Ökosystem Ulaanbaatar: Urbane Liminalität, inszenierter Atavismus und die Infrastruktur des Lebens

Ulaanbaatar-Collage: Stadtwolf, Kanalisationsbewohnerin und Jurtensiedlung. Artwork: Colnate Group, 2024 (cc by nc)
Ulaanbaatar-Collage: Stadtwolf, Kanalisationsbewohnerin und Jurtensiedlung. Artwork: Colnate Group, 2024 (cc by nc)

Von “urban” bis “wild”, von “nomadisch” bis “sesshaft”: In den Metropolen entfaltet sich heute ein breites Spektrum liminaler Zustände. Die kolonial-kapitalistische Moderne negiert dieses Dazwischen, lebt aber auch von der Negation des (liminalen) Lebens. Die daraus resultierenden Widersprüche aufzudecken und zu dekonstruieren ist ein erster Schritt, um aus der Sackgasse der Moderne herauszukommen, wie die Künstlerin Shuree Sarantuya in ihrem “Kin City”-Beitrag zeigt, der sich auf die Infrastruktur des Lebens in Ulaanbaatar, der kältesten Hauptstadt der Welt, konzentriert.

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In der Mongolei wird die Abwanderung von Nomad*innenhaushalten in statische, städtische Lebensstile durch öffentliche und private Marketingkampagnen gefördert, die den Wunsch nach Modernität und Vermeidung von Unbequemlichkeiten schüren. Dabei ist die Verlockung des leichten Zugangs zur Infrastruktur des Lebens – Gesundheitsversorgung, Wohnraum, Bildung etc. – ein wichtiges Marketinginstrument. Das Fortschrittsversprechen erweist sich jedoch spätestens dann als trügerisch, wenn sich die Infrastruktur des Lebens als Infrastruktur des Kapitals entpuppt: Wohnraum und Gesundheitsversorgung etwa werden nicht als Gemeingüter kultiviert, sondern als Spekulationsobjekte des Marktes gehandelt, was zu großen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten führt; zugleich werden traditionelle Gemeingüter auf perfide Weise assimiliert (etwa indigenes Wissen über Heilung, Lernen und Zusammenleben), so dass alternative Formen der Moderne undenkbar oder gar wertlos gemacht werden.

Um die vielfältigen Spektren der Moderne und ihre hybriden Formen zu erforschen, müssen wir die komplexen Herausforderungen verstehen, mit denen die sesshaften Ulan-Baatarier*innen konfrontiert sind, und ihr Ringen um Modernität. Dieses Ringen spiegelt sich nicht zuletzt in der Sehnsucht der Sesshaften nach Wildnis und ihrer inszenierten Darstellung wider, die eine Verbindung zur Natur nachahmt, aber auf eine kuratierte Weise. Diese Interaktionen und Mischungen zwischen der natürlichen und der synthetischen Welt ermöglichen unterschiedliche Versionen der Ko-Existenz menschlichen, nicht-menschlichen und mehr-als-menschlichen Lebens. Aber kann man eine Gemeinschaft ohne kollektive Ausgrenzung und Diskriminierung anderer Wesen aufbauen, die ihre eigene grenzwertige oder hybride Version der Moderne innerhalb einer Gesellschaft haben, die noch nicht offen für Interpretationen ist, noch nicht stabil genug, um verschiedene Bedeutungen zu tragen, und nicht immer einladend für neue Perspektiven?

Überleben in der kältesten Hauptstadt der Welt

In der heutigen Mongolei hat das Nomad*innendasein einen negativen Beigeschmack, zumindest in meinem Haushalt. Das Nomad*innendasein ist heute gleichbedeutend mit unermüdlicher körperlicher Arbeit bei rauem Wetter und ständiger finanzieller Unsicherheit, was in krassem Gegensatz zum städtischen Ideal eines warmen Zuhauses oder einer Unterkunft steht, insbesondere in der kältesten Hauptstadt der Welt. Dieses negative Image wird maßgeblich von Stadtbewohnerinnen geprägt, die an einen bestimmten Lebensstandard gewöhnt sind, was auch immer der sein mag.

