Niemand lebt im Zoo

In Deutschland gibt es derzeit circa 300 Einrichtungen, die Individuen ihrer Freiheit berauben. Zoos und Tierparks dienen in der speziesistischen Gesellschaft zur Wissensvermittlung, Erhaltung der Artenvielfalt, wissentschaftlicher Forschung und Unterhaltung.

Die Besucher eines Zoos lesen jedoch weder die Informationsschilder ueber die nichtmenschlichen Tiere noch beachten sie Hinweise auf denen um Ruhe gebeten wird und tragen somit zusaetzlich zur Qual der Gefangenen bei. Kommentare wie: >Die machen einfach nicht was wir wollen.< und >Guck mal wie lustig!< ueber sich an die Glasscheibe drueckende Affen, zeigen auf, wie tief der Speziesismus und der Anthropozentrismus im Menschen verwurzelt sind.

Der Zoo ist somit nur ein weiteres Zahnrad in der Maschinerie der institutionalisierten Gewalt gegenueber nichtmenschlichen Lebewesen und ein absurder Versuch, die Natur zu zaehmen. Daraus ergeben sich mehrere Problematiken. Zum einem sind menschliche Interessen wie Unterhaltung etc., ethisch nicht mehr vertretbar wenn sie auf Kosten von Subjekten vollzogen werden, zum anderen bemuehen sich Zoos und Tierparks jedoch um eine >artgerechte< Haltung. Es ist jedoch ein Trugschluss zu glauben, dass es so etwas wie eine >artgerechte< Haltung ueberhaupt geben koennte, denn artgerecht kann logischerweise nur die Freiheit sein. Fuer die nichtmenschlichen Tiere bedeutet der Zoo ein Leben in staendiger Gefangenschaft auf engstem Raum ohne die Moeglichkeit, den natuerlichen Beduerfnissen nachgehen zu koennen. Eine Verbesserung der Situation von nichtmenschlichen Tieren in Gefangenschaft kann nur erreicht werden, indem sich eine Bewusstseinserweiterung innerhalb der Gesellschaft vollzieht. Das kann nur passieren, wenn es eine Sensibilisierung fuer die Problematik gibt. In Deutschland wurden in dieser Hinsicht erste Schritte unternommen. Man nahm den Tierschutz in das Grundgesetz auf und entwickelt Initiativen wie TierschutzlehrerInnen.

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