Welche Fragen im Kontext der Globalisierungskritik kuenftig gestellt und diskutiert werden sollen? Wir wollen Eigentumsfragen und damit die Frage nach Moeglichkeiten fuer eine demokratische Kontrolle der Wirtschaft – auf allen ihren Ebenen – kuenftig staerker in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehoert eine demokratische Kontrolle der internationalen Finanzmaerkte ebenso wie das Verhindern bzw. Rueckgaengigmachen von Privatisierungen oeffentlicher Gueter und eine staerkere betriebliche Mitbestimmung.
Attac engagiert sich etwa im Buendnis >Bahn fuer alle< gegen die geplante Privatisierung der Deutschen Bahn AG. Viele Attac-Campus-Gruppen engagieren sich gegen Studiengebuehren und die Privatisierung von Bildung.
Auch die Forderung nach Zerschlagung der vier grossen Energiekonzerne [Vattenfall, EnBW, RWE und EON] wird derzeit bei Attac diskutiert. Da immer mehr Menschen auch hierzulande die negativen Auswirkungen der neoliberalen Globalisierung spueren, gibt es ein grundsaetzlich grosses Interesse an Globalisierungskritik. Attac arbeitet auf vielen verschiedenen Ebenen daran, dieses Interesse aufrecht zu erhalten bzw. zu verstaerken: Dazu gehoert Bildungsarbeit [>oekonomische Alphabetisierung<], wie sie etwa bei der jaehrlichen Attac-Sommerakademie [dieses Jahr vom 1. bis 5. August in Fulda] geleistet wird. Dazu gehoeren auch Kampagnen zu einzelnen Themen-Schwerpunkten. Die Bandbreite reicht von reinen Aufklaerungskampagnen bis zu so genannten Druck-Kampagnen. Letztere tragen mit spektakulaeren oeffentlichen Aktionen, Unterschriftensammlungen etc. dazu bei, den oeffentlichen Druck auf Entscheidungstraeger in Politik und Wirtschaft zu erhoehen. Anlaesse wie der G8-Gipfel als symbolischer Kristallisationspunkt einer von Ungerechtigkeit gepraegten Politik der Industrienationen bieten ebenfalls grosse Moeglichkeiten, Aufmerksamkeit fuer Globalisierungskritik zu wecken. Um dauerhaft Gehoer zu finden bedarf es neben oeffentlichkeitswirksamen Aktionen - selbstverstaendlich auch der Expertise. In zahlreichen Podiumsdiskussionen, Talk-Shows und Autorenbeitraegen widerlegen Attac-Experten [oft auch aus dem Wissenschaftlichen Beirat] neoliberale Positionen. [Anm. d. Red.: Die Autorin ist Mitglied von attac]