Sein Gebiet ist die Mehrsprachigkeit, sein Name lautet Michael Clyne. Sein Geburtsort ist Melbourne, wo es heute die groesste urbane Konzentration deutschsprachiger Einwanderer in Australien gibt – er selbst ist Kind deutschsprachiger Eltern, die sich in den Wirren des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat in Europa nach Australien fluechteten. Sein Studium absolvierte Clyne an der University of Melbourne, an der er, nach langjaehriger Taetigkeit an der Monash University, im Jahr 2001 eine Professur fuer Linguistik erhielt. Mehrfach ausgezeichnet und international bekannt ist er fuer Forschungsarbeiten ueber die sprachliche Assimilation deutschsprachiger Einwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg in Australien sowie fuer die weltweit erste Studie, die zu den Sprachen der Gastarbeiter in Deutschland angefertigt wurde. Seit 2004 ist er offiziell im Ruhestand, hat allerdings noch ein Arbeitszimmer mit einer schoenen Aussicht ueber die Stadt in einem Gebaeude seiner Universitaet. Dort betreut er mehrere Doktoranden und arbeitet an diversen Forschungsprojekten. Neulich war Clyne in Bonn auf Einladung der Humboldt Stiftung, um ueber die Sprachenpolitik in Deutschland zu dozieren. Heute ist sein Beitrag ueber die Verbreitung der deutschen Sprache in Australien im Newsletter der Berliner Gazette zu lesen. Morgen auf dieser Website. Der Koenig der Sprachforscher – er ist ein seltenes Reptil, das durch seine Arbeit dazu anregt, die Debatte um die deutsche Sprache aus einer internationalen Perspektive zu fuehren. Man sollte ihm dankbar sein.