Auf der falschen Schiene

Dreieinhalb Wochen war mein Fuss jetzt schon in einer Schiene und ich an Kruecken gefesselt. In der Hoffnung, dass mir mein behandelnder Unfallarzt an diesem Freitag sagen wuerde, dass die Schiene entfernt werden koennte, rief ich bei ihm in der Praxis an, um mich nach den Sprechzeiten zu erkundigen.

Fehlanzeige – seit eben bis Mitte Juli im Urlaub und keine Vertretung angegeben. Nach kurzen Ueberlegungen machte ich mich dann auf den Weg ins Krankenhaus. Dort wurde mir ich dann von einem Komplex in den anderen geschickt, um dort wieder in den anderen zurueckgeschickt zu werden, um letztendlich zu erfahren, dass auch hier niemand eine Entscheidung treffen wird.

Der Arzt mit dem ich sprach, drueckte mir verstaendnis- und teilnahmslos einen Zettel einer anderen Arztpraxis in die Hand. Vor dem Nichts stehend, frustriert und bereit dazu, die Entscheidung alleine zu treffen, wenn von den Aerzten niemand Verantwortung uebernehmen will, musste ich dann noch fuer eine Umfrage zu Wartezeiten bei Aertzen herhalten. Der Typ von der DPA haette mich mal lieber fragen sollen, wie es um die Kommunikation bzw. Verantwortung Arzt – Patient steht. Nach unserem Gespraech erkundigte ich mich welches der schnellste Weg zur weiterfuehrenden Praxis sei. Ich setzte meine Reise die in Kreuzberg begonnen hatte, ueber Mitte fuehrte weiter in den Wedding fort.

Im dritten Stock wurde ich dann zuerst gefragt, ob ich denn einen Termin habe. Alle meine Hoffnungen, dass irgendein Artz in dieser Stadt noch heute eine Entscheidung treffen wuerde, wurden in einem Augenblick zerstoert. Ich schilderte der Schwester meine Strapazen und sie bat mich dann doch ihr meine Versichertenkarte zu reichen und Platz zu nehmen. Nach Roentgenbestrahlung und zweistuendiger Wartezeit konnte ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause machen, leider immer noch mit fixiertem Fuss und einem Rezept fuer weitere Thromboseprophylaxe-Spritzen. Eigentlich ist das alles halb so schlimm, wenn man davon absieht das ich Samstagnacht mit meinem gesunden Fuss in eine Scherbe getreten bin.

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