Terror des Populismus: Die Grenzüberschreitungen der NPD und die Kunst des Artur Żmijewski

Radikaler Populismus erreicht neue Rekorde in Deutschland – mit Vertretern, so unterschiedlich wie der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) und dem Aktions-Artisten Artur ‪Ż‬mijewski. ‪Ż‬mijewski, der KZ-Häftlingen gerne mal die Gefängnisnummer erneut eintätowiert, ist derzeit Chef des renommierten Kunstfestivals Berlin Biennale. Mit seinen Grenzüberschreitungen eröffnet der “Erlöserkünstler” eine politische Grauzone, in der rechts und links ununterscheidbar wirken. Der Essay des Berliner Gazette-Autors Wolfgang Müller nimmt das politische Seitenwechselspiel der platten Provokationen unter die Lupe: von den “Gas geben”- Plakaten der NPD bis hin zu ‪Ż‬mijewskis “Deutschland schafft es ab”-Aktion.

*

“Lechts und rinks kann man nicht velwechsern. Werch ein Illtum!” Ernst Jandl

Ist es möglich, dass die Kunst des Berlin-Biennale-Kurators Artur ‪Ż‬mijewski und seiner von ihm berufenen Co-Kuratoren eigentlich nicht links ist, sondern eher rechts? In der Kunst von Artur ‪Ż‬mijewski werden Hierarchien weder irritiert, noch tiefere Erkenntnisse vermittelt.

Bekannt wurde sein Video „80064“ aus dem Jahr 2004, wo der Künstler die Häftlingsnummer des 92-jährigen ehemaligen KZ-Häftlings Josef Tarnawa, der von einer kleinen Rente lebt, neu eintätowiert. Ähnliches exerzierte Santiago Sierra mit drei drogensüchtigen Prostituierten, denen er eine durchgehende Linie auf den Rücken eintätowierte. Während Sierra damit kokettierte, die Genehmigung der Frauen gegen Drogen erkauft zu haben, schweigt ‪Ż‬mijewski dezent darüber, was er dem Rentner für die Tätowierung bezahlt hat. Es sollen um die 50.000 Euro gewesen sein.

Tabubruch oder Grenzüberschreitung?

Der Zeitschrift Art sagt der Künstler: „Ich habe den Mann genötigt und missbraucht. Ich wollte ihn noch mal zum Opfer machen, um diesen Moment zu beobachten, in dem er zustimmt, Opfer zu sein.“

Sicher wäre es möglich, diese zweite Tätowierung als künstlerisches Gleichnis von Traumaarbeit zu interpretieren und die coolen Sprüche des Künstlers von der Lust am Leiden anderer Menschen als hyperaffirmativ oder moralische Geste des Aufrüttelns zu deuten. Aber würde das diese Kunst, die unbedingt Grenzen überschreiten will, nicht sogar noch uninteressanter machen, als sie es eh schon ist?

Der Tabubruch und die Grenzüberschreitung, die hier so bemüht gesucht wird, findet ausschließlich an Körpern von Menschen statt, die sozusagen „anerkannte“ Außenseiter sind – auf die Idee, sich den eigenen Körper oder den des deutschen Bundespräsidenten, von Bankvorständen oder Hedgefondsmanagern vorzunehmen, sind die hauptberuflichen Tabubrecher des Kunstbetriebs noch nicht gekommen.

Der Tabubruch ist im Mainstream angekommen

Wie teuer würde es werden, den Ex-Bundespräsidenten Wulff oder seine Frau zu einem klitzekleinen Tättoo mit den Worten „unbestechlich“ oder „unbezahlbar“ zu überreden? An solchen Beispielen wird deutlich, wie erschreckend ironiefrei, konservativ, effekthaschend und flach die Kunst von Santiago Sierra oder Artur ‪Ż‬mijewski tatsächlich ist.

Derzeit sucht Santiago Sierra in Island nach „reumütigen Bankmanagern“ – welch öder Populismus nach dem dortigen Bankencrash 2008! In der Macho-Erlöser-Spektakelkunst werden die Grenzen, die gebrochen werden sollen, ausschließlich im Außen gesucht. Sie sind aufs Engste mit dem Mainstream der Zeit gekoppelt und extrem von diesem abhängig, jedoch ohne ihn dabei ernsthaft zu irritieren.

Verglichen mit dieser Kunst sind die zynischen, absolut ekelhaften Grenzüberschreitungen der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) möglicherweise raffinierter. Was tun, wenn die NPD in unmittelbarer Nähe des Holocaust-Mahnmals ihre Wahlplakate mit Aufdruck „Gas geben“ aufhängt? Darauf abgebildet ist der Vorsitzende der NPD auf einem Motorrad.

Sollte man zugeben, die NPD hätte in punkto Zynismus und Subversion inzwischen sehr viel mehr gelernt, sie gehe geistreicher und raffinierter mit dem Thema Grenzüberschreitung und Tabubruch um, als ‪Ż‬mijewski und seine Co-Kuratoren? Tatsächlich gelang es nur dem Satiremagazin TITANIC beziehungsweise der „Partei“ eine adäquate, geistreiche Antwort auf die NPD-Plakate zu geben: Die Partei klebte einfach ein Portrait von Haider und seines bei Tempo 170 zu Schrott gefahrenen Fahrzeugs darüber.

Ideenlose Provokationen verflachen brisante Themen

Kürzlich gab es ein neuerliches Spektakel, das die Eindimensionalität und Ideenarmut der Biennale-Kuratoren beweist: die „Deutschland schafft es ab“-Aktion. (Hier das Plakat.) Der tschechische Künstler Martin Zet kommentierte mit dieser Aktion Thilo Sarrazins rassistischen Bestseller Deutschland schafft sich ab (2010).

„Ab einem bestimmten Moment ist es nicht mehr wichtig, was die Qualität oder wahre Intention eines Buches ist, sondern welchen Effekt es in der deutschen Gesellschaft hat“, begründete Zet seinen Plan. „Das Buch weckte und förderte antimigrantische und hauptsächlich antitürkische Tendenzen in diesem Land.“ Stolz darf Auftragskünstler Martin Zet im Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ seine Plattitüden verbreiten. Ursprünglich sollten laut Konzept Sarrazinbücher in „Sammelstellen“ abgegeben und entsorgt werden.

