Anderthalb Tage nach meinem Unfall konnte ich wieder arbeiten. Am zweiten Tag musste ich an die Kreissaege. Auch diese ist, wie vorher schon erwaehnt, alt. Sie hat keinen Spaltkeil, der Parallelanschlag laesst sich nicht zurueckziehen, das Saegeblatt weist eine leichte acht auf.
Mehrere Faktoren die dazu fuehren, dass das Werkstueck von den aufsteigenden Zaehnen im hinteren Bereich des Saegeblattes erfasst werden kann. Wir haben das in der Berufsschule mal ausgerechnet: Das Werkstueck wird dann mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 350 km/h auf einen zu geschleudert.
Angesichts dieser Tatsache war das Heimatom [der Autor spielt hier auf den medizinischen Fachausdruck Haematom an, Anm. der Red.], das meinen Unterarm oberhalb des Handgelenks auf die doppelte Groesse anschwellen liess, nicht verwunderlich. Es ging also neuerdings zum Arzt. Ich kam mir irgendwie komisch vor, wurde aber wohlwollend empfangen. Ich unglueckseliger, dummer Narr des Schicksals. Nach dem Roentgen war klar, dass der Arm gluecklicherweise nicht gebrochen ist. Es ist wohl ein Vene unter der Haut aufgeplatzt, daher die Schwellung, oder es ist ein Muskel gerissen, so ganz klar war das irgendwie nicht.
Das war mir egal, vermutlich wegen der grossen roten Pillen die ich zuvor bekommen hatte. Tja…fuer mich sind das auch zwei Zeichen und ich werde nicht auf das Dritte warten. Ich hatte reichlich Zeit nachzudenken und mir den Vorfall mit der Kreissaege vor Augen zu fuehren. Es geht so schnell und es kann so schnell schlimmer ausgehen. Wenn man nicht mit dem Herzen dabei ist, wird einem das Schicksal dies schon auf seine eigene Art und Weise verdeutlichen. Es besteht eine Diskrepanz in meinem Kopf und in meiner Gefuehlswelt. Ich mag die Menschen bei Touw Meubels, aber