Den Profil-Fotos nach zu urteilen sind die meisten der 500 Millionen Facebook-User jung und schön. Doch wie wird dieses dieses soziale Netzwerk von Menschen genutzt, die etwas älter sind?
Ich benutze Facebook, und ich habe die 35 schon überschritten. (Hier empfiehlt es sich, das Zeichen ;-) zu setzen, ein automatisches Sitcom-Lachen, unentbehrlich, denn dein Gegenüber sieht dich ja nicht) Weil ich also nicht mehr zur Hauptusergruppe gehöre, ist FB für mich so interessant! Ich stelle mir die Frage: Bin ich ein Facebook-Cougar? Meine ‘Freunde’ auf Facebook sind fast alle ein bisschen (;-)) jünger als ich. Erfrischend. Unterhaltend. Bereichernd. So vieles, das nach dem Auszug unseres Sohnes (Ich bekam ihn sehr jung!) sonst an mir vorbeirauschen würde.
Klassenlose Facebook-Community
Facebook überspringt gewisse Grenzen mühelos: Jemand, den ich gar nicht kenne, will mein ‘Freund’ werden. Hätte er mich bei Vapiano angesprochen? Ich sehe ein paar seiner Beiträge – Klick – akzeptiert. Plötzlich schickt dir ein völlig fremder Engländer einen Kommentar, man postet sich: die Grenzen sind also nicht nur in Richtung Alter und Klasse, sondern auch Nationalität aufgeweicht. Wie kommt es nur, dass ich meine neuen ‘Freunde’ sehr, sehr schnell mag – oder auch nicht?
Ich bin ein Augenmensch – ein gut gewähltes Profilbild macht bei mir schon was aus. Ich schätze das echte Profilbild und seinen Wiedererkennungswert und bin irritiert, wenn jemand zwei Mal am Tag sein Bild ändert meist von Berühmtheiten entliehen. Neben der Verpackung zählt der Inhalt der Beiträge – und der wird von allen anderen aufmerksam bis eifersüchtig verfolgt (hüstel).
Facebook-Badespaß
Kommentare kommen fast immer in Kurzform. Manchmal entwickelt sich eine wirklich heiße Diskussion – das ist Glück. Bei einem Kommentar drücke ich auf das ‘Daumen-hoch’-Symbol: “Gefällt mir”. Der andere revanchiert sich – dann kriegt man oben in der linken Ecke einen roten Globus, der anzeigt, dass etwas kommentiert wurde. Das Allerbeste ist, wenn das mittlere Feld rot aufleuchtet: dann ist eine Nachricht gekommen. Die Nachricht ist nur für mich (und den Absender). Das hat etwas Verschwörerisches inmitten der entprivatisierten Facebook-Welt.
Und plötzlich entdecke ich, was ich “Facebooks Anwendung des Pawlowschen Reflexes” nenne: Wenn man sich einloggt (und das passiert plötzlich immer häufiger!), schaut man als erstes in die obere linke Ecke. Leuchtet sie rot: GUT! Bleibt sie blau: schlechte Laune, für einen Moment jedenfalls.
Gefällt mir! ;-)
Danke für diese Worte! Man, hmm, frau, fühlt sich manchmal schon etwas allein auf Facebook, so umgeben von soviel Jugend.
Laut Statistik (die ich von meinem Blog-Follower http://www.oman-collective.intelligence.com habe) sieht die Altersverteilung so aus:
13 – 15: 6 %
16 – 17: 6 %
18 – 24: 30 %
25 – 34: 37 %
…35 – 44: 14 %
45 – 54: 5 %
55 – 64: 2 %
65 + : 1 %
Und eh ich dran ersticke: mit der Unbekümmertheit der Jugend formuliert die Gazette das Intro: ‘… sind die meisten jung und schön. Doch wie nutzen die Menschen…” STOP: ich bin zwar älter, aber guckt mal auf meine website http://www.brigittahuegel.de !
Ein sehr interessanter Beitrag! Obwohl ich selbst zur Hauptnutzergruppe von Facebook gehöre, finde ich es toll wenn auch Menschen jenseits der 35 diesen Dienst für sich entdecken. Facebook ist einfach eine großartige Plattform um sich auszutauschen und da ist es jawohl das beste, wenn man auch Meinungen von erfahreneren Menschen einholen kann!