Am Mittwoch war ich beim Quartiersmanagement, gleich im Erdgeschoss unseres Hauses. Ich wollte meinem Aerger Luft machen. Der Aerger war eigentlich schon Wut. Ich bin nicht leicht aus der Fassung zu bringen, dies entspricht nicht meinem Naturell. Aber auf Hundescheisse reagiere ich allergisch. Dreimal bin ich seit meinem Einzug Anfang November schon reingetreten und bis zum Monatsende sind es noch einige Tage. Die Frau vom Quartiersmanagement empfing mich mit warmen Worten. >Sie sind neu hier? Herzlich willkommen in unserem Haus!< Na prima, dachte ich, jetzt kann ich nicht einmal die Zicke raushaengen lassen. Mit ihrem eigenen Koeter geht sie sicherlich nicht in Neukoelln - Berlins neuem In-Viertel - Gassi. Sie gehoert zu den Guten. Eine Stelle beim Quartiersmanagement ist der Traum eines jeden Stadtsoziologen. Menschen zusammenzufuehren, Buerger zu ermutigen, Verantwortung fuer ihren Kiez zu uebernehmen. Ein schwieriges Geschaeft, vielleicht ein Kampf gegen Windmuehlen. Die Frau gab sich dann auch gelassen. Das Thema sei nicht neu, es haetten sich schon einige wehrhafte Hausbesitzer und Anwohner zusammengeschlossen, um Aufklaerung in Sachen Hundekot zu betreiben. >Wollen Sie sich auch engagieren?< Dankend lehnte ich ab. >Ich recherchiere in dieser Sache, ich moechte darueber berichten.< Ihre Miene verfinsterte sich schlagartig. Aufgeregt meinte sie: >Schreiben Sie bloss nicht, dass Neukoelln an Hundekacke erstickt wir tun so viel fuer die Aufwertung des Stadtteils…< Als Beweis drueckte sie mir ein gelbes Faltblatt in die Hand. >Hundehalter und Menschen ohne Hunde koennen friedlich miteinander leben, wenn sie ihre Beduerfnisse gegenseitig respektieren und aufeinander Ruecksicht nehmen.< Versoehnlicher gestimmt, beschloss ich, das Thema fallen zu lassen. Zurueck im Hausflur stieg mir einmal mehr dieser bestialische Gestank in die Nase. Willkommen zu Hause! SCHEISSE.
Bei mir hier in Prenzlauer Berg gibt es dieses Problem seit geraumer Zeit nicht mehr so krass. Ich weiß nicht so genau, was dagegen unternommen wurde. Bürgerengagement? Oder sind die kackenden Hunde jetzt alle nach Neukölln gezogen? Cooler Beitrag jedenfalls!
Berlin und seine Köter sind mir auch noch sehr vertraut. Vor ca. 30 Jahren hatte ich als junge Mutter von drei kleine Kinder in Berlin den größten Horror vor diesen “Tretminen”! Hier hilft möglicherweise nur eins, die Hundesteuer zu erhöhen und die Steuergeldern zum Aufbau von Hundeklos benutzen.Die Berliner lieben ihre Köter, können sich aber nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die übelriechenden Hundekot an den Schuhsohlen abscheulich finden! Ein Beitrag aus dem wahren Berliner Leben! Weiter so!!