Die Strandschoenheit

Gerade ist die Sonne hinter dem ins Meer ragenden Felsen verschwunden, als sich ein Fussballer und ein Mannequin fuer Bademoden am Strand von Rimini begegnen. Sie sind die einzigen hier. >Das Maedchen ist suess<, denkt sich der angehende Fussballstar Giovanni und bewundert die strahlenden Augen der leicht bekleideten Strandschoenheit. >Warum traegt er ein Trikot mit zwei verschiedenen Nummern?<, fragt sich Marianne, die vor zwei Tagen aus Wuppertal angereist ist und hofft, in Rimini ihre grosse Liebe zu finden.

Giovanni, der im Secondhand-Laden keine passenden Trikotteile fand, will Marianne erklaeren, wie schoen er sie findet. Da er ihre Sprache nicht spricht, versucht er es mit dem international anerkannten Zeichen fuer >super< und zeigt den Daumen hoch. Marianne ist entzueckt. Noch nie hat sich ein Mann fuer sie so ins Zeug gelegt. Sie stemmt ihren linken Arm in die Huefte, um sich besser praesentieren zu koennen. Dass spaeter ein Schnappschuss der beiden im Internet auftauchen wird, ahnen sie nicht. Der Fussballer und die Wuppertaler Strandschoenheit stehen sich noch immer verlegen gegenueber. Keiner traut sich, den ersten Schritt zu machen. Die rosafarbene Bluete hinter Mariannes Ohr verwelkt langsam. Gerne wuerde sie ihn fragen, wie er sich seine Traumfrau vorstellt, doch sie spricht kein Italienisch. Das Mannequin nimmt sich vor, einen VHS-Italienisch-Kurs zu belegen um die Beziehung zwischen sich und Giovanni zu intensivieren. Aber dann beginnt das Maedchen zu frieren, denn sie traegt nur einen Haekel-Bikini mit einer Art Gardine vor dem Bauch. Giovanni findet ihr Outfit heiss und gibt ihr deshalb nicht sein Trikotoberteil. Marianne ist enttaeuscht. Sie hat einfach kein Glueck mit Maennern.

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