Wer es tatsächlich wissen möchte, erfährt aus dem internen Kreis schnell, dass dieser „Einfall“ im Grunde von ‪Ż‬mijewski selber stammt, Zet führte ihn dann lediglich aus. Der Auftragskünstler rechnete – ganz Visionär – mit einem Rückgang von 60.000 Büchern, das wäre eine Quote von fünf Prozent der Gesamtauflage. Vermutlich nahm er an, dass reumütige Ex-Rassisten mit zerlesenem „Deutschland schafft sich ab“-Buch und schamrotem Gesicht in die garantiert 100-prozentig rassismusfreien Kunstgemeinden strömen, wo die Kunstfreunde ihnen rhythmisch Beifall klatschen würden.

Dass das Wort „Sammelstelle“ und „Buch-Recycling“ gewisse Assoziationen in Deutschland freisetzen könne – Stichwort: Bücherverbrennung – daran hatten Martin Zet und sein Auftraggeber gar nicht gedacht. Doof, naiv, zynisch, dummdreist oder nur eitel? Der „Welt“ sagt der Berlin-Biennalekünstler im Interview größenwahnsinnig: „Nun, ich glaube, ich bin die zurzeit meistgehasste Person Deutschlands.“ Hass?!

Ein Kunstbegriff zum Fremdschämen

Ein Mensch, der sich mit solch einfältigen „Einfällen“ derart funktionalisieren lässt, so wenig künstlerische Begabung offenbart, scheint eher bedauernswert. Doch das Mitgefühl hält sich in Grenzen. Fremdschämen wäre so ein Ausdruck dieses Gefühls. Aber Fremdschämen funktioniert hier nicht, da ja künstlerisches Mittelmaß derzeit sehr gut gefördert und finanziert wird.

Christoph Tannert vom Künstlerhaus Bethanien, dessen Institution von Anfang an nicht zugesagt hatte, sah nun seine Chance. Er stimmte einfach in den Klagechor der Verfolgten ein. Damit heulte er im Chor mit den sich nun als Opfer inszenierenden Sarrazin-Fans und unbekennenden Rassisten. Die Islamophobiker und der rechte
Mob im Bürgerkleid zitierten in den Blogs des KW Institute for Contemporary Art Heinrich Heine und assoziierten eine Bücherverbrennung und die Verfolgung ihrer unliebsamen „Wahrheiten“.

Tannert sprach im Deutschlandfunk gar von „Zensur“. Zensur? Wenn die lachhafte Sarrazin-Buchrecyclingsnummer tatsächlich zur Folge haben würde, dass schamrote Ex-Rassisten vereint mit ihrem Idol, dem Ex-Bänker Sarrazzin, an der Spitze in die garantiert 100-prozentig rassismusfreien Kunsthallen und Kunsthäuser schleichen, um ihr zerlesenes „Deutschland schafft sich ab“ freiwillig in den Schredder zu geben? Ich fände das super! Schließlich verschwand ein anderer Besteller, nämlich die millionenfach verkaufte deutsche Ausgabe von „Mein Kampf“, 1945 ebenfalls schlagartig. Es wurde so rar, dass es heute im Antiquariat über 200 Euro kostet.

Wie kann man von Zensur sprechen, wenn die Käufer eines Buches blitzartig anderer Meinung sind und ihre Bibel geschockt im Müll entsorgen? Noch nie etwas von Remittenden gehört? Wo soll denn hier Zensur herrschen? Es gibt Leute, die sind nur in der DDR gut, sagte Joseph Beuys in den 1980er Jahren einmal. Christoph Tannert gehört vermutlich zu diesen Leuten.

Kunst und ihr betrachtender Kopf

Die Kuratorin Katharina Kaiser vereint dagegen in ihrer die Kunstwerke unterstützenden Argumentation den Zensurvorwurf nach dem Motto: Die freie Assoziation würde mit dieser Kritik (an Wörtern wie „Sammelstelle“ und „Recycling“ = Buchzerstörung) hier eingeschränkt und zensiert – und schlägt gleichzeitig die Volte mit Marcel Duchamp: Kunst entsteht doch erst im Kopf der Betrachter. So löscht ihr eines Argument das andere aus. Folglich müssten, nach Katharina Kaiser, der Kunstbetrieb und seine Manager einschließlich ihrer Institutionen in etwa so unfehlbar sein, wie der deutsche Papst Benedikt.

Bei der unterkomplexen Form „politische Kunst“ bleibt am Ende tatsächlich nur ein Mysterium: die Berufung der Erlöser. Wer hat das getan? Wer ist dafür verantwortlich? Und warum? Welche Personen entscheiden in den Institutionen und Kunstwerken darüber? Wer ist dafür verantwortlich? Wer setzt die Maßstäbe? Von wem sind die Berufenen berufen worden, um wiederum andere zu berufen? Auf wen berufen sie sich?

Warum sollte es im Kunstbetrieb eigentlich anders funktionieren als beim Ex-Bundespräsidenten? Auf jeden Fall beweist diese Kunst ihre tiefe Angepasstheit und Konformität. Sie ist in populistischer Symbolik fest verhaftet, ohne dass ihr die Bewegung ins Offene gelingt.

Kann plakative Symbolik Unaussprechliches transportieren?

Ihr fehlen wesentliche Qualitäten, in denen die Kunst zu Forschung werden könnte – eine Forschung, die Wahrnehmung und ihre Mechanismen untersucht, Grenzen in Schwingung versetzt und damit das Unaussprechliche und Unübersetzbare gestaltet oder andeutet. Deshalb ist die erwähnte „politische Kunst“ von ‪Ż‬mijewski, Sierra oder ihren Nacheiferern gar keine politische, sondern vor allem eine mystische. Alles läuft auf eines hinaus: Die Mystik der Berufung der Berufenen.

Diese Mystik kommt jedoch kaum an gegen die weit effektvollere Mystik der neuen Nazis und Rassisten: Die nächtlichen Umzüge der „Spreelichter“, die vollzogenen, brutalen Morde mit der effektvollen Begleitung von „Rosaroter Panther“-Clips oder die zynische Subversion der „Gas geben“-Plakatierung der NPD am Holocaust-Mahnmal.

Es nützt nichts, auf der „richtigen Seite“ zu stehen, wenn angesichts der unterirdischen ästhetischen Qualitäten der Kunst von ‪Ż‬mijewski und anderer Erlöserkünstler das aufgeklärte Kunstpublikum dezent schweigt und daran aufkommende Kritik lediglich als Beleg der großen Bedeutung dieser unterkomplexen Kunst abgetan wird.

