Ich heisse Monika Griefahn und bin am 3. Oktober 1954 in Muelheim/Ruhr im Ruhrgebiet geboren. Zur Zeit lebe ich in Buchholz in der Nordheide. Ich bin direkt gewaehlte Bundestagsabgeordnete der SPD fuer den Wahlkreis Soltau-Fallingbostel-Winsen/Luhe. Im Bundestag bin ich Vorsitzende des Ausschusses fuer Kultur und Medien und stellvertretendes Mitglied im Auswaertigen Ausschuss. Ich bin zustaendig fuer die Auswaertige Kulturpolitik und die deutsch-franzoesischen Beziehungen. Ich war Mitbegruenderin von Greenpeace Deutschland und als erste und einzige Frau Mitglied des internationalen Vorstandes von Greenpeace. 1990 berief mich Gerhard Schroeder als Umweltministerin in die niedersaechsische Landesregierung und 1998 wurde ich erstmals in den Deutschen Bundestag gewaehlt.
Seit 1986 bin ich Mitglied der Jury des Right Livelihood Award und seit Anfang der 1990er Jahre auch Mitglied des Vorstandes. Mein Engagement fing an, als der Begruender Jakob von Uexkuell mich ansprach, da ich sowohl als aktives Mitglied der Geschaeftsfuehrung von Greenpeace Deutschland als auch im Vorstand von Greenpeace International taetig war und Greenpeace mehrfach fuer den Alternativen Nobelpreis vorgeschlagen wurde. Von Uexkuell war der Meinung, ein fuehrendes Mitglied von Greenpeace sollte in der Jury mitarbeiten, da Greenpeace bereits genug oeffentliche Aufmerksamkeit besass und deshalb in der Jury mitarbeiten sollte, um anderen diese Oeffentlichkeit zu verschaffen. Dies ist eines der Ziele des Alternativen Nobelpreises.
Der Right Livelihood Award wurde 1980 ins Leben gerufen, nachdem Jakob von Uexkuell versucht hatte, die Alfred-Nobel-Stiftung dazu zu bewegen, eine neue Preiskategorie fuer Oekologie einzurichten. Das Nobelpreis-Komitee war damals allerdins der Meinung, dass mit Einfuehrung des Oekonomiepreises seine Kategorien abgerundet seien. Deshalb bat von Uexkuell das schwedische Parlament, es zu ermoeglichen, fuer die Bereiche alternative Medizin, buergerschaftliches Engagement, Oekologie und andere Bereiche einen Preis vergleichbar dem Nobelpreis im schwedischen Parlament vergeben zu koennen. Er selbst stiftete seine Briefmarkensammlung als Grundkapital fuer die Stiftung und engagierte sich sehr stark, um weitere Spender zu gewinnen, damit der Alternative Nobelpreis nun seit bereits 25 Jahren vergeben werden konnte.
Der Right Livelihood Award versteht sich nicht ausschliesslich als Kritik am Nobelpreis, sondern als Ergaenzung. Er macht aufmerksam darauf, dass es in vielen Bereichen Menschen gibt, die ein Beispiel geben, die mit ihrem Engagement Vorbilder fuer die >richtige Lebensfuehrung< sind und Dinge veraendert haben. Es wurde z.B. zu einem sehr fruehen Zeitpunkt [1984] Wangari Maathai, die Begruenderin des Green Belt Movement in Kenia ausgezeichnet. Sie sorgte dafuer, dass die Waelder nicht einfach nur gerodet, sondern dann wieder angepflanzt wurden. Helen Mack, die Kaempferin gegen das Militaerregime in Guatemala, wurde durch die Auszeichnung gerettet. Das Nobelpreiskomitee hat interessanterweise diesen Gedanken - Schutz der Menschen durch die oeffentliche Wirkung eines Preises - aufgenommen und im selben Jahr [1992] Rigoberta Menchu mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Beim Nobelpreiskomitee konnten sich die Ideen zu alternativen Medizinverfahren noch nicht durchsetzen. Deshalb wurde z.B. George Vithoulkas, der >Neubegruender< der Homeopathie, mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Wichtig war der Jury immer die Auszeichnung von Menschen, die sich in schwierigen Situationen engagiert haben, wie z.B. Felicia Langer, die als Israelin ueber mehr als 20 Jahre Palaestinenser vor Militaergerichten vertreten hat.