Eigentlich eine klassische Tontraegermanipulations- und Soundgenerationstechnik aus der Vinyl-Aera: Das Scratching. Und etwas, das man – Eingriff hin oder her – vielleicht nicht sofort mit kreativer Bastelkunst in Verbindung bringen wuerde. Wie hiess das doch seinerzeit auf gut Hessisch, cf. the famous and talented Rodgau Monotones?
>Eeeh, was machst’n Du da mit mei’m Pladdeespieler?< >… kabbuttt< - >Dreggsagg!!< haben Kuenstler wie Strotter, dass die richtige Mischung aus brachialem und sensiblem Umgang mit Material und Technik auf dem Feld des Turntableism durchaus einen innovativen Zug zeitigen kann. Aber an Scratching dueften doch eigentlich die Wenigsten denken, wenn seine Naehnadeln beharrlich ueber mit Heftpfaster beklebte schwarze Scheiben schaben. Tatsaechlich sind juengst jedoch auch Verfahren entwickelt worden, die das Scratchen im klassischen Sinne weiterbringen wollen - und zwar so, dass der Tontraeger selbst dabei eine bislang unbekannte Ueberlebenschance erhaelt: Zunaechst einmal hat Todd Vanderlin eine einfache, aber effektive Methode entwickelt, bei der AR [= Augmented Reality]-Transfers mittels Markern eine zentrale Rolle spielen. Wie das ausschaut und [wie gut das] funktioniert, kann man in einem kleinen Lehrfilm bestaunen, den Vanderlin bei vimeo abgelegt hat.
Denjenigen, die sich zu diesem Thema noch ein wenig solides Basiswissen erwerben wollen, sei ein Aufsatz von Markus Faerber empfohlen, der auf den Seiten der Distributed Systems Research Group der ETH Zuerich zu finden ist.] Und um noch eins drauf zu setzen, hat dieser Tage Theodore Watson von F.A.T. [Free Art & Technology] mit einem kleinen Spezialanwendung fuer einen beliebten mp3-Player nachgelegt. Konzeptuell und technisch gesehen ist sein Plattendrehen auf dem iPod [und auch dazu gibts natuerlich einen Clip] zwar doch nochmal etwas anderes. Aber zweifelsohne auch sehr schick.