McDeutsch in NYC

Was passiert mit der deutschen Sprache im Zuge der Globalisierung? Sie globalisiert sich. Aber was bedeutet das? Offizielle Stellen wie Goethe Institut und Auswaertiges Amt haben darauf nur eine einseitige Antwort: Die deutsche Sprache verbreitet sich. Und sie weiter zu globalisieren heisst, sie weiter zu verbreiten.

Doch die Globalisierung ist kein One Way Ticket. Globalisierung bedeutet sowohl Export als auch Import. Und Import bringt Veraenderungen mit sich. Dies ist der Ausgangspunkt eines Projekts, das die Berliner Gazette im Jahre 2006 initiierte: McDeutsch. Der Titel signalisiert: Es gilt, Globalisierungsklischees weitgehend zu umschiffen. Globalisierung gleich Amerikanisierung?

Heute, da die USA als einflussreichster staatlicher Akteur der Globalisierung gelten, ist die Angst vor einer Amerikanisierung der deutschen Kultur und Sprache besonders gross. Weltweit bekannte US-Firmennamen wie McDonalds unterstreichen diesen Umstand nicht nur, sondern statten die Globalisierung darueber hinaus mit unverwechselbar US-amerikanisch gepraegten Ikonen aus. Doch die Ironie der Geschichte ist: Heute bilden Nachkommen deutschstaemmiger Einwanderer mit 50 von rund 300 Millionen US-Amerikanern die mit Abstand groesste >ethnische< Gruppe in den USA. Vor einigen hundert Jahren wurde Deutsch in einzelnen US-Staaten sogar als Verkehrs- beziehungsweise Schulsprache gehandelt. Insofern ist New York der perfekte Ort, um die Welt-Tournee fortzusetzen, die Maerz 2007 in Kroatien begann und die die Redaktion der Berliner Gazette bislang in so unterschiedliche Winkel der Erde wie Amsterdam und Lomé fuehrte. In New York soll heute ein besonderer Akzent auf die aktivistische Dimension des Projekts gelegt werden. Inwiefern stellt McDeutsch eine Initiative dar, die die Sprachproblematik im Diskurs der Globalisierungskritik verortet – jenseits der ueblichen Rhetorik wir muessen eine aussterbende Sprache konservieren? Ausgangspunkt fuer Antworten auf diese Fragen ist nicht nur der spezifische Ansatz von McDeutsch, sondern auch die Projekte der rund 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

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