Globalisierungskritik, wie weiter? Eine Umfrage

Wie koennte Berlins Beitrag im globalisierungskritischen Diskurs aussehen? Wieviel Distinktionsgewinn vertraegt der Protest? Und wieviel Hedonismus? Warum gibt es eigentlich keine Gegen-Erzaehlung zu Bushs Propaganda-Saga eines epochemachenden Neuanfangs? Und – ins Satirische gewendet – warum ist “Operation Heiligendamm” nur eine fast perfekte Inszenierung? Nachdem die Redaktion der Berliner Gazette in den letzten Wochen diese Fragen gestellt und in Teilen auch schon beantwortet hat, fragt sich nun: Der Gipfel steht vor der Tuer, wie soll es weiter gehen?

Welche Fragen sollen kuenftig gestellt und diskutiert werden? Wie kann der Ansatz einer Opposition innerhalb der Opposition [zur neoliberalen Globalisierung] verfeinert, ausgebaut oder weiterentwickelt werden? Wie fruchtbar ist dieser von der Berliner Gazette kultivierte Ansatz ueberhaupt? Wie kann die Kritik langfristig im Mittelpunkt des Interesses bleiben? Alle, die sich von diesen Fragen angesprochen fuehlen, oder meinen, bessere Fragen zu der Diskussion beitragen zu koennen, sind hiermit aufgerufen, ihre Meinung kundzutun.

Die Reaktionen werden im Logbuch der Berliner Gazette veroeffentlicht. Nach Moeglichkeit sollten sie deshalb nicht weniger als 1.500 und nicht mehr als 2.000 Zeichen umfassen. Um der Festivalisierung der Globalisierungskritik zuvorzukommen, soll der Aufruf nicht nur im unmittelbaren Umfeld des G8 Gipfels in Heiligendamm ausgewertet werden, sondern auch in den Wochen und Monaten danach. Die Redaktion freut sich deshalb ueber moeglichst viele, unterschiedliche Stellungnahmen. Bitte leiten Sie diesen Aufruf weiter! Ideen, Fragen, Statements koennen an info [at] berlinergazette.de geschickt werden.

Ein Kommentar zu “Globalisierungskritik, wie weiter? Eine Umfrage

  1. Sowenig wie die Großen 8 in Heiligen!damm die Welt auf ihre Art retten können oder wollen, wir Globalisierungskritiker werden es dort dann aber auch nicht können – wiesehr wir es auch ehrlich wollen.
    Eine bessere Welt ist möglich – wenn wir uns dort einmischen, wo die alltägliche Politik gemacht wird. Nur – spektakulär wie vor oder hinter dem Zaun in Heiligendamm sind diese Mühen nicht. Und ehrlich und kritisch mit uns selbst sein ist gefragt. Wir profitieren doch persönlich vom realexistierenden System, selbst wenn wir es nicht wollen und – die Hauptprofiteure wissen das!
    Die zukünftig bessere Welt, sie muss heute erarbeitet werden – nicht durch längere Arbeitszeit im Büro oder Betrieb, sondern durch persönlichen Einsatz dort, wo die Weichen gestellt werden – bei den Andersdenkenden, bei denen, die sich vordergründig zu den Gewinnern rechnen. Wie? Intelligent, kompetent, offen und friedlich – ein mühsamer, eigentlich end-loser Weg, aber schon dadurch in einer besseren Welt.
    hr

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