Manchmal ist der Wurm drin. Es gibt hier bei Touw Meubels wirklich viel zu tun und viel zu lernen. Es sind voellig neue Holzarten mit denen ich hier umgehen muss. Es ist sehr interessant ihre Eigenarten kennen zu lernen. Die Maschinen sind auch anders. Sie sind viel aelter, lauter, schwerer zu handhaben und ungenauer. Man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass das Arbeiten mit ihnen wesentlich gefaehrlicher ist und man hoellisch aufpassen muss. Mittlerweile weiss ich, dass ich bei einem Parallelschnitt an der Formatkreissaege anderthalb Millimeter dazugeben muss um auf mein Mass zu kommen, da das Blatt bei genauerem hinschauen eine leichte acht beschreibt.
Ich weiss jetzt auch, dass man sehr wohl eine Schraube mit einer Bohrmaschine anstatt eines Akkuschraubers ins Holz bekommt. Und ich kenne jetzt diese Bandsaege, mit ihrem rostigen Blatt, welches nicht senkrecht laeuft wie es sich gehoert, sondern von oben nach unten betrachtet schraeg nach vorne. An der Bandsaege in der TFH waere es ein leichtes gewesen dies zu korrigieren, hier nicht. Als ich Dany, einen ueberaus faehigen Tischler, auf dieses Dilemma hinwies und ich ihn fragte wie man es beheben koenne, sagte er in seiner gelassenen suedafrikanischen Art: >Ja stimmt…jetzt wo Du es sagst…Weisst du, diese Maschine ist mit der Arche Noah gekommen.< Ich habe mir oft vorgestellt wie er sich wohl an fuehlt, dieser Saegeschnitt, der bei der taeglichen Arbeit mit Holz so nuetzlich ist. Was fuer ein Gefuehl ist das, wenn er das Fleisch trifft, als waere es weiches Holz. Ich weiss das jetzt. Dieses vorchristliche Bandsaegeblatt war es. Es hat meinen Daumen erwischt. Laengs zum Knochen wollte es ihn zerteilen. Mein Reflex war relativ schnell und mein Knochen zu hart fuer das stumpfe Blatt. Er ist also noch dran. Ich bin nicht verstuemmelt! Das Bild allerdings bekomme ich nicht mehr heraus aus dem Kopf. Vor ein paar Tagen noch fing die Wunde heftig an zu pulsieren bei dem Gedanken an rostige Saegeblaetter in Zusammenhang mit zarten Gliedmassen.