In love mit der Chefin

Wenn ein Film als die >spritzigste Komoedie des Sommers< angekuendigt wird, schreckt das ja eher ab. Und der deutsche Titel setzt noch einen drauf: Wer will schon einen Film sehen, der tatsaechlich >Selbst ist die Braut< heisst, schlimmer gemacht durch den Untertitel Sie muessen die Chefin jetzt kuessen? Aber wer bekennender HSM-Fan ist, kann sich auch darauf einlassen, dachte ich mir. Die Story reisst einen anfangs nicht vom Hocker: Eine zickige Verlagschefin bringt ihren Assistenten dazu, sie zu heiraten, um die Zwangsausweisung nach Kanada [!!!] zu verhindern.

So beginnen die Probleme, eine gemeinsame Reise nach Alaska zu seiner Familie tut das Uebrige, wie langweilig, wuerde man denken… doch erstaunlicherweise bin ich 107 Minuten weder gelangweilt noch genervt, sondern, ich muss es zugeben, richtig gut unterhalten. Beide Hauptdarsteller sind, wenn auch etwas amerikanisch uebertrieben, echt witzig, und Sandra Bullock tanzend und >sweat down my balls< singend im Wald zu sehen, macht Spass. Meine absolute Lieblingsszene: Sie ist unter der Dusche, merkt nicht, dass er das Zimmer betritt, er hoert Musik und sieht sie nicht - und schon stehen sich beide splitterfasernackt gegenueber, doch damit nicht genug, sie stolpern daraufhin so ungluecklich, dass sie ploetzlich schreiend nackt aufeinander liegen. Ja, hoert sich an wie durchgekaut und schon hundert Mal gesehen, ist dabei aber so gut gemacht, dass ich wirklich laut loslachen musste. Und ich war [zum Glueck] nicht die Einzige im Kino. Sieht man vom viel zu kitschigen, aber wohl notwendigen Happy-End ab, bleibt ein unterhaltsamer und erfrischend witziger Film. Vielleicht sogar der spritzigste des Sommers.