Anm.d.Red.: Der Verfasser dieses Beitrags hat die Berlin Bienalle-Aktionen kürzlich auch schon in der Jungle World (hier) und in der Jungen Welt (hier) kommentiert. Das Foto oben zeigt ein Detail von einem Motiv aus der Library of Congress.

21 Kommentare zu “Terror des Populismus: Die Grenzüberschreitungen der NPD und die Kunst des Artur Żmijewski

  1. Den Artikel fand ich ebenfalls sehr interessant – obwohl er eigentlich nichts überraschendes bietet. Wer z.B. einmal in Berlin die Arbeiten der Kunststudenten der UdK oder der KH Weissensee gesehen hat, der weiß, dass es oft geradezu lächerlich banal ist, was dort produziert wird. Was man dort als angebliche “Provokation” anbietet ist nicht einmal das, sondern nur ein auf-die-Leinwand-bringen von Binsenweisheiten.
    Der Kunstbetrieb hat insgesamt einfach mehrere Probleme (die z.T. ja auch oben schon angesprochen wurden):

    1. legt man bei der “professionellen Ausbildung” (was wieder die Frage nach der Lernbarkeit von Kunst aufwirft) immer mehr Wert auf Vermarktungsstrategien, statt auf wirkliche Inhalte.

    2. ist man kommerziell erfolgreich eben vor allem dann, wenn man den Geschmack der Masse trifft – also besonders banal bleibt, oder aber von bestimmten Gruppen und Personen gefördert wird. Dabei nimmt man aber immer Rücksicht auf die Befindlichkeiten und den Geschmack der anderen, statt auf eigene Anliegen.

    3. die meisten Künstler haben gar keine eigenen Anliegen mehr. Mit dem Künstler verbindet man ja generell das Bild desjenigen, der den ganzen Tag in seinem Atelier sitzt und etwas schrullig abseits der Gesellschaft lebt. Dass zu guter Kunst nicht nur die technische Fertigkeit gehört, sondern eben auch, und zwar sogar ganz besonders, die Bildung, also auch die Zeit, Bücher zu lesen, Zeitung zu lesen, Nachrichten zu schauen und zu analysieren, sich mit Leuten zu unterhalten oder Dinge einfach nur genau zu betrachten und neue Eindrücke zu sammeln, das kommt weder den Betrachtern der Werke, noch deren Erschaffer in den Sinn (wahrscheinlich weil man damit in den Ruf von künstlerischer Untätigkeit kommt). Es ist unglaublich, wieviele Künstler außerordentlich ignorant zu nennen sind – und dazu zähle ich auch oft die “großen” Künstler (in meinen Augen sind z.B. Jonathan Meese oder Gerhard Richter alles andere als intellektuell anspruchsvoll, aber das bleibt dann wohl doch oft eine Geschmacksfrage).

    4. man kann jeden Anschein von Ignoranz einfach umgehen, indem man irgendwas macht – wenn es völlig unverständlich ist, dann geht man anscheinend davon aus, dass man es deswegen nicht verstehe, weil es eben so ausgesprochen intelligent und hintergründig sei. Und bevor man sich die Blöße gibt zuzugeben, dass man das Werk nicht versteht, unterstützt man lieber den Künstler. Das funktioniert übrigens auch, wenn etwas besonders banals und kitschig ist, denn dann “spielt es mit unseren Vorurteilen”.

    5. Wer nicht gerade das zweifelhafte Glück hat an einer Kunsthochschule in den gängigen Kunstbetrieb hineinsozialisiert zu werden, der hat meistens keinerlei Chance sich mit seiner Kunst durchzusetzen, es sei denn, er verfügt wieder über die entsprechenden Kontakte. Diese Kontakte sind ohnehin äußerst kritisch zu sehen, denn sie sorgen dafür, dass indirekt diejenigen, die man durchaus auch mit der Kunst kritisieren können sollte indirekt bestimmen, wessen Kunst akzeptabel ist und wessen nicht.
    Der Drang zum kommerziellen Erfolg ist natürlich vor allem auch deswegen gegeben, weil man ja gerne von irgendetwas leben möchte – aber dazu muss man sich eben bis zu einem gewissen Teil auch verkaufen – – zumindest dann, wenn man glaubt, Künstler könne man nur sein, wenn man nebenbei nicht auch noch etwas anderes mache. Dabei ist diese Lage schon deswegen absurd, weil gute Kunst ja einen Bezug zum Leben der Menschen haben soll – wer sich aber mehr oder weniger isoliert, mit dem Ausdruck “ich bin Künstler” als Rechtfertigung für die eigene Andersartigkeit herumläuft und sich dem Alltag und nichtkünstlerischen Einflüssen verweigert, der kann damit ja nur scheitern.
    Die Vermarktungsstrategien zeigen dann ja auch, dass es auf immer das selbe hinausläuft: “spielt mit Vorurteilen”, “hält uns den Spiegel vor”, “lässt sich in keine Schublade stecken”, bla bla bla…

    6. Provokation ist Trend – im Hinblick auf die Kunstgeschichte, in der immer wieder provozierende Werke Geschichte geschrieben haben, glaubt man, dass die Provokation an sich schon genüge, um Kunst zu guter Kunst zu machen. Aber diese Vorstellung ist natürlich absurd, solange die Bilder in ihrer Aussage relativ bedeutungslos und inhaltsleer sind. Es geht nicht darum etwas Neues zu machen, sondern nur darum, auf´s Neue immer irgendwelche Grenzen zu überschreiten – aber auch das ist ja wieder total banal und jedes Kleinkind im Trotzalter weiß, wie das funktioniert.

    In einer Stadt wie Berlin, in der sich gefühlte 85% der Einwohner als “Künstler” bezeichnen, bemerkt man dann die Absurdität und Lächerlichkeit der Situation. Wer gute Kunst machen will, der sollte eben nicht nur Kunst machen – wie bereits erwähnt: dazu gehört vor allem Bildung, Wissen, kritische Reflexion. Der Aspekt der technischen Perfektion ist dem dann doch eher unterzuordnen (wobei man das natürlich nicht einfach weglassen kann). Unzählige Künstler zu allen Zeiten waren weit davon entfernt technisch perfekt zu sein – aber sie waren dennoch wirklich große Maler, Musiker, usw.
    Ich jedenfalls muss sagen, dass 98% der Werke, die man in den Galerien sieht, wirklich lächerlich und auch ärgerlich sind. Innovationen,Überraschungen, künstlerischer Anspruch? Fehlanzeige. Dort hängen Bilder, die man sich vielleicht ins Wohnzimmer oder ins Büro hängen kann – für ein Museum taugen sie nicht.

