Die Email: Der stille Star des Internets

Die E-Mail ist “das am meisten unterschaetzte Format des Internets” meinte Ulrich Gutmair neulich, als er den Chefredakteur der Berliner Gazette fuer die taz interviewte.

Doch warum wird die elektronische Post eigentlich so marginalisiert? Die erste E-Mail wurde immerhin schon 1971 von dem Computertechniker Ray Tomlinson verschickt. Der US-Amerikaner kann sich jedoch nicht mehr genau an den Inhalt erinnern. Zunaechst nutzten vor allem Wissenschaftler an den Universitaeten in den USA den elektronischen Dienst, um Informationen auszutauschen.

Als Anfang der 1990er Jahre das Internet fuer den >Normalkunden< geoeffnet wurde, begann der Siegeszug der E-Mail. Das @-Zeichen wurde, vor allem wenn in den Berichten analoger Medien, zum Symbol des Internets. Inzwischen hat sogar meine Oma ein elektronisches Postfach. Doch anders als bei den Social Networks des Web 2.0, entstand um die E-Mail nie ein Hype. Als sei es die normalste Sache der Welt sich Nachrichten auf diesem Wege zukommen zu lassen. Und wahrscheinlich ist genau das der Grund: Die Asynchronitaet von Senden und Empfangen, die so typisch ist fuer den E-Mail-Dienst, aehnelt dem alten Postwesen sehr. Chatrooms und Social Networks wie Facebook setzen auf die Synchronitaet von Kommunikation; darauf, dass jeder immer online ist. Die E-Mail ist also erfolgreich, ohne einen Hehl daraus zu machen. Dennoch steckte sie von Anfang an auch in der Krise. Das Problem: Sicherheit. Heute fluten Spam-Mails unsere Briefkaesten und werben fuer Penisverlaengerungen und Rolex-Uhren. Trotz alledem bleibt die Mailbox der >zentrale Umschlagplatz< [Gutmair] fuer das social networking. Mithilfe unseres Mailaccounts pflegen wir Kontakte und halten uns auf dem Laufenden. Und natuerlich empfangen wir hier auch den Newsletter der Berliner Gazette.

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