Als der Kapitalismus in der Mongolei eingeführt wurde, waren einige Menschen, darunter auch Kinder, obdachlos und lebten in den unterirdischen Abwassersystemen, die Heizungsrohre enthielten, die unter der Stadt entlangführten. Auch heute noch müssen diese so genannten “Kanalisationsbewohner*innen” unter diesen Bedingungen eisige Wintertemperaturen ertragen. Mehr noch: Sie müssen auch Anfeindungen und Ausgrenzungen ertragen. Der fremdenfeindliche Drang der Stadt etwa, richtet sich gegenwärtig auf diejenigen, die sich nicht wie Bürger*innen verhalten. Diesem xenophoben Bild entsprechen “Kanalisationsbewohner*innen”. Sie gelten als “Orks“, ein Begiff inspiriert von J.R.R. Tolkiens “Herr der Ringe”-Reihe, der sich auf eine Person in Ulaanbaatar bezieht, die noch Spuren unzeitgemäßer Gewohnheiten aufweist, die Dinge grob anfasst, vandaliert, in Schlägereien gerät, auf der Straße randaliert usw. In den sozialen Medien gibt es Beschwerden mit Hashtags gegen sie, und alle wünschen sich, dass sie aus der Stadt verschwinden; die Hauptstadt wäre dann ein besserer Ort.

Die neu angesiedelte Bevölkerung von Ulaanbaatar sucht nach dem idealen städtischen Lebensraum, während die modernen Menschen natürliches Licht und üppiges Grün suchen. Der kurzlebige mongolische Sommer lockt die Stadtbewohner*innen aufs Land, wo sie dem städtischen Stress vorübergehend entfliehen können. Obwohl das Nomad*innenleben unerwünscht ist, gilt das Leben in der Natur als ideal. Zusammen mit ausländischen Touristinnen (vor allem aus Europa und Ostasien) beleben die Stadtbewohner*innen die ländliche Wirtschaft, die eigentlich nur während der Sommermonate existiert.

Wenn der lange, kalte Winter kommt, finden diejenigen, die der Natur entfliehen können, Trost in der Stadt. Hier, insbesondere in Ulaanbaatar, färbt sich die Luft durch die Verschmutzung des Jurtenviertels, das auch als Ger-Viertel bekannt ist, dunkelgrau. Da das Jurtenviertel ursprünglich nicht als Teil der städtischen Infrastruktur geplant war, ist es vom zentralen Heizungssystem ausgeschlossen. Die Bewohner des Jurtenviertels verbrennen verschiedene Arten von Brennstoffen, die von der Regierung als sicherer und gesünder eingestuft wurden.

Zoljargal Purevdashs Film “If Only I Could Hibernate” (Baavgai Bolohson) aus dem Jahr 2023 erzählt die Geschichte eines Jungen, der im Jurtenviertel lebt, mit der Härte des kalten Winters zu kämpfen hat und auf eine bessere Zukunft hofft, während er sich um ein Stipendium für eine bessere Ausbildung bemüht. Der mongolische Titel heißt übersetzt “Wenn ich nur ein Bär wäre” und bezieht sich auf die Härten des Winters in der Hauptstadt und den skurrilen Wunsch, dem Winter zu entkommen, indem er wie ein Bär Winterschlaf hält.

An den kältesten Tagen erreicht der Luftverschmutzungsindex gefährliche Werte, insbesondere für Neugeborene und Kinder, die dort aufwachsen. Manche Haushalte ziehen elektrische Heizungen der Verbrennung von Brennstoffen vor, weil die Gefahr einer versehentlichen CO2-Überdosis während des Schlafs besteht. In den kältesten Monaten hat die Mongolei jedoch Probleme mit dem hohen Stromverbrauch, der zu hohen Kosten und Stromimporten aus Russland führt. Außerdem geben die Haushalte mit dem niedrigsten Einkommen in Ulaanbaatar deutlich mehr für Heizung und Lebensmittel aus als Haushalte mit höherem Einkommen, die über einen sichereren und billigeren Zugang zur Stromversorgung verfügen. Mit anderen Worten: Die Menschen im Jurtenviertel “verbrennen” buchstäblich ihr Geld, um sich im langen Winter warm zu halten.

