Kin City Arts · 17.-19. Oktober · ZK/U, Siemensstraße 27, 10551 Berlin
Eintritt frei, begrenzte Plätze, Anmeldung für die künstlerischen Interventionen bis zum 15. Oktober erforderlich. Sie können sich hier anmelden.
Chuquicamata: Necropolitics and Autopoiesis of a Mining City
Performance-Lecture + Installation by Constanza Mendoza
Donnerstag, 17. Oktober, 19 Uhr
Ort: ZK/U, Siemensstraße 27, 10551 Berlin
Eintritt frei, begrenzte Plätze, Anmeldung bis 15. Oktober
Die Atacama-Wüste in Chile ist ein kolonialer und imperialer ‚leerer‘ Raum, der über Jahrhunderte erobert, besetzt, geplündert und verschmutzt wurde. Das erste Mineral, das extrahiert wurde, war Silber, das vom spanischen Imperium im 16., 17. und 18. Jahrhundert abgebaut wurde. Im 19. Jahrhundert wurde Natriumnitrat ‚entdeckt‘, was zum Pazifikkrieg mit Bolivien und Peru führte. Die Atacama-Wüste und die Nitratindustrie kamen schließlich unter die chilenische Flagge, blieben aber bis Ende der 1940er Jahre, als Deutschland das synthetische Nitrat erfand, in britischer Hand. Die große Kupfermine entstand in den späten 1940er Jahren als Alternative zur Krise der Nitratindustrie. Private Investitionen aus den USA ermöglichten die Entwicklung der großen Kupfermine in der Atacama-Wüste und die Gründung der Bergbaustadt Chuquicamata. Constanza Mendoza wurde in dem Jahr in Chuquicamata geboren, in dem Präsident Salvador Allende den Kupferbergbau verstaatlichte. Die Künstlerin setzt die Geschichte und Politik von Chuquicamata auf mehreren Ebenen mit ihrer eigenen Familie in Beziehung und verbindet Zeiten, Räume und urbane Ökologien, die zu lange voneinander getrennt waren.
Sprache: Englisch
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kin City Festivals (17.-19. Oktober) statt. Weitere Info und Anmeldung hier: https://berlinergazette.de/de/projects/kin-city
VWagner City-Edda
Oral Storytelling von Cata von Noxen, Sara Petrolova und Model Y. Schrottkiste
Freitag, 18. Oktober, 19 Uhr
Ort: ZK/U, Siemensstraße 27, 10551 Berlin
Eintritt frei, begrenzte Plätze, Anmeldung bis 15. Oktober
Ein Blick aus der Zukunft auf die Gegenwart. Cata von Noxen, Sara Petrolova und Model Y. Schrottkiste erzählen und entziffern für uns die vergessene “VWagner City-Edda”. Wie werden die kommenden Generationen all das Zögern und Zaudern angesichts des heutigen Klimawandels sehen? Wie aussichtslos wird die gegenwärtige Situation aus der Perspektive der Zukunft erscheinen? Ist die City lebendig, tot oder gar untot? Wollen wir wirklich wissen was die Smart City über uns denkt? Ist alles verspielt? Was ist aus dem Glauben an die Omnipotenz des eigenen Handelns geworden?
Sprache: Englisch
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kin City Festivals (17.-19. Oktober) statt. Weitere Info und Anmeldung hier: https://berlinergazette.de/de/projects/kin-city
The City of Milk, Honey, and Other Leftovers
Sari-Sari Night: Pepe Dayaw und Special Guests
Samstag, 19. Oktober, 19 Uhr
Ort: ZK/U, Siemensstraße 27, 10551 Berlin
Eintritt frei, begrenzte Plätze, Anmeldung bis 15. Oktober
Ein kurzer Spaziergang durch die Straßen und an jeder Ecke finden sich alte Kleider, die darauf warten, einen neuen Kaiser zu finden. Es gibt Abtrünnige des Jägers und Sammlers, die sich aus den Überschüssen der verschiedenen Kassen bedienen. Es gibt recycelte Geister, die nachts lebendig werden, bewaffnet mit Hunger. Die Nachbarin von nebenan erntet Honig in ihrem Hinterhof. Milch ist billig, die Chance auf ein neues Morgen ebenfalls. Dann ist da noch das hochwertige Kokosnussöl. Die Stadt ist ein üppiger Wald, alles was du brauchst, ist Liebe, Entschlossenheit und ein gültiges Visum.
In einem Mix aus auto-ethnografischem Pseudo-Bericht und Varieté-Show zollt Pepe Dayaw der Stadt Tribut, die ihnen in den letzten elf Jahren zur Heimat geworden ist. Seit dem Umzug nach Europa im Jahr 2010 hat Dayaw autofiktionale Performances entwickelt, die auf ihrer fluiden Perspektive philippinischer queerer Migrant*innen basieren. Im Jahr 2012 begann Dayaw eine Reihe von Abendessen in Privathaushalten in Madrid, bei denen improvisierte Mahlzeiten aus Lebensmitteln, die aus Kühlschränken und Vorratskammern gerettet wurden, und aus dem, was die Gäste mitbrachten, entstanden.
2013 zog Dayaw nach Berlin und kochte unter dem Namen Nowhere Kitchen weiter (mit dem, was da ist) und führte diese Praxis bei Reisen auf vier Kontinenten weiter. Dayaws Themen sind Nostalgie, Heimat, Erinnerung und Verkörperung sowie das Verschmelzen verschiedener Folkloren. Wobei Dayaw vor allem die Künste des Gaumens, der Bewegung, der Musik und der kritischen Gastfreundschaft nutzt, um Geschichten durch improvisierte Partituren und ungewöhnliche Szenarien zu erschaffen. Neben der unabhängigen Entwicklung eines eigenen Tanzvokabulars und einer eigenen Bewegungsethik sind Dayaw Textil-, Mode- und Kostümbildner*innen, Schriftsteller*innen und Karaoke-Amateursänger*innen.
Sprache: Englisch
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Kin City Festivals (17.-19. Oktober) statt. Weitere Info und Anmeldung hier: https://berlinergazette.de/de/projects/kin-city
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Das Arts-Programm ist Teil des Festivals „Kin City“, mit dem die BG ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Das Festival „Kin City“ wird von BG organisiert und von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik. Zu den Outreach-Partner*innen gehören Common Ecologies, Critical Data Lab, Harun Farocki Institut, Kuda.org, LeftEast, NON, Supermarkt und Undisciplined Environments.
Weitere Info zum Festivalprogramm: https://berlinergazette.de/de/projects/kin-city