Der so genannte Fachkräftemangel schlägt sich auch im Justizvollzug nieder: Derzeit sind in Deutschland in diesem Bereich 2000 Stellen unbesetzt. Das wirkt sich negativ auf die Haftbedingungen von Gefängnisinsassen aus, sowie auf die Arbeitsbedingungen in den JVAs. Wie in anderen Bereichen – Pflege, Sozialarbeit, Bildungsarbeit – ist die gesellschaftliche Abwertung der Jobs ein Teil des Problems, argumentiert der Jurist Lorenz Bode in seinem Beitrag. weiterlesen »
Wir leben in keinem Gottes-Staat, sondern in einem Verfassungsstaat. Es herrscht Glaubensfreiheit. Alle dürfen glauben, niemand muss. Gläubige, Andersgläubige und Ungläubige müssen miteinander auskommen. Notwendig ist ein Kompass dafür, wie das Neutralitätsgebot des Staates angesichts wachsender kultureller, ethnischer und religiöser Vielfalt am besten zu schützen ist. Der Journalist und Buchautor Helmut Ortner kommentiert. weiterlesen »
Rechtspopulisten wollen: Politische Korrektheit („Zensur!“), Diversität („Regenbogen-Trallala“) und Bewegungsfreiheit („Umvolkung“) abschaffen. Das Resultat einer solchen proto-faschistischen Revolution, die die Volkssouveränität im Zeichen einer identitären Demokratie einsetzen würde, wäre fatal. Das liegt auf der Hand. Doch was, wenn vermeintlich Linke dabei mitmachten, weil sie die Interessen des “kleinen Mannes” schützen wollen? Theatermacher und Autor Kevin Rittberger wühlt in den Untiefen der Gedankenwelt Rechtslinker. Ein Essay in zwei Teilen. weiterlesen »
Seit der “Finanzkrise” streiten zwei zeitdiagnostische Positionen: Zum einen die VertreterInnen der “Gelassenheit”. Sie sagen im Grunde: Krisen hat es immer gegeben. In linker Variation: Der Kapitalismus ist eine ununterbrochene Krise – also sind die aktuellen Krisen nichts Besonderes, sie sind normal. Die rechte Fassung lautet: Naja, die “Finanzkrise” war schon ganz schön heavy, aber die Genies unserer Zentralbanken haben alles normalisiert. Doch was ist unter den aktuellen Bedingungen normal? Der Soziologe und Berliner Gazette-Autor Jürgen Link stellt seine Theorie zur Normalisierung zur Diskussion. weiterlesen »
Will man das politische Subjekt neu bestimmen, sollte man zunächst dessen Tod zur Kenntnis nehmen. Der Tod des politischen Subjekts, das ist das Ende eines Verfahrens, das politische Subjekt ‘zu bilden’. Das Ende kommt dort zum Vorschein, wo Netzwerkangehörigkeit und Staatsangehörigkeit ununterscheidbar werden; wo der zentrale Bezugspunkt des Subjekts sich verflüssigt. In seinem Essay geht Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki der Frage nach, welche Rolle Staatenlose bei einer Neubestimmung des politischen Subjekts spielen können. weiterlesen »
Ich und Welt, dieses Verhältnis war mal die vertraute Formel, die das politische Subjekt konstituierte. Heute ist das Ich am Schwimmen, wie sich etwa am weltweiten Geschäft mit Staatsbürgerschaft zeigt, aber ebenso die Eckpfeiler der Welt verflüssigen sich: Staaten. Können Blumenbouquets dabei helfen, diese Verhältnisse zu ordnen? Berliner Gazette-Herausgeber Krystian Woznicki geht dieser unerwarteten Frage nach. weiterlesen »
Der letzte US-Wahlkampf war maßgeblich durch Social Media geprägt. Ob es nun um Fake-News, WählerInnen-Mobilisierung oder Wahlkabinenselfies ging. Was bedeutet der Sieg Trumps also für die junge Generation, die Millennials? Unter allen MediennutzerInnen verwenden sie die sozialen Netzwerke am intensivsten. Berliner Gazette-Autorin Kim Ly Lam nimmt die aktuelle Lage zum Anlass um sich und ihre Generation kritisch zu beleuchten. weiterlesen »
Ein zentraler Wahlkampfslogan des Populisten Donald Trump war, den “Sumpf in Washington trockenzulegen”. Damit versprach der Populist, die Verstrickungen von Politik und Medien abzuschaffen. Welche Vision liegt dieser Rhetorik zu Grunde? Juristin Daniela Jaros und Medienkünstler Georg Eckmayr unternehmen im zweiten Teil ihrer Artikelserie eine Bestandsaufnahme. weiterlesen »
Der Bundesnachrichtendienst überwacht Millionen von E-Mails und sammelt dabei massenhaft Metadaten. Diese Praxis der Überwachung kann nicht ausschließen, dass auch Journalisten ins Schleppnetz geraten – ein Umstand, der für eine Demokratie nicht akzeptabel ist. Deshalb hat die Organisation “Reporter ohne Grenzen” Klage gegen den BND eingereicht. Journalist und Mitkläger Matthias Spielkamp über die Hintergründe. Ein Protokoll. weiterlesen »
Der Film „Democracy. Im Rausch der Daten“ feiert die Reform der EU-Datenschutzvorgaben als wichtigen Sieg für Datenschützer. Doch was haben die Datenschützer wirklich erreicht? Ihr Gesetz ist bis heute nicht in Kraft. Ihre Gegenspieler, also IT-Industrie und ihre Lobby, machen weiter wie gehabt. Der Kriminologe und Berliner Gazette-Autor Thomas Barth kommentiert. weiterlesen »
Wir sind es gewohnt in einer Masse von Menschen zu leben und aufzugehen. Doch dieser ‘Naturzustand’ ist ein Politikum, schließlich ist die Masse das Produkt eines komplexen Herstellungsprozesses. Wie sich die Masse formiert und welche Rolle Medien dabei spielen, darüber denkt die Kulturwissenschaftlerin und Berliner Gazette-Autorin Mercedes Bunz nach. Ein Essay. weiterlesen »
Nach dem Mauerfall von 1989 hieß es: Es gibt keine Alternativen zum Kapitalismus. Jetzt, inmitten einer großen Krise dieses ökonomischen und politischen Systems, kommen ausgerechnet in Griechenland neue Utopien auf. Sie beschwören zwar keinen neuen Kommunismus, aber eine Gesellschaft, die basierend auf Gemeingütern, genannt Commons, neu geordnet werden soll. Der politische Ökonom Vasilis Kostakis kommentiert. weiterlesen »
Hinter verschlossenen Türen wird eine transatlantische Freihandelszone entworfen. Die Verhandlungsführer sind weder bekannt noch demokratisch legitimiert. Die genauen Vertragstexte, sei es TTIP, CETA, TPP oder TiSA, sind geheim. Ist dieses Verfahren zeitgemäß? Umweltingenieurin und Berliner Gazette-Autorin Tatiana Abarzúa kommentiert. weiterlesen »
Kurz vor der Wahl trafen sich Bundeskanzlerin Merkel und ihr Herausforderer Steinbrück zum TV-Duell – die einzige direkte Begegnung der beiden in der heißen Phase des Wahlkampfs. Auch hier zeigte sich: Nicht die Inhalte stehen im Vordergrund, sondern Äußerlichkeiten wie die “Schlandkette”. Drohen politische Debatten zu verflachen wie in den USA? Der Politikwissenschaftler und Berliner Gazette-Autor Christoph Bieber kommentiert. weiterlesen »