Die atavistische Sehnsucht des modernen Subjekts

Jack Londons “Der Ruf der Wildnis” (1903) handelt von Buck, einem domestizierten Hund, der während des Goldrausches am Klondike in die Wildnis Alaskas entführt wird. In Buck erwachen Urinstinkte, während er sich an die raue Wirklichkeit der Wildnis anpasst. Bucks Verwandlung vom Haustier zum Anführer des Schlittenhunderudels unterstreicht den ungezähmten Geist, der einem Wesen innewohnt, das nicht mehr wild ist. Das Epigramm zu “Der Ruf der Wildnis” stammt aus John Myers O’Haras Gedicht “Atavismus” (1902). Dieses Gedicht bringt das zentrale Thema auf den Punkt, denn es handelt von Hunden, die zu ihrer angeborenen, angestammten Natur erwachen und die Fesseln der Domestizierung abwerfen, um zu Wölfen zu werden.

Atavismus ist, einfach ausgedrückt, wie Weisheitszähne, die nicht mehr gebraucht werden, aber trotzdem wachsen. So wie es verschiedene Spektren der Modernität gibt, können auch verschiedene Formen des Atavismus aus statischen Lebensstilen entstehen, die zu dem Wunsch führen, sich wieder mit den ursprünglichen Instinkten zu verbinden. Interessanterweise kann nur Buck den Ruf der Wildnis hören, während andere Hunde, meist Huskys, ihn nicht wahrnehmen. Andere Schlittenhunde haben ihr ganzes Leben lang in Alaska gelebt, doch sie haben diesen Ruf nie gespürt oder gehört. Wer kann diesen Ruf hören? Wenn nicht alle, wie und nach welchen Kriterien werden die wenigen ausgewählt? Der selektive Charakter wirft tiefgreifende Fragen über die Exklusivität auf, die denjenigen vorbehalten ist, deren Leben von der Domestizierung und dem sesshaften Leben berührt wurde.

Für viele wird das Zelten zu einer vorübergehenden Flucht aus den Zwängen des städtischen Lebens. Es ist ein Erlebnis, bei dem man die Schönheit der Natur genießen kann, ohne auf den gewohnten Komfort von tragbaren Geräten, Fertiggerichten und aufblasbaren Matratzen verzichten zu müssen. Der Akt des Campings wird zu einer greifbaren Verkörperung des modernen Atavismus. Die Zelte, die für einen Wochenendausflug aufgeschlagen werden, stehen für eine bewusste Entscheidung, die Wildnis zu genießen und gleichzeitig eine schnelle Rückkehr zu den vorhersehbaren Annehmlichkeiten der städtischen Existenz zu gewährleisten. Es unterstreicht die Sehnsucht nach einer Verbindung mit der Natur, die als Flucht vor städtischen Strukturen und synthetischen Annehmlichkeiten funktioniert. Camping ist eine Freizeitbeschäftigung, ein Rückzugsort oder sogar eine Unterhaltung. Während Camping-Enthusiasten die romantische Vorstellung einer ursprünglichen Existenz suchen, wünschen sich Camper auch einen kontrollierten und kuratierten Raum, der nicht wirklich wild ist, sondern nur als Wildnis inszeniert wird. Diese Bühne wird sogar von Tieren genutzt, die in der Nähe leben und daran gewöhnt sind, dort nach Brotkrümeln oder Material für ihre Nester zu suchen.

