Die Globalisierung des Schwitzerduetschen

Im virtuellen Zuerich gibt es eine >konstitutionelle Monarchie< - das mag vielleicht zunaechst befremden. Der Blog >Wortreich. Die linguistische Monarchie< scheint jedoch recht harmlos zu sein. Ihr selbsternannter Monarch, ein gewisser Michael Staub, beschraenkt sich darauf, seine Untertanen [in diesem Fall Leser] auf Verwerfungen und Neuschoepfungen des Deutschen, insbesondere seiner schweizerischen Variante, aufmerksam zu machen. Im Pluralis Majestatis kommentiert Staub skurrile Beitraege aus deutschsprachigen Print- und Onlinemedien und greift Hinweise seiner Untertanen sowie Beobachtungen anderer Journalisten auf. Als etwa Autoren des Tagblatts sich ueber die Entwicklung des Schwitzerduetschen besorgt zeigten, reagierte Staub mit einer Kolumne. Die Zeitung berichtete ueber den Anglizismenwahn; ihre Horrorvorstellung: McSchwitzerisch. Staub dazu: >Der Zuercher Hype um smarte Ausdruecke heisst laut Tagblatt ganz einfach Zwinglisch. Dies ein Zusammenzug aus Zwingli und Englisch, der sogar lautlich Sinn ergibt.< Und dafuer begeistert sich der Monarch. Das bizarr Klingende und abwegig Entstandene zieht ihn magisch an. Insofern ist Staubs kleines Blog-Reich in der Naehe der hierzulande entstandenen Zwiebelfisch– und Wortistik-Imperien anzusiedeln. Vielleicht wird es infolge dessen auch Untertanen in Deutschland finden, die sich fuer kreative Sprachirrungen- und Wirrungen des Nachbarlandes interessieren.

Ein Kommentar zu “Die Globalisierung des Schwitzerduetschen

  1. der Text wirft eine wichtige Frage auf: Was geht eigentlich in der Schweiz? Immerhin ist Deutsch auch dort Amtssprache und auch dort “findet Globalisierung statt”. In den hiesigen Debatten bleibt die Schweiz aber – ebenso wie Österreich – aussen vor. Es scheint, als erhebe man in Deutschland einen Alleinvertretungsanspruch, was die Globalisierung des Deutschen anbetrifft. Insofern kann ich diesem Beitrag nur beipflichten: HOFFENTLICH wird die linguistische Monarchie “auch Untertanen in Deutschland finden, die sich fuer kreative Sprachirrungen- und Wirrungen des Nachbarlandes interessieren”.

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