Das Stichwort Tourismus beschwoert im Zusammenhang mit der Globalisierung der deutschen Sprache zahlreiche Bilder herauf. Nicht zuletzt sicherlich Bilder von Enklaven deutscher Aussiedler, die ihre Kultur und Sprache in einem fein umhegten Areal pflegen. Etwa wie in Nova Petropolis, das am 7. September 1853 in Brasilien gegruendet und von deutschen Einwanderern aus Pommern, Sachsen, Boehmen und Hunsrueck besiedelt wurde: Heute sind dort die meisten Einwohner Deutschstaemmige und sollen einen ganz eigenen deutschen Dialekt sprechen. Inspiriert durch diese Idylle wurde der gleichnamige Themenpark: Nova Petropolis, ein Einwandererpark, der die deutsche Besiedlung von Rio Grande do Sul simuliert. Auf einer Flaeche von zehn Hektar mit urspruenglichem Urwald, vielen Pinienbaeumen und zwei Teichen bewahrt der Park ausser der Oekologie auch die Erinnerung an die Einwanderer. Wie der deutschsprachigen Zeitung Brasil Post zu entnehmen ist, wird die typische Architektur jener Zeiten besonders in der Kapelle der Einwanderer und in dem eigenwilligen Gebaeude der Land-Kreditgenossenschaft sichtbar. Die Kapelle, die aus Linha Araripe dorthin versetzt wurde, ist die einzige in Brasilien, deren Turm und Schiff im Fachwerkbaustil errichtet wurden! Andere Sehenswuerdigkeiten sind der Biergarten und der Ballsalon. Ich hoffe sehr, dass zu den Ausstellungsstuecken auch Sprachskulpturen zaehlen, konnte bei meinen Recherechen allerdings keine Hinweise darauf finden.