Eine frühe Darstellung des unkonventionellen Lebens ist der Film “Nanook of the North” (1922) von Robert J. Flaherty. Er zeigt das Leben in den Tiefen der Arktis und stellt den kanadischen Inuit Allakariallak in den Mittelpunkt. Das Spektakel, nicht in derselben Modernität zu leben wie das Publikum, ist ein spannender Teil anthropologischer Dokumentarfilme. In Zoos, Museen und auf Jahrmärkten sind die Menschen neugierig auf Entdeckungen und konsumieren Inhalte, die ihre atavistischen Sehnsüchte befriedigen. Vogelbeobachtung, Sternengucken, Jagen, Wandern, Reiten, Angeln oder auch nur ein Spaziergang in der Natur können in gleicher Weise betrachtet werden. Die Kommerzialisierung und Romantisierung der Wildnis für den Massenkonsum hat “Glamping”-, “Instagram-able”-, “Post-able”- und “Stream-able”-Inhalte hervorgebracht.

Sendungen wie “Survivor“, “Alone” oder “7 vs. Wild” unterhalten die Zuschauer*innen mit den Abenteuern von Menschen, die sich in unwegsamem Gelände und unter extremen Bedingungen bewegen. Sie dienen zwar dazu, verschiedene Methoden des Überlebens in der Wildnis zu zeigen, legen aber oft mehr Wert auf Ästhetik als auf Authentizität. Die Umgebungen, in denen die Überlebenskämpfe stattfinden, sind die Heimat indigener Gemeinschaften. Dennoch neigen sie dazu, diese Gebiete als feindselig, unbarmherzig und unfruchtbar darzustellen und betonen nur die Schwierigkeiten des Überlebens außerhalb der Städte.

Auch wenn das Campen für Ruhe steht, stellt das Überleben in der Wildnis die persönlichen Grenzen der modernen Waren in Frage. Andererseits bietet das Wissen, nach Hause zurückkehren zu können, eine vorübergehende Flucht aus dem urbanen Raum. Dieses Privileg der Zeitlichkeit steht jedoch im krassen Gegensatz zur Obdachlosigkeit in der Großstadt. Für Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ist der Zugang zu Grundbedürfnissen wie Hygiene nach wie vor auf kostenpflichtige öffentliche Toiletten, kaputte und unsichere Einrichtungen und eine gegen Obdachlose gerichtete Dienstleistungspolitik beschränkt. Bei der Schaffung integrativer städtischer Räume geht es nicht nur um den Zugang zu modernen Annehmlichkeiten, sondern auch darum, die Vielfalt der Lebensbedingungen in Städten anzuerkennen und darauf zu reagieren.

Der Schnittpunkt von Wildnis und Urbanität

Während die ‘natürliche’ Wildnis zunehmend in künstliche Erholungsräume für den Menschen umgewandelt wird, entwickeln sich urbane Gebiete zu unkonventionellen Lebensräumen. “Urbane Kojoten”, die in Städten wie Los Angeles, San Francisco und New York beobachtet werden, zeigen ihre Anpassungsfähigkeit, indem sie sich in begrenzten Grünflächen und belebten Stadtzentren zurechtfinden. In Umgebungen, die in erster Linie für die sesshafte Lebensweise der Menschen konzipiert wurden, integrieren sich diese Kojoten in das städtische Ökosystem, indem sie mit oder ohne menschliche Hilfe jagen und nach Nahrung suchen.

Das Zusammenleben von Stadtbewohner*innen und Kojoten ist komplex. Manche schätzen diese Tiere. Andere machen sich Sorgen, vor allem wenn Kojoten Kinder angreifen oder kleine Haustiere verschwinden. Die Grenzen innerhalb dieser Beziehung sind jedoch fließend, da einige Menschen, die von Kojoten fasziniert sind, unbeabsichtigt zur Domestizierung beitragen, indem sie den Menschen als potenzielle Nahrungsquelle betrachten.

Im Gegensatz zu sorgfältig gepflegten Wildreservaten zeigt die organische Entwicklung von Lebensräumen in sesshaften Siedlungen die spontane Aneignung von Wildtieren und -pflanzen ohne direktes Zutun des Menschen. Wir können große Bäume gezielt beschneiden, aber was bedeutet es wirklich, die Entwicklung städtischer Ökosysteme im Einklang mit der Natur zu verfolgen?

