Mode ist eines der am meisten unterschaetzten Kommunikationsmittel. Eine neutrale Position zu Mode kann es schlichtweg nicht geben. Selbst wenn man sich keinen Kopf darueber macht, muss man sich irgendwie anziehen, um morgens das Haus verlassen zu koennen. Man grenzt sich so automatisch durch seinen Kleidungsstil von bestimmten gesellschaftlichen Gruppe ab, gleichzeitig bezeugt man zu anderen seine Zugehoerigkeit. Mode kann vieles ausdruecken, sei es ein bestimmtes Lebensgefuehl oder den sozialen Status. Sie gibt soziale Orientierung.
Noch bevor wir mit jemandem sprechen, haben wir eine Vorstellung von ihm bzw. seiner Persoenlichkeit, die sich groesstenteils aus seinem Erscheinungsbild ergibt. Und zu dem Erscheinungsbild einer Person gehoert automatisch die Kleidung. Es ist oberflaechlich und die meisten geben es im Gespraech ungern zu, aber so bilden wir uns eine erste Meinung ueber ein fremde Person. Basierend auf seiner Kleidung. Ob dies richtig oder falsch ist, sei dahingestellt. Von der Kleidung schliessen wir aber auf den Menschen, der sie traegt.
Ich nahm Anfang der Woche an der Veranstaltung Fashion@Society in der Akademie der Kuenste teil, wo ueber die gesellschaftliche Relevanz von Mode diskutiert wurde. Mode-Interessierte konnten von Morgens bis Abends Vortraegen von nahmhaften Referenten wie Eva Gronbach, Dorothea Melis und Joroen van Rooijen zuhoeren, sich in Podiumsdiskussionen einbringen und in den Pausen diskutieren. Was nicht nur mir, sondern auch Moderator Ole Tillmann sofort auffiel: Bei einer Veranstaltung zum Thema Mode sind Maenner noch immer unterrepraesentiert. Dabei sind die neuen Fashion-Victims den Referenten zu folge doch gerade maennlich! Oder?