Es dauert sicher eine Weile, bis man mit den wirklich wichtigen Fragen seines jungen Lebens konfrontiert wird. Die wichtigste ist dabei sicher: was will ich eigentlich mal beruflich machen? Diese Frage stellt sich vielen sicherlich erst mit dem Erreichen der 10. Klasse. Da steht man nun also vor der ersten Huerde.
Steig ich im Idealfall mit 16 ins Berufsleben ein oder versuch ich doch das Abi, um spaeter mal zu studieren, einen besseren Job zu bekommen usw. bla bla bla. Ich habe mich damals fuer den Weg des Abiturs entschieden oder doch wieder meine Eltern? Ehrlich gesagt weiss ich es nicht mehr genau. Aber ich denke, ich habe es mir doch schon selbst zugetraut.
Irgendwann hiess es dann aber: >Ade Du schoene Schulzeit. Arbeitswelt ich komme!< Oder doch noch nicht? Da ich, wie die meisten, nicht wusste, was ich machen wollte, wurde erst mal studiert. Vielleicht ergibt sich ja was in der Zeit, dachte ich mir. Und so gingen die Jahre dahin, ohne sich gross Gedanken ueber die Zukunft zu machen. Ploetzlich wurde es dann doch ernst. Um einen herum werden alle fertig mit dem Studium, mit der Ausbildung, der eine oder andere wird Vater. Die Frage: >was will ich eigentlich machen?<, steht permanent in Leuchtbuchstaben ueber einem. Dass einige selbst mit >Abschluss< nicht wissen, wohin, beruhigt nicht wirklich. Es gibt einem eher noch mehr zu denken. Und schon geht die ganze Gruebelei wieder von vorn los: >Haette ich damals doch was anderes angefangen <. Fest steht jedenfalls, dass es schon eine Weile dauert bis man >fest< im Leben steht. Sprich: mit einem geregeltem Einkommen usw. Dies scheint fuer die meisten ja eines der groessten Kriterien zu sein, wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umhoere. Das Zufriedensein mit dem ausgeuebten Beruf, rutscht dabei immer weiter in den Hintergrund. Aus meiner Sicht eben auch, weil man die Gedanken ueber die Zukunft, endlich mal fuer sehr lange Zeit >abschalten< will. Und das ist doch eigentlich auch okay, oder?
Okay ist, wenn Du Dir sicher bist, dass wie Du momentan glücklich bist, nicht verhindert, dass Du später glücklich sein kannst.
@sebastian: aber das ist doch grad der witz an der sache! das quälende ist doch, sich über ungeschriebene blätter gedanken machen zu müssen… woher weißt du, was dich irgendwann mal glücklich machen wird? ist das nicht genau das, was zukunftsangst ausmacht? da beißt sich die katze doch in den eigenen schwanz!
Also ich hab hier gleich zwei Katzen im Haus und die haben sich noch nie nicht in den Schwanz gebissen.. :D.
Nee, ich meinte es so: dein Glücklichsein jetzt ist Basis für das Glücklichsein später. Der Glaube, Glück sei planbar in (Karriere-)Schritten ist für mich ein Irrglaube. Ich finde mit einer gewissen Grundzufriedenheit durch das Leben zu gehen hilft enorm bei Zukunftsängsten (- auch wenn damit nicht gleich alle Fragen der Zukunft geklärt sind).
Und: ich weiß ganz genau, dass mich glücklich macht und machen wird: ein Grundauskommen, Freundschaften, Job/Beschäftigung, die Spaß macht (und im Idealfall lohnenswert ist). [diese Einstellung – das muss ich einfach eingestehen – ist mit Sicherheit auf meine “bürgerliche” Herkunft zurückzuführen, die mir existenzielle Sorgen bisher erspart hat, ohne mich zu verwöhnen]
ok, da stimm ich dir zu!
und dass das glück nicht planbar ist, bedeutet für mich, darauf zu vertrauen, dass all die kleinen und großen verzweigungen, die verzögerungen und vermeintlichen wegabweichungen irgendwann ein sinnhaftes puzzle zusammensetzen.
und mit diesem gedanken sind wir dann auch schon wieder bei der grundzufriedenheit im JETZT angelangt… oder zumindest bei ein wenig weniger angst!