In Köln, wo ich zur Zeit lebe, ziehen zum Beispiel große Schwärme frei lebender Mönchssittiche durch die belebten Straßen. Wenn man solche Ereignisse beobachtet, kann man nicht umhin, über die Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit des Lebens in Räumen nachzudenken, die dieses Leben scheinbar negieren. Das führt uns zu der Frage: Schafft es das Leben immer wieder, sich seinen Weg zu bahnen und Grenzen zu überwinden?

Auch wenn der Anblick dieser grünen Vögel ein Spektakel ist, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es sich um eine invasive Art handelt, die in vielen europäischen Städten heimisch geworden ist. Auch die einheimische Wolfspopulation in Europa ist von Land zu Land einer komplexen Dynamik unterworfen. Landwirt*innen, die von Wolfsangriffen auf ihr Vieh betroffen sind, erhalten häufig eine Entschädigung auf der Grundlage regionaler Regelungen. Alternativ wird den Landwirt*innen empfohlen, den Schutz ihrer Tiere durch stabilere Zäune und Barrieren zu verbessern. Gleichzeitig stellt die weit verbreitete Hybridisierung zwischen Wölfen und Hunden in Europa ein großes Problem dar, da sie die Bemühungen zum Schutz der Wölfe vor große Herausforderungen stellt. Diese Widersprüche finden sich auch in der Mongolei. Dort werden Wölfe als Waldärzte verehrt, die kranke oder alte Beutetiere jagen und den Wald von Krankheiten befreien. Doch selbst in der zeitgenössischen Wahrnehmung der Nomad*innen stellen Wölfe eine Bedrohung des Besitzes dar und spiegeln damit die allgemeinen Sorgen der Hirten und Bauern wider.

Die Grenzen zwischen traditioneller und urbaner Tierwelt verschwimmen zunehmend, wobei nicht nur die Stärksten oder Reichsten überleben, sondern auch diejenigen, die sich an die sich entwickelnden Strukturen anpassen können, die an Bühnen, Reservate und Terrarien erinnern.

Für alle liminalen Wesen

Während die Verwandlung des Hundes in den Wolf eine epische Geschichte ist, erscheint sie im umgekehrten Fall natürlich und alltäglich und bedeutet, dass sich alle Wölfe in Hunde verwandeln müssen, um mit der menschlichen Welt zu koexistieren. Es ist schwierig, sich eine Geschichte vorzustellen, in der die Wölfe sie selbst bleiben. Damit meine ich auch: Es ist schwierig, sich eine solche Welt vorzustellen.

Dabei vollzieht sich derzeit ein breites Spektrum von Grenzstadien vor unseren Augen: Vom städtischen zum wilden und vom nomadischen zum sesshaften Wolf. Jeder Übergang bringt einzigartige und gleichwertige Realitäten mit sich, die Interaktionen zwischen Menschen, Nicht-Menschen und nicht-menschlichen Akteuren beinhalten. Aber mit gegenseitigem Respekt für die Modernität des anderen könnten wir endlich versuchen, eine Ehrfurcht vor der lebendigen, atmenden Welt um uns herum zu entwickeln. Wir sollten für aktualisierte Version kämpfen, die die vielfältigen Weisheiten des Landes, der Menschen und der Tierwelt einbezieht und nicht nur durch Kolonialismus oder Kapitalismus definiert ist.

Die Gewalt der Domestizierung und Monumentalisierung betrifft uns und andere Arten, die sich von ihrem Heimatland selbst versorgen können. Ohne die einheimische Praxis oder das Wissen, wie wir unsere Nahrung finden oder sogar unsere Gemeinschaften aufbauen, sind wir alle unwiderruflich von der Realität abhängig, die auf einem Hyperkonsum basiert, der letztlich und zwangsläufig dystopisch ist.

Anmerkung der Autorin: Dieser Artikel ist allen Grenzgänger*innen gewidmet; jenen, die zwischen Orten, Arbeitsplätzen, Wohnungen, Träumen und Realitäten existieren; Wesen, die sich nicht leicht in eine einzige Kategorie der Existenz einordnen lassen. Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Serie “Kin City” der Berliner Gazette. Weitere Informationen: https://berlinergazette.de/de/kin-city-urbane-oekologien-und-internationalismus-call-for-papers/

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