Grooves ohne Grenzen

Vor der Firmengruendung Ende 1997 waren wir bereits einige Jahre gemeinsam bei Sven Vaeths ehemaligen Label >Eye Q< und >Harthouse< taetig. Als diese Firma nach Berlin umzog und wir mit einigen Entscheidungen der Geschaeftsleitung nicht gluecklich waren, entschieden wir uns dazu, hier in Frankfurt zu bleiben und unsere eigene Firma zu starten.

Nach Gruendung unseres Technolabels >Frisbee Tracks< kam aufgrund unser beider Offenheit gegenueber zahlreichen Stilrichtungen [elektronischer] Musik sehr schnell der Wunsch - und aufgrund der uns angebotenen Demos - ebenfalls der Bedarf auf, eine zweite Plattform zu gruenden, die der Elektronik jenseits von Techno Platz bieten sollte und somit nicht zwingend Clubbezogen funktional sein muss, sondern Raum laesst. Beispielsweise fuer Einfluesse anderer Kulturen. Dies ist eigentlich mit saemtlichen Kuenstlern auf >multiColor< gelungen, im Besonderen sicherlich mit >Senor coconut<. Er erreicht eine sehr breite Oeffentlichkeit, weil etwa 50 Prozent seiner Produktionen unter diesem Projektnamen produzierter Tracks, Coverversionen bekannter Stuecke sind. >Air Liquide< zeigen auf ihrem letzten Album >Let your ears be the receiver< [04/04] Einfluesse von Dub Raggae. Mit Jorge Gonzalez, dem Popstar der Gruppe >Los Prisoneros<, haben >Sieg ueber die Sonne< einen chilenischen Saenger auf ihrem aktuellen Album. All das ist fuer uns angehender >Kulturaustausch<. Wir verbinden mit dem Begriff den regionen-, grenz- bzw. kontinentueberschreitenden Austausch von durch Menschenhand bzw. durch Geist geschaffener Werte und Traditionen im vorwiegend kuenstlerischen, kreativen Kontext mit dem Ziel, Verstaendnis, Begeisterung und evtl. befruchtenden Einfluss zu erreichen. Unsere Labels >Frisbee Tracks< und >multiColor recordings< sorgen immer wieder global fuer Begeisterung - das zeigen nicht nur Lizenzierungen auf anderen Kontinenten, sondern auch Pressestimmen und Fanfeedbacks. Mit unseren Veroeffentlichungen geben wir also Impulse in andere Kulturkreise, >exportieren< sozusagen deutsches Kulturgut: naemlich elektronische Musik, und >importieren< gleichzeitig beispielsweise lateinamerikanische Traditionen, wie Mambo oder Chachacha und bieten unseren Kuenstlern wie >Senor coconut< oder >Mambotur< Plattformen fuer die erwaehnte Befruchtung; zumal ja eine Kombination von traditionell Suedamerikanischem mit traditionell Deutschem, naemlich elektronischer Musik entsteht. Das aktuelle Beispiel fuer den Austausch der Kulturen ist das Album >Al Frente< von Mambotur [VOe: 06/05], das Projekt von Argenis Brito und dessen Partner Pier Bucci. Das Hauptziel dieser Musiker besteht seit Anbeginn darin, Respekt fuer kulturelle Identitaeten zu erzeugen und die Message der Kuenstler ist klar definiert. Argenis Brito [auch Saenger von Senor Coconut] sagt: >We want to represent the soul of the >third world< with the sound of the first!<. >Mambotur< haette sicherlich bei einem grossen, sogenannten Major-Label keine Chance auf Veroeffentlichung, weil es nicht vordergruendig kommerziell ist, sondern ein klassisches Beispiel fuer die Symbiose lateinamerikanischer Einfluesse mit Elektronik. Selbst Senor Coconuts Album >El Baile Aleman<, das die Kraftwerk-Klassiker im Latinstyle interpretiert, wurde bei einem grossen Konzern abgelehnt und wir bekamen den Zuschlag...

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