  2. grundsätzlich denke ich, dass es schon einen kleinen, aber feinen unterschied zwischen den arbeiten von santiago sierra und artur zmijewski gibt. das banale an einigen arbeiten von santiago sierras ist, dass er die käuflichkeit seiner opfer demonstriert. bei zmijewskis „80064“ steht die bezahlung zumindest nicht im vordergrund. bevor ich diese arbeit zum ersten mal gesehen habe, habe ich mich ständig gefragt: “WIE wird er es schafft, diesen mann zu überreden?” und war nach der ersten sichtung dann hauptsächlich davon enttäuscht, dass er als künstler, nichts ausser seiner eindimensionalen, unbegründeten beharrlichkeit zu bieten hat und dass letztendlichen hinter der einwilligung durch josef tarnawavon doch nur eine geldsumme zu vermuten war und keine nachvollziehbaren/sinnstiftenden argumente. kein dialog. und gerade das fände ich interessant. trotzdem denke ich nicht, dass zmijewski seine protagonisten vorführt – santiago sierra schon.

    martin zet’s “deutschland schafft es ab” spielt meiner meinung nach in einer anderen liga und ist einfach nur gutgemeint-flach aber bei allen “bücherverbrennung” parallelen, hat es nicht mehr oder weniger die symbolhaftigkeit des antifa pictogramms, dass ein hakenkreuz in den mülleinmer entsorgt. den sprung zum NPD-plakat fällt es mir schwer nachzuvollziehen. grenzüberschreitung ist nicht grenzüberschreitung ist nicht grenzüberschreitung. denn selbst wenn man mit der kunst von sierra & zmijewski nichts anfangen kann, können sie meiner meinung nach nicht als pfortenöffner für NPD-plakatkamgnen gelesen werden. oder können wir sid vicious & sein hakenkreuz t-shirt als den auslöser für die nazi-punk bewegung ansehen (und gegen die später jello biafra in “nazi punks fuck off” stellung bezog)?

    grenzüberschreitung/provokation kann & wird AUCH weiterhin zur kunst gehören. es sollte primär geschaut werden WIE diese überschreitungen begründet & durchgeführt werden. als wegbereiter und legitimationsstifter für eine nazifizierung der gesellschaft können solche künste nicht gesehen werden. oder wer schreibt das “nazi-artists-fuck-off” für das 21ste jahrhundert?

  3. @sebastian meissner: Das ist ein Missverständnis. Einen Vorwurf, diese Künstler und andere “Tabubrecher” seien mit ihrer Kunst Pfortenöffner für die NPD und deren Tabubrüche, glaube ich nicht. Ebensowenig wie die Punks mit dem provokanten Tragen der (verdrängten) Nazisymbole, für nachfolgene Neonazis verantwortlich sind, im Gegenteil: Die Punks haben da früh auf etwas sehr wichtiges und richtiges aufmerksam gemacht. Allerdings: Dreißig Jahre später wirkt Ähnliches wieder völlig anders: Dieses runenartige Biennale-Symbol auf dem “Deutschland schafft es ab” Plakat erscheint zb. mir nun wie das verspätete Logo einer Industrialband und Postpunkband der Spätsiebziger, Anfang Achtziger Jahre. Sehr originell ist es nun also wirklich nicht. Den damit zu erzielenden (Schock)Effekt – den haben Bands wie Throbbing Gristle, SPK und andere, bei denen der Einsatz oder Verfremdung oder Brechung faschistischer Symbole zum Thema gehörte, intelligenter und vielschichtiger durchexerziert. Mir geht es um die Talentfreiheit, die sich in dieser “politischen kritischen” Biennale-Kunst offenbart und die Fragen nach der Berufung der Berufenen aufwirft. Es geht also um die Frage nach der Qualität dieser Kunst (die ja bewusst auf Tabubruch und den Effekt setzt) – Dieser Tabubruch gelingt der NPD beim “Gas geben”-Plakat um das Holocaust-Mahnmal weitaus effektvoller, allein mit der Auswahl des Ortes. Die Folgerung: Einige Neonazis haben inzwischen bessere Kenntnisse von den Effekten der Subversion und Irritation und gehen intelligenter mit Bild, Sprache und deren Verortungen um, als die sich als ihr Gegenstück inszenierenden Künstler. Ich möchte aber die Strategien von Nazis nicht deshalb loben müssen, weil die Kunst von de Sierra und Zmijewski so öd und plump ist.

  4. @wolfgang müller: danke für die klärenden worte. verstehe. trotzdem würde ich zmijewski nicht in der gleichen klasse wie sierra/zet sehen.

  5. @sebastian Meissner: Vielen Dank für deinen Beitrag.
    Die Einschätzung, wer von den genannten Künstlern nun der Bessere oder Schlechtere sei, mehr reflektiere bzw. in einer anderen Liga spiele, ist zwar durchaus berechtigt, interessiert mich selbst hier aus dem Grund nicht, weil ich vorrangig die große Ähnlichkeiten/Gemeinsamkeiten in den Kunstprodukten dieser Künstler aufzeigen möchte. Du schreibst “Das banale an einigen arbeiten von Santiago Sierras ist, dass er die käuflichkeit seiner opfer demonstriert.” Und dass bei Zmjewski diese (Geld)abhängigkeit NICHT im Vordergrund stehe. Man könnte dann folglich sagen, Zmjewski rede zwar einerseits lautstark von Transparenz, Offenheit und Demokratie – und vernebele damit einen ganz wesentlichsten Faktor seiner Arbeit, um diese “Tabus” brechen zu können, wie mit dem Gehörlosenchor oder der Tätowierung des alten Mannes: Auf diese Art verschleiert er die Bedeutung von Macht und die damit verbundene des Geldes – und liegt mit dieser Strategie völlig konform im aktuellen Mainstream von Politik und Wirtschaft. Santiago Sierra dagegen stellt diese Abhängigkeiten klar und deutlich heraus, immerhin. Aber das eigentlich Banale ist, dass er eh nur darauf hinweist, was eh längst alle wissen (müssten) – und er exerziert es an “anerkannten” Randgruppen und Minderheiten. An die Starken und Mächtigen wagt auch er sich nicht – da ähnelt er wiederum Zmijewski. Beide MÄNNER greifen in die Körper ganz bestimmter (ausgegrenzter) anderer Menschen ein – und reproduzieren dabei der derzeit dominanten Machtverhältnisse. Einen neuen (Wahrnehmungs-)Raum öffnen sie so nicht.

  6. … auf die Idee, sich den eigenen Körper oder den des deutschen Bundespräsidenten, von Bankvorständen oder Hedgefondsmanagern vorzunehmen, sind die hauptberuflichen Tabubrecher des Kunstbetriebs noch nicht gekommen. …” ja, wenn überhaupt, hätte ich sowas erwartet, aber so hat mich die “Kunstidee” und der verantworliche Künstler nur abgestoßen…

  7. @wolfgang müller: ich kann deine haltung ganz nachvollziehen und teile sie auch überwiegend. aber auch wenn ich zmijewskis herleitng/durchführung von „80064“ nicht gut finde, ist das was von dieser arbeit übrigbleibt: “die erinnerung”. zumindest für mich wird dadurch das was josef tarnawa erlebt hat “aufgefrischt” & aufgewertet. ins heute & jetzt übertragen. und auch wenn zmijewski die macht-verhältnise verschleiert/ausblenden will, muss ich erstmal akzeptieren, dass tarnawa sich auf den deal mit zmijewski freiwillig eingelassen hat. und wenn sich tarnawa auf seinen lebensabend eine späte entschädigung für sein leid – via kunstbetrieb-gelder geholt hat, dann finde ich es besser als die paar groschen eines santiago sierra. aber letztendlich kann es auch meinen konflikt nicht völlig auflösen, ob diese arbeitsmittel das was bei mir ankommt rechtfertigen können.

  8. Guten Tag Herr Wolfgang Müller
    Die Faschistenschmuserei im deutschen Kunstbetrieb ist Hoffähig geworden und verspricht Rendite. Ich habe mich eine zeitlang mit dem Mesel beschäftigt und schläulich wie er ist dieses Zmijaöllenewski oder so ähnlich sucht er sich eine andere Sparte der Kunst aus, es könnte von Spiel – Art geredet werden. Mir ist diese ganze Zunft der Kunstkontrolleure auch recht suspekt, auch ein Teilaspekt der Geheimdiplomatie in unseren mißbrauchten Demokratien. Im weitern hänge ich Texte an diesen Kommentar vom großen Faschistenschmuser der es bis in deutsche Theateranstalten und Abedfüllende Fernsehprogramme brachte:
    Kommentar zu Messe Meese oder wider den Götzenkulten

    An die Diktatur der Arschlochkünstler und ihre Designstiefel leckenden Adjutanten.
    Falls Mail Art „DENK ART“ ist, was denken Sie sich denn Herr Meese, was Diktatur ist? Erklären Sie sich jenseits posaunter Substantive. Ich verachte Ihr posaunen, ich verachte Ihre Adjutanten samt des Baulöwen Klingelbeutel inszenierter Kunstdiktatur. Und Ihr Gaffer, Designerstiefel leckende Kunstbewunderer, unkritisch bis ins Abendfüllende Fernsehprogramm.
    Diktatur ist Diktatur und das ist: Gewaltherrschaft, Tyrannei, Despotie, Alleinherrschaft, schrecken, unterdrücken, absolut Setzung. Und diese Kunst wird Inszeniert und dient dieser Diktatur als Götze. Ging da nicht ein Moses auf den Berg und predigte, ihr sollt keinem Götzen dienen. Adolf Hitler, Erich Honecker und Jonathan Meese, drei große deutsche Diktatoren und ein Feiertag Bitte.
    Die Kunst ist frei! Will mich hier jemand verarschen! Der Herr Meese fordert ein Pantheon für sich allein. Seine Kunst soll der Götze sein für das ich mich in den Dreck werfen soll. Hat hier jemand zerhackte Juden vergessen, Soldaten lila gefroren, Kannibalismus an der Front, Massaker, krepieren und wie viel Millionen Tote? Wie viel Weltkriege noch? „Wir werden nie mehr antreten auf einen Pfiff hin und Jawohl sagen auf ein Gebrüll.“ Von wem ist denn das?
    Wir hatten schon einmal einen posaunenden Kunstidioten, damals 1909 und jetzt hängt es wieder unkritisch im Gropius Bau, schreibt immerhin ein Journalist. Das „futuristische Manifest“ vom grohhßen Dichter Filippo Tommaso Marinetti der da schrieb: „Wir wollen den Krieg verherrlichen – diese einzige Hygiene der Welt – den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen für die man stirbt und die Verachtung des Weibes.“
    Dieses Jahrhundert hat gerade begonnen, sie liegen noch in der Erde, Bomben und Granaten, Bajonette und Helme und des Skeptikers Wort, Emil Cioran klingt noch: „Man kann gewiss sein, dass das 21. Jahrhundert, das weit fortgeschrittener sein wird als das unsere, in Hitler und Stalin harmlose Sängerknaben sehen wird.“
    Gafft nur, feiert Party immer zu. Feiert die Diktatur der Kunst, macht den Bückling vor Preisetiketten Namens Kunst. Verkauft eure Kinder im Vorschuss an die Generalität kommender Genozide oder glaubt hier jemand wieder an gerechte Kriege.
    Die Diktatur der Kunst, des Jonathan Meese muß ich wörtlich nehmen, das ich als Nachgeborener zweier Welkriege, einem Volk angehörend dessen Geschichte antreibende Weltkriege ausmacht, das industrielles Töten erfand, das Volk der Juden ausrotten wollte. Ich kann gar nicht anders, ich will gar nicht anders als es Wort wörtlich zu nehmen und zu verachten. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland und sie trinken wieder schwarze Milch, als Performance. Heil Jonathan.
    Wer die Menschlichkeit nicht fortwährend definiert und verteidigt, verdient nicht Künstler genannt zu werden. Es gibt keine Diktatur der Kunst. Es gibt nur Diktatur von Diktatoren. Diese Kunst, samt ihrer Designstiefel leckenden Adjutanten verdient den Untergang. Verschwindet. Verpisst euch ins unkenntliche. Ihr seid der Börsenskandal der Kunst. Eure Eiterungen sollen von den Wänden fallen und sie werden fallen.
    “Wir reichen daher dem fortschrittlichen Philosophen, Wissenschaftler und Politiker die Hand. Ihnen ist der Künstler in gewisser Hinsicht verbunden, denn gleich ihnen erforscht, entdeckt, verteidigt und verbreitet er eine Idee. Vergessen wir nicht, das es sich immer um Aspekte der ein und derselben Tätigkeit handelt, der menschlichen nämlich, angesichts der endlosen Probleme, welche die Beziehung des Menschen zur Natur und des Menschen zu seinesgleichen aufwerfen.“ Und da bin ich ganz mit Antonio Tàpies. http://www.rainerWieczorek.de, am 15.11.2009 zu Buhlin

    Erbitte Besinnung – Erbitte Weiterdenken – Erbitte Neues Handeln
    „Mail Art … auch subversive Praxis gegen den Machtanspruch der Funktionäre. Als Begleitausstellung zur Poesie des Untergrunds geht die Mail-Art-Ausstellung den Fragen nach, ob der Mauerfall der Mail Art den Boden entzogen hat, ob sie Untergrundkunst geblieben ist und ob sich Mail Artisten nicht heute noch genauso einmischen sollten wie damals.
    …Vor gut zwanzig Jahren ist die Berliner Mauer gefallen. Ihre Zerstörung war eine soziale Plastik mit Musik. Jürgen Kierspel aus Stuttgart erinnert sich noch immer gern an das “Tock, tock” der Mauerspechte. Mit ihrer künstlerischen Praxis leisten Mail-Artisten seit Jahrzehnten einen Beitrag zur Erweiterung des Kunstbegriffs. Im Netzwerk werden die Ideen von Robert Filliou und Joseph Beuys nicht nur kommuniziert, sondern praktiziert. Rainer Wieczorek aus Berlin meint, dass Mail Art vor allem Denk Art ist. Für ihn kann es keine “Diktatur der Kunst” (Meese) geben, sondern nur Diktaturen von Diktatoren. Damit tritt er in eine Diskussion ein, die zunächst offen bleiben muss, denn Meeses Diktatur zielt auf eine Erweiterung des Kunstbegriffs ab, die noch radikaler ist, als die von Beuys. Der Ostfriese Pit L. Grosse nennt Meese deshalb Postbeuys.”….

    Konrad Wohlrab am 1.2.2010 gefunden, berlinonline.de, „Postkunst, made in GDR: Robert Rehfeldt und seine Mail-Art-Genossen von damals und heute. Eine Schau in Prenzlauer Berg“

    „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist“
    Artikel 20 Absatz 4 des Grundgesetzes
    Also leite ich ein Widerstandsrecht ab innerhalb der Kunst gegen die Kunstauffassung eines Meese und seiner Interpreten. Ich nehme die Meinungsfreiheit in Anspruch, denn das reicht innerhalb dieser Diskussion und zu diesem Zeitpunkt. Meese will die Diktatur der Kunst, eine Metapher ist hier nicht Erkennbar. Kunst ist Kunst und Diktatur ist Diktatur. Also ist die Kunstauffassung des Meese eine Diktaturauffassung. Kunst ist in der kleinsten Auffassung ohne viel geistigen Ballast: etwas können. Also kann Meese Diktatur und gleichzeitig distanziert er sich, denn „nicht der Künstler stellt die Machtfrage sondern, die Sache“, die soll Kunst sein. Ein Auto ist auch eine Sache und ziemlich nutzlos wenn, es nicht irgendeine Person fährt, also ein Nutznießer der Sache da ist. Wenn nicht Meese der Nutznießer einer Diktatur ist, wer dann? Und wenn Sie, Herr Konrad Wohlrab Beuys ins Spiel bringen und die soziale Plastik, dann sprechen Sie von Gesellschaftsveränderung. Den Fall der Mauer haben Sie ja bereits als solch eine soziale Plastik benannt, also eine Gesellschaftsveränderung hier erkannt. Auch ich, der Wieczorek denkt über Gesellschaftsveränderung nach und postulierte, das er an der Sozialen Plastik weiter arbeiten wird, an der Erweiterung des Kunstbegriffs die er mit drei wesentlichen Begriffe deklariert: Der Streikposten, die KUNSTdemokratie und das Gestaltungskapital. Der Erweiterte Kunstbegriff ist die soziale Plastik eines Beuys und das meint Gesellschaftsveränderung durch die Setzung „Neuer Ursachen“ gefunden und erarbeitet durch Spiel und Müßiggang mit der „Kreativität des Menschen“. Dieses theoretische Verständnis eines Erweiterten Kunstbegriffs, von Beuys, dem ich mich anschließe, beinhaltet keine Diktatur.
    Beuys hat eine Diktatur durchlebt und überlebt und sich durch die Erfahrung auf die Seite der Menschlichkeit gestellt. Menschlichkeit ist ein großer Begriff und kann Ungeheuer gebären, die unter diesem Begriff schlimmstes durchzusetzen meinen, dies zu dürfen. Der Artikel 1 unserer Verfassung, ist ein Ansatz zum Menschlichkeitsgebot. Hier wird die Unverletzlichkeit der Würde jedes Einzelnen Menschen postuliert und hier ganz deutlich, die Todesstrafe ist abgeschafft. Eine Klarheit die seinesgleichen sucht in unseren Gesetzen. Dennoch wird relativiert. Der präventive Todesschuss beim Polizeieinsatz, mag man hinnehmen oder hat man sich nur bereits daran gewöhnt? Ein Durchdachter, Unaggressiver und Verantwortlicher Todesschuss um Opfer zu retten, ich will hier kein Richter sein. Hier kann die genannte „Kreativität des Menschen“ anfangen zu Arbeiten. Die Würde des Menschen sollte hier ausgebaut werden und gefestigt werden. Aber auch ein kritisches Bewusstsein aufrechterhalten werden in unserer Gesellschaft. Wer seine Rechte nicht wahrt, gibt sie auf. Und Ihr erinnert euch, die Innenminister Schilly und Schäuble wollten den präventiven Abschuss von Passagierflugzeugen von denen sie annehmen es könnte eine Waffe sein in Händen von Terroristen. Das war der Versuch einer Relativierung der abgeschafften Todesstrafe und das gleich als Massenmord. Hier wurde die „Kreativität des Menschen“ nicht in „Neue Ursachen“ überführt, hier wurde kein „Erweiterter Kunstbegriff“ bemüht, das war keine „Soziale Plastik“ im Sinne einer Gesellschaftsveränderung im Antlitz von Menschlichkeit.
    Wenn also Ihre Schlussfolgerung zu Meese und seiner „Diktatur der Kunst“ sich auf den Erweiterten Kunstbegriff als Soziale Plastik beruft und dazu noch „radikaler“ hinzugefügt wird, so muß ich hier klar sagen: NEIN. Eine Gesellschaftsveränderung durch Diktatur und diese kann sich nennen wie sie will, ist und bleibt eine Diktatur und diese lehne ich ab. Ich lehne diese Diktatur und lehne jede Diktatur mit Mitteln der Meinungsfreiheit ab und werde mein „Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist“ einsetzen. Das Künstler ein diktatorisches Verhalten (Metapher) betreiben um den Eigenwert ihrer Kunst zu behaupten ist mit der Postulierung von Diktatur nicht gleichzusetzen. Eine Diktatur hat es nicht nötig sich diktatorisch zu Verhalten, diese ist der Inbegriff von Allmacht über Alles und Jeden wie es ihr beliebt und hier mit Hitlergruß, ohne Distanz zur Performance. Wie deutlich braucht ihr es, Künstler und Verkünder und Publikum und Archivare des schlechten „Geschmacks“? In einer neuen „Gaskammer“ aufwachen, da hat sich alles erledigt, ihr Künstler der neuen Nation, Namens Diktatur der Kunst. Wäre diese Eselei der Meeselei ein Bühnenstück mit Distanz in einem Land mit festem Antifaschistischem Boden unter unser aller Füße, hätten wir eine diskussionswürdige Meinungsfreiheit und kein Verteidigungsbemühen innerhalb eines undeutlichen Kunstbetriebes in seiner Haltung zum Faschismus.
    Ich Erbitte Besinnung. Ich Erbitte ein Nachdenken zum Ursprung der Begriffe, den Gebrauch der Begriffe durch andere Menschen, der Eigenvorstellung zu diesen Begriffen. Und hört auf mit der allgemeingültigen Naivität das Kunst an sich nur GUT ist. Fangt an euch für unsere Geschichte zu interessieren, ihre Abgründe und nicht für diese verlogenen Heldenepen. Hört auf mit diesen dümmlichen Farbsoßen und heroischen Symbolchen grosse Kunstgeschichte zu erahnen. Und Ihr, das Publikum, Ihr habt eine Bewunderungsverantwortung. Geiz ist geil, das wäre hier mal sinnvoll.
    Rainer Wieczorek, Berlin in der Nacht zum 3.Februar 2010

    Achtung deinem Star

    Um diesen Text zu schreiben und das Gehirn aufrecht wacker zu halten, Posthum und Pisastramm machte ich zunächst 33 Purzelbäume und Rolle Rückwärts in loser Reihenfolge auf meinem flauschigen Teppichboden. Glücklich saß ich im Sofa und trank Korn. 36 ganz genau. So um den Eichstrich herum. Das Maß, so relativ um Null Komma Null Zwei Pro Liter. Zur besseren Erleuchtung provozierte ich den Geschmack, mit jedem Schnäpschen mir ein Substantiv zu kippen, hinein. Das ist super clever. Wer hat denn beim saufen jemals soviel gelernt wie ich.
    Bei Zitrone war ich Deutsch.
    Bei Kaffeebohne Beerlutschkonie.
    Bei Korn mit Schokolade fikte ich Judith.
    Korn und Hustenbombom erzeugte pornografische Höchstleistung, ich war außer mir vor Lust.
    Karamelbombom ließ mich wühlen nach Handy zu echter Tittenjudith.
    Korn mit Banane verdarb mir den Trieb.
    Künstler bin ich, der säuft auch eingeweichtes, Fischstäbchen in Korn, GaGa, denn DADA straft mich zu sehr.
    Kohrn mit Kotzgeschmack.
    Kuhrn pur.
    Kuhrnh die Nummer 30 und meine Gedanken werden scharf und präzise.
    31 bin ich der Esel Meesel.
    32 die Kunst ist frei, Grenzenlos. Ich werde Judith mit Kot bestreichen, ihre Mähne hängt an der Wand, Ästhetik.
    33 Hakenkreuze in Giftgrün, das gibts noch nie.
    36 die Kunst ist so toll, ich darf alles machen und so schön mein brauner Teppichboden für weiße Unschuld Farbe, ganz neu im Sortiment der großen Palette, wo ich jetzt nur noch male. Ich bin Star. Achtung.
    Im Sessel lässt es sich träumen, ganz viel Träumchen träumen tausend Jahre lang.
    33 Quadratmeter. Im Rechten Winkel an der Wand und einzig im ganzen Land, ein Palast so groß wie nie zuvor.
    Die Diktatur der Kunst, in fetten Lettern steht geschrieben, in Unschuld Weiß.
    Der Judith Mähne drunter ihr Kopf, dies Zeichen in eure Welt!
    Meinungsfreiheit für Diktatoren heißt unser Manifest.
    Punkt eins ist die Diktatur der Kunst.
    Punkt zwei ist die Kunst der Diktatur.
    Punkt drei ist die der Kunstdiktatur.
    Die dreieinige Heiligkeit der diktatorischen Kunst sie hänge ab sofort an jeder Wand, im ganzen Land. Von der Oder bis Mississippi, kraftvoll über den Indischen Ozean in die Heimatscholle, da wo die Warthe fließt ins Oder.
    Meese.
    Meesel.
    Meesels.
    Ich bin so kostbar. Ich bin brillant. Ich bin ein Brillant. Ich bin das einzige Wahre. Absolute Offenbarung.
    Die Diktatur der Kunst, an ihr soll die Welt gemeesen.
    Der Mensch ist ausgerottet, die Sache blendet daher.
    Die Diktatur der Kunst, soll euer Glaube sein, euer ganzer Daseinsgrund.
    Die Diktatur der Kunst.
    Kunst ist Diktatur.
    Der Kunst die Diktatur.
    Korn.
    Korn.
    Korn.
    Ameise fällt mir noch ein.
    Ich bin eine fleißige Ameise, das ist geil, kuhl.
    Die Ameise der Kunst, das ist sigismundische Psychoanalyse.
    Wagnerianisches geschreites Gebrüll, präziseSS Deutsch, reingepreSSt.
    Sportliche deutsche Markenware mit Treue, super stark.
    Gigantisch große Bilder, auch kleinere, Druckgrafik für jedes Wohnzimmer dem Standard gemäß, Geld machen.
    Ich bin ein Ideal, ich bin der große Meesel, der einzige wahre Meesel.
    Beuys, Benn, Jünger, Hegel, Nietzsche, Heidegger, Expressionismus und der Realismus. Übermalung, Gemälde, Philosophie und das Museum. Theater, Macht, Diktatur, Kunst und Pathos. Psychoanalyse, Ameise, Geschichte, Gott, Priester wie Nation. Napoleon, Franco, Salazar, der Cäsar wie der Mussolini. Hitler, Idi Amin, Despotie, das Universum.
    Eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne ist eine Werbecampagne.
    Die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist
    die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst ist die Diktatur der Kunst.
    Der aufmerksame Leser fragt sich dann doch, war es eher Koks als Korn, bei soviel pepp. Für Krack ist es zu sportlich gemacht und ein Kornverstand hält nicht formale Höflichkeit solang parat. Der Dichter, der hier nicht dichtet, hört jetzt auf mit der Dichtung. Ein Scheißhaus kriegt keiner schöngeschrieben zum Wohnzimmer des Lebens leben.
    Rainer Wieczorek, Buhlin Nov/Dez 2009

  9. @ Rainer Wieczorek: dein langer Kommentar macht mich ratlos. Bist doch ein politischer Künstler. Ab Zeile ~40 gehts dann an mir vorbei.
    Dann freu ich mich nur noch an Ästhetik und Ideen, immerhin.
    Und Ideologie.

  10. Lieber Herr Möller,

    es ist schlimmer als Reiner es schrieb.
    Das Sie hier gerne in Ihrem alter schon die Augen zu machen ist verständlich.Lrider muss ich bakld als Künstler mich liften sonst pass das Img nicht mer in diese Gesellschaft mehr rein.Und Berlin ist arm aber Sexy ist wohl allen bekannt als Solgen für Gehiramputierte.

  11. gelingt wolfgang mueller die enttarnung des kunst-scharlatans endlich? tatsache ist dass es sich hier um eine karrierestrategie handelt, schlau und gewitzt spielt koenig artur mit der dummheit der mehrheit, ihrer ambivalenz und daemlichkeit, ein antiaufklaerer und zyniker? oder nur ein messianisch-genialischer idiot? jede aufregerei fuehrt letztlich zu groesser einschaltquote. das ist wie dschungelcamp, big brother. die methoden sind ebenso dumm wie effektiv, es geht nicht um politischen aktivismus oder gute kunst sondern um wirksamkeit, damit zeigt sich letztlich wie kaputt und dumm der betrieb selbst ist. die martin zet aktion zeigte letztlich wie daemlich die presse ist, nur ist die geste nicht aufklaererisch sondern bauernschlau. der einzige der hier gewinnt ist der kuenstler. auf der strecke bleibt die kultur, der politsche wille und die diskursfaehigkeit. insofern ist koenig artur ein revaunchist, und katholizistisch-moralischer anti-aufklaerer der mit mehr oder weniger billigen methoden parasitaer das westlich-dekadente wertesystem als nihilisisch verkommen darstellt. es ist zu hoffen dass sich die endlich die antideutschen melden und sich gegen die BB7 runen branding richten, gegen den ambivalenten antizionismus. vielleicht gibt es doch noch eine immunreaktion gegen soviel dreiste dummheit.

  12. Lieber Wolfgang Müller,

    hier nur der Hinweis, dass der Blog 71 Gedichte, der parallel zur Ausstellung des israelischen Künstlers Boaz Kaizman 71 Gedichte eingerichtet wurde, genau das zum Anlass hat, was Sie in Ihrem Artikel kritisieren. Insbesondere der Artikel von Werner Fleischer und der Mail-Wechsel mit dem Goethe-Institut Ramallah. Sind Sie an einer Vernetzung interessiert?

    Gruß

    Marcus Seibert

  13. @Marcus Seibert, Vielen Dank für den interessanten Hinweis!
    Habe gerade einen (ersten kurzen) Blick in den Blog 71 Gedichte geworfen, klingt sehr spannend. Werde morgen ausführlicher reinschauen! herzlichst, Wolfgang Müller

  14. Nur weil Wolfgang Müller sein Leben in den 1970er und 1980er Jahren an jeder Ecke verzweifelt, notorisch und hochnotpeinlich promoten muss heisst das noch lange nicht, dass Zmijewski ein schlechter Künstler ist.

  15. Hallo hier Rainer, WR, wie wärs mal Mail Art, mach mit !!!

    “WIDERSTÄNDIGKEIT ALS PFLICHT”
    (Auch eine Geburtshymne auf Georg Büchner am 17. Oktober 2013 wird er 200 Jahre jung)

    Der Pflichtbegriff wird nicht all zu gern vernommen. Doch halte ich ihn für wichtig, eine komplexe Gesellschaft kommt ohne ihn nicht aus und eine Gesellschaft die sich ins „absolut“ menschliche Entwickeln will, muß die Pflicht ins Autonome und Selbstbestimmte setzen. Pflicht aus Einsicht und im Selber Denken – Selber Handeln – Selber Sein verankert haben.
    Widerständigkeit tut Not, ist Pflicht in einem Staat der sich rückentwickelt in die Obrigkeit, der seine Menschen Vernachlässigt da er das Soziale nicht entwickelt und mehr und mehr in alle Lebensbereiche das Gewicht des Geldes anlegt. Viel Geld bedeutet viel Privileg. Der Arme wird Chancenlos, mit jedem Tag mehr. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ was immer weniger stimmt: präventiver Todesschuss, der Abschuss von Passagierflugzeugen immer wieder im politischen Kalkül, die Bundeswehr im Inneren zum Eisatz bringen wird immer wieder auf´s neue ins Gespräch gebracht, Geldklassenmedizin und Geldklassenpflege ist in Vorbereitung, ein gnadenloses Renteneintrittsalter. Die Abgründe der Sterbehilfe, sieht da jemand was? Die Sicherungsverwahrung, da entsteht ein Moloch ungeahnter Grausamkeit. Deutschