Der arabische Raum

Er hat keine Fenster und meistens ist die Luft nicht sonderlich gut. Klein ist er zudem und in der Ecke liegen immer kaputte Tische und Stuehle herum, die woanders wohl niemand mehr haben wollte. Oft ist er vollkommen ueberheizt. Nicht selten jedoch auch eiskalt. Die Waende sind aus Beton, grauem Beton. Es gibt keine Tapete und keine Bilder. Der Boden ist von einem braun-grauen Teppich bedeckt und uebersaet von Flecken. Vielleicht sind es sogar Blutflecken? Licht verbreitet in diesem Raum eine surrende Neonroehre. Es ist ein kuehles, unnatuerliches Licht von dem jeder Winkel erfuellt wird und das alle ziemlich schlecht aussehen laesst. Ach ja, es gibt auch Menschen in diesem Raum. Sie stehen herum und schuetteln sich gegenseitig die Haende, dabei sagen sie andauernd: >Marhaba<; an einer Wand haengt eine Tafel mit arabischen Schriftzeichen. Niemand kann in diesem Raum etwas verbergen, man versteht einfach jeden, auch wenn er nur fluestert. Hier lerne ich jeden Mittwoch abend die Sprache des Korans!

2 Kommentare zu “Der arabische Raum

  1. In so einer Umgebung lernst du? Das wuerde mir dann ueberhaupt keinen Spaß machen. Auf der anderen Seite ist es natuerlich bestimmt von Vorteil, wenn man nicht durch aeussere Einfluesse abgelenkt wird und niemand etwas verbergen kann.

  2. Marhaba-Merhaba!
    In so einen Raum stecken sie oft die Sprachenlerner der SKB (ob das Englisch- oder Spanischlernern auch so geht? – das könnte man mal auf versteckten Rassissmus überprüfen!?)
    Bei mir hieß das mal “Der türkische Raum”, aber meine kurdische Lehrerin hat sich sofort beschwert, und dann saßen wir noch am selben Tag in einem licht- und luftdurchfluteten Raum, in dem es herrlich war zu lernen! Probiert’s doch mal bei der SKB-Zentrale! Co.

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