DIY im White Cube

Liegt normalerweise ja nicht im bevorzugten Aktionsradius von DIY-EnthusiastInnen: Endlich mal einen Galerieraum zu bespielen, der zudem die klassischen Dimensionen eines White Cube besitzt. Oder vielleicht doch? Schliesslich funktioniert der 1st Public White Cube, wie es sein Name schon ahnen laesst, ein bisschen anders.

Seit seiner Gruendung 2001 hat es naemlich immer wieder Projekte mit Optionen zur Eigenbeteiligung gegeben. Nun ist der 1st Public White Cube fuer einige Wochen in San Francisco zu Gast. Und zwar an einem Ort, der auch in Sachen netzbasierter Kunst schon haeufiger mal auf den Schirm gerueckt ist: Am San Francisco Museum of Modern Art, kurz SFMOMA.

Das klingt zwar ebenfalls nicht gerade nach einer Adresse, die zum Mitmischen einlaedt – aber genau das macht der 1st Public White Cube moeglich. Aus naheliegenden Gruenden, denn in der aktuellen SFMOMA-Sonderausstellung >The Art of Participation – 1950 to Now< geht's natuerlich um nichts anderes. Waehrend man sich in frueheren Projektphasen [wenn uns jetzt nicht die Erinnerung im Stich laesst] per Internet mit Vorschlaegen fuer die Transformation von im 1st Public White Cube eingerichteten Installationen bewerben bzw. beteiligen konnte, gilt es diesmal bei eBay eine Lizenz zum Eingriff zu ersteigern. Besonders chic waere es ja eigentlich, bei erfolgreichem Gebot auch dessen Umsetzung quasi via Fernbedienung zu realisieren. Dementsprechend waere dann allerdings auch das obligate sektnippende Vernissagenpublikum zu ordern, so man solches hernach via Webcam beobachten moechte. Erst ein bisschen DIY mitmischen und dann zuruecklehnen, um gepflegt dem durchaus noch nicht ganz abgefeierten Dauertrend zur Interpassivitaet zu froenen: das duerfte doch eine angesagte Mischung sein.

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