
Die Atacama-Wüste in Chile ist ein kolonialer und imperialer ‚leerer‘ Raum, der über Jahrhunderte erobert, besetzt, geplündert und verschmutzt wurde. Das erste Mineral, das extrahiert wurde, war Silber, das vom spanischen Imperium im 16., 17. und 18. Jahrhundert abgebaut wurde. Im 19. Jahrhundert wurde Natriumnitrat ‚entdeckt‘, was zum Pazifikkrieg mit Bolivien und Peru führte. Die Atacama-Wüste und die Nitratindustrie kamen schließlich unter die chilenische Flagge, blieben aber bis Ende der 1940er Jahre, als Deutschland das synthetische Nitrat erfand, in britischer Hand. Die große Kupfermine entstand in den späten 1940er Jahren als Alternative zur Krise der Nitratindustrie. Private Investitionen aus den USA ermöglichten die Entwicklung der großen Kupfermine in der Atacama-Wüste und die Gründung der Bergbaustadt Chuquicamata. Constanza Mendoza wurde in dem Jahr in Chuquicamata geboren, in dem Präsident Salvador Allende den Kupferbergbau verstaatlichte. Die Künstlerin setzt die Geschichte und Politik von Chuquicamata auf mehreren Ebenen mit ihrer eigenen Familie in Beziehung und verbindet Zeiten, Räume und urbane Ökologien, die zu lange voneinander getrennt waren.
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Die Performance-Lecture von Constanza Mendoza im Rahmen des „Kin City“-Festivals fand am 17. Oktober 2024 im ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik statt. Sie können die Aufzeichnung in englischer Sprache anhören, indem Sie oben auf den Play-Button klicken.
Die Performance-Lecture von Constanza Mendoza basiert auf folgendem Artikel: https://berlinergazette.de/de/chuquicamata-nekropolitik-und-autopoiesis-einer-minenstadt