Gelassenheit

Das Geschenk der Gelassenheit… habe ich das Licht ausge- macht? Ich bin mir nicht sicher! Nein, ich muss noch einmal nachsehen… Ist es wirklich aus…? Ja! Ja? Was muss ich noch alles machen? Was habe ich noch nicht gemacht? Ist das auch alles so richtig wie ich es tue? Gibt es keinen besseren Weg …schnelleren Weg…. kuerzeren Weg… effektiveren Weg? Es ist doch alles so wichtig was ich tue, alles so dringend, dass es getan wird. Ohne mich geht das nicht! Was soll nur werden… ohne mich? Deshalb muss ich… Mein Grossvater war ein einfacher Mann, der Dinge tat die notwendig waren.

Er tat diese Dinge niemals schnell, doch immer zielstrebig und ich hatte immer grosse Muehe, mithalten zu koennen, wenn ich ihm half. Ich begreife erst jetzt, da ich selbst aelter werde, warum alles, was er tat, so schnell erschien. Er legte seine Konzentration immer auf das Erreichen eines Zieles, dessen Notwendigkeit fuer ihn feststand. Ich habe es damals, als er noch lebte, nicht verstanden mich nach solcher Notwendigkeit zu richten. Meine Gedanken kreisten, waehrend ich versuchte ihm zu helfen, um andere Dinge, Dinge die ich noch tun wollte, Dinge die mir waehrend der Arbeit noch einfielen.

Mein Grossvater hatte die Gabe, diese Gedanken auszuschal- ten und die Sache, die er gerade tat, ganz zu tun. Seine Gelassenheit gegenueber schleichenden Gedanken, die mich daran hinderten eine Sache mit ganzer Energie zu tun. Energie, die mir fehlte, weil solche Gedanken, aehnlich den Zwangsgedanken die uns rasende Zeit suggerieren, verpasste Chancen androhen, meine Kraft aufrieb. Gelassenheit lernen, das geht nicht. Ich muss sie zulassen. Gelassenheit ist ein Geschenk der Natur an uns, wenn wir innere Harmonie finden.

3 Kommentare zu “Gelassenheit

  1. Gelassenheit muss man zulassen.. und ist in dem Punkt ein wenig wie Glauben;
    Ist Gelassenheit auch ein wenig “drauf geschissen” – z.B. auf das, was viele andere als immens wichtig erachten und sich damit einem unnötigen Druck aussetzen? Eure Meinung.. .

  2. Eine Reaktion zu “dr… gesch…..”
    Gelassenheit hat zu keiner Zeit etwas mit „drauf geschissen“ zu tun.
    Dieser Ausdruck mag zwar oberflächlich gesehen den Begriff meinen, er ist meiner Meinung nach jedoch völlig fehl am Platz, wenn es um Gelassenheit geht. Nicht immer gibt die Vulgärsprache adäquat den konkreten Inhalt und die Bedeutung eines präzisen Begriffs wieder, meint sie doch in dem obengenannten Fall den Versuch, mittels eines hämisch gemeinten Spruchs das „persönlich Bessersein“, das „Nichtsospiessigsein“ öffentlich machen, zu können. Das hat zur Gänze nichts mit Gelassenheit, sondern mit Intoleranz zu tun. Ich weiss wovon ich spreche, denn ich bin auch auf meine Weise intolerant.
    Ich finde Gelassenheit passt zu jeder Zeit zum Begriff Toleranz und Toleranz, von der Bedeutung her wohl den meisten bekannt, ist das weiss ich von mir selbst, ist Welt weit wohl das seltenste obschon das erstrebenswerteste Phänomen .
    Nichts für ungut.
    Hermann – Josef Stumm

  3. Wahrscheinlich verfügen wir über einen etwas unterschiedlichen Sprachduktus; nichts anderes meinte ich damit. Der Ausdruck meinte nicht, dass ich damit agressiv bin oder jemanden angreife, sondern einfach: wenn andere sich unter Druck setzen etwas zu tun, warum sollte ich es auch tun? Wenn viele der Meinung sind, sie müssten jedem Trend hinterherrennen und sich immer fortschrittsadäquat verhalten, warum sollte ich es dann tun. Drauf ge… , wie sie handeln.
    Ich hingegen bewahre mir meine Gelassenheit und damit das Recht und die Eigenschaft durch das festhalten an konservativen Werten Ruhe in mein Leben und meinen Alltag zu bekommen. Deine Interpretation der Bezeichnung ist insofern ein wenig am Gemeinten vorbei;

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