ins Weiter-So unter dem Mantel des “New Normal” – oder auch der Mut, neue Wege zu gehen? weiterlesen »
Nach der Corona-Zwangspause soll es Schritt für Schritt wieder zurück in die alte Normalität gehen. Doch ein Zurück zu „business as usual“ wäre eine vertane Chance für einen Neuanfang. Kann die Krise nicht ein Weckruf sein? Zukunftsforscherin und Berliner Gazette-Autorin Nora S. Stampfl sucht Antworten. weiterlesen »
Das frei handelnde Individuum ist die Leitidee der Moderne – aber auch der Kern der meisten Designkonzepte. Im Zuge dessen gestalten Designer*innen nur für eine Welt, statt für viele Welten. Und sie versuchen die Abhängigkeit der Menschen untereinander und ihre Verwobenheit mit nicht-menschlichen Wesen auszublenden, statt sie anzuerkennen und zu fördern. Angesichts der COVID-19-Pandemie fordert der Kulturwissenschaftler Jaron Rowan ein radikales Umdenken und plädiert für ein verletzliches Design. weiterlesen »
Die aktuelle Renaissance von Künstlicher Intelligenz (KI) und der Siegeszug der Logistik sollte zusammen gedacht werden. Ob dabei Logisitik immer mehr durch KI geprägt und KI immer mehr logistischen Prinzipien unterworfen wird, ist eine Frage der Medienforscher Alexander Klose nachgeht. Ein Interview. weiterlesen »
Bei den Sicherheitsmaßnahmen, die im Zuge der COVID-19-Pandemie ausgerufen wurden, geht es nicht zuletzt darum, das Risiko zu minimieren, das Menschen für einen “reibungslosen Kapitalismus” darstellen. „Unsere“ Verwundbarkeit und Ansteckungsfähigkeit wird zum Maßstab der Maßnahmen. Der Kunsthistoriker Tom Holert denkt über Kontrollpraktiken an der Schnittstelle zwischen Schule und Fabrik nach. Ein Interview. weiterlesen »
Die Covid-19-Pandemie hat Unternehmen wie Amazon oder Deliveroo Gewinne beschert, geht aber auch mit einer Zunahme von Konflikten am Arbeitsplatz einher. Der Techniksoziologe Simon Schaupp argumentiert, dass die Pandemie Konflikte verschärft hat, die auf die Degradierung von Arbeitnehmer*innen durch digitale Technologien zurückzuführen sind – ein Prozess, der als “kybernetische Proletarisierung” beschreibbar ist. Ein Interview. weiterlesen »
Mit der Einführung einer Contact-Tracing-App, die helfen soll, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, steht ein Szenario der Massenüberwachung im Raum. Doch ist der Geist erst einmal aus der Flasche, bekommt man ihn nach der Pandemie wieder hinein? Zukunftsforscherin und Berliner Gazette-Autorin Nora S. Stampfl unternimmt eine kritische Analyse. weiterlesen »
Werden Regierungen und Unternehmen die ‘Corona-Krise’ als Gelegenheit nutzen, um das Wirtschaftssystem zu überdenken und entsprechend den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt umzugestalten? Oder wird der Shutdown für eine Radikalisierung des Kapitalismus genutzt? – und etwa zu einer beschleunigten Automatisierung führen, die das Risiko verringert, welches der anfällige Mensch (und die anfällige Umwelt) für den Kapitalismus darstellen? Die Sozialwissenschaftlerin Kerstin Guhlemann, die an der Schnittstelle von Gastgewerbe, Industrie 4.0 und Gesundheitsschutz forscht, sucht nach Antworten. Ein Interview. weiterlesen »
Auf den Shutdown Indiens Ende März folgte ein “Exodus” aus Städten wie Delhi, wo sehr viele Wanderarbeiter*innen arbeiteten, die nun “nach Hause” zurückkehren mussten. Ein bloßes Symptom der Katastrophe? Oder signalisiert es auch eine neue Chance für die Kämpfe um soziale Gerechtigkeit? Die in Chennai lebende Wissenschaftlerin Sujatha Byravan sucht nach Antworten. weiterlesen »