Heute knüpfen rechte Verschwörungstheorien wie QAnon an den Antisemitismus des 19. Jahrhunderts an und die Medien- und Kulturwissenschaftlerin Katrin Kämpf erklärt anhand von Pädophilie-Diskursen, warum dies nicht nur ein Echo vergangener Diskurse ist, sondern teilweise auch ein Rückgriff auf faschistische Strategien der Ermächtigung und Selbstermächtigung zur Gewalt. Ein Interview. weiterlesen »
The nexus of political and economic dispossession, vulnerability, and exploitation has become the norm in capitalism. This creates the adverse conditions for systemically conditioned ‘natural’ disasters, as evidenced by the recent earthquake in Turkey. In light of this, the transnational working class is challenged to reboot environmental struggles in order to contest existing power structures, as Özgün Eylül İşcen argues in her contribution to BG’s “Allied Grounds” text series. weiterlesen »
Im heutigen Kapitalismus ist die Verflechtung von Enteignung, Vulnerabilität und Ausbeutung zur Norm geworden. Dies schafft die ungünstigen Bedingungen für eine Ära systemisch-bedingter Naturkatastrophen, wie das jüngste Erdbeben in der Türkei gezeigt hat. Vor diesem Hintergrund ist die transnationale Arbeiter*innenklasse herausgefordert, Umweltkämpfe neu zu formieren um die bestehenden Machtstrukturen anzufechten, wie Özgün Eylül İşcen in ihrem Beitrag zur BG-Textreihe “Allied Grounds” argumentiert. weiterlesen »
Das “Manifest für Frieden” der Zeitschrift Emma hat kontroverse Diskussionen ausgelöst. Eigentlich ein gutes Zeichen, oder? Schließlich wird es im zunehmenden Maße wichtiger, dass es eine gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung über den Krieg gibt und dass die politische Vorstellungskraft nicht weiterhin auf Eskalationsszenarien reduziert bleibt, sondern schnellstmögliche Auswege denkbar werden lässt. Der Diskursanalytiker Jürgen Link, der zu den Unterzeichner*innen des Manifests gehört, sondiert die zentralen Einwände der Zweifler*innen und Gegner*innen und antwortet darauf. weiterlesen »
„Du sollst nicht töten!“ Dieses Gebot gilt weltweit als hohes Gut. Sieht ein Staat in seiner Rechtsordnung aber die Todesstrafe vor, gilt die Tötung als legitimiert. Ein Grundwiderspruch, der besteht, solange es die Todesstrafe gibt. Doch die historischen Legitimations-Argumente verlieren – zumindest in der westlichen Welt – an Zustimmung, wie der Autor und Journalist Helmut Ortner herausgefunden hat. weiterlesen »
Eine Auseinandersetzung mit der Balafon-Musik des Lobi-Volkes ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden. Als Ausgangspunkt kann eine Sammlung von Stücken dienen, die von Dirk Dresselhaus während eines zweiwöchigen Aufenthalts in und um Gaoua, Burkina Faso, aufgenommen wurden. Ein subjektiver Streifzug. weiterlesen »
Je länger der Krieg andauert, der durch Russlands Invasion der Ukraine entfacht worden ist, desto größer die Zahl der Menschenopfer, desto wahrscheinlicher jedoch auch, dass die Eskalation nicht nur den Zerfall der beiden Staaten beschleunigt, sondern auch zu einer weiteren Destabilisierung des Weltsystems führt, wie Journalist und Krisentheoretiker Tomasz Konicz argumentiert. weiterlesen »
Er schrie, tobte und erniedrigte Angeklagte mit Spott und Hohn: Roland Freisler, Adolf Hitlers fanatischer Blutrichter und Präsident des „Volksgerichtshofes“. Mit seiner Verhandlungsführung machte er den Gerichtssaal zu einer Bühne der blanken Gewalt. Über 5200 Todesurteile sprach das nationalsozialistische Sondergericht, rund 2600 davon verhängte Freislers Senat. Der Journalist und Buchautor Helmut Ortner blickt kritisch zurück. weiterlesen »
Als “The Berlin School and Its Global Contexts: A Transnational Art Cinema” im Juni 2018 erschien, war in Deutschland eine verstärkte Tendenz zum Nationalismus spürbar, nicht zuletzt erkennbar an der den Diskurs bestimmenden Rolle der AfD – all das legitimiert durch den vermeintlichen Kontrollverlust souveräner Staatlichkeit im Sommer der Migration 2015. Jetzt, da das Buch unter dem Titel “Die Berliner Schule im globalen Kontext. Ein transnationales Arthouse-Kino” in deutscher Übersetzung erschienen ist, haben sich im Schatten der Ukraine-Invasion durch Russland diese nationalistischen Tendenzen weiter verschärft. Ein Interview mit Marco Abel und Jaimey Fisher, den Herausgebern des Buches. weiterlesen »
Als Hybrid zwischen Existential- und Kriminalroman im Format des Mockumentary fordert uns Benjamin Heisenbergs “Lukusch” heraus, die Selbstverständlichkeit der Welt zu hinterfragen. Dabei legt er nahe, dass das Verhältnis von Ich und Welt als Konstruktion eines brüchigen Zusammenhangs lesbar ist – und somit nicht zuletzt als eine Erzählung, die nicht immer zuverlässig und eindeutig ist. Ein Interview. weiterlesen »
Der aktuell alles beherrschende Krieg, der nicht nur ein Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist, sondern als inter-imperialer Stellvertreterkrieg zwischen Russland und dem Westen auch zu einem small world war ausgewachsen ist, der nicht zuletzt als Wirtschaftskrieg geführt wird – dieser Krieg wird nicht zuletzt von einem Durchhaltediskurs getragen, wie Sozialtheoretiker Jürgen Link in seiner Analyse zeigt. weiterlesen »
Seit 1984 ist sie Schauplatz einer der bedeutendsten internationalen Veranstaltungen für bildende Kunst Lateinamerikas: die Bienal de La Habana. Das Besondere an der letzten Ausgabe: sie wurde von zahlreichen internationalen Künstler:innen boykottiert. Die Autorin und Kommunikationswissenschaftlerin Vera Dünninger hat mit Yaily Martínez Molina, Bildhauerin und Malerin aus Kuba, über die Herausforderungen einer solchen Schau sowie über das künstlerische Schaffen als Frau und junge Mutter auf Kuba gesprochen. Ein Interview. weiterlesen »
Die Welt steht in Flammen, real und virtuell. Was läge näher als Weltflucht? Eskapismus – dieses tendenziell unpolitische, reaktionäre und verantwortungslose Verhalten – ist in Zeiten des Umbruchs immer wieder zu beobachten gewesen. Nichts Neues im Westen, also? Der Autor Kilian Jörg schlägt vor, sich nicht mit Diagnosen des Zeitgeists zu begnügen, sondern die Frage nach den politischen Lektionen zu stellen. weiterlesen »
Im württembergischen Heidenheim steht ein Denkmal für den NS-Generalfeldmarschall Erwin Rommel – allerdings versehen mit einer Gegen-Skulptur, die einen Schatten auf ihn wirft. Hitlers Lieblingsgeneral: war er ein stiller Widerstandskämpfer oder ein gehorsamer Elite-Soldat? Der Journalist Helmut Ortner meint, der Streit über seine Rolle sei exemplarisch für viele Orte. weiterlesen »