McDeutsch goes Gießen

Der Blick auf das Internet ist immer auch ein Blick durch ein Vergrößerungsglas auf das, was gemeinhin Globalisierung genannt wird. Der Vorgang, der auf diesem Planeten alles zusehends näher rücken lässt, der alles miteinander vernetzt und verbindet, wird durch das Internet vorangetrieben und amplifiziert. Alles, was damit einhergeht, wird durch das Internet  sichtbarer – in Folge eines zu-Tage-tretens oder eines dramatisierenden Verzerrens.

Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Sprache. Immerhin wird in der  gegenwärtigen Phase der Globalisierung jenes Modell in Frage gestellt und neu verhandelt, in dessen Rahmen Sprache als ideologisches Konstrukt maßgeblich modelliert wurde: der Nationalstaat. Entgegen aller Behauptungen verschwindet er nicht, sondern wird im Zuge der Globalisierung tiefgreifend transformiert. Trifft das auch für Sprachen zu? Werden Sprachen künftig stärker an den Nationalstaat gebunden sein? Oder lösen sie sich von dieser Institution und betreten einen transnationalen Raum?

Der Vortrag „Globalisierung, Internet, Sprache“ sucht am Beispiel des Berliner Gazette Projekts „McDeutsch“ nach Antworten auf diese Fragen. Nach einer Serie von 50 Internet-Interviews, einem gleichnamigen Buch, sowie Seminaren, Vorträgen und Symposien in Berlin, Amsterdam, Zagreb, Lomé, New York und Belgrad, wird das 2006 begonnene Projekt nun im Rahmen der internationalen Tagung „Web as Culture: Ethnographische, linguistische & didaktische Perspektiven“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt.

Krystian Woznicki, Gründer der Berliner Gazette, hält einen Vortrag zu dem Thema: Globalisierung, Internet, Sprache.
Wo? Justus-Liebig-Universität Gießen, Ludwigstraße 34
Wann? 17. Juli 2009, 15:30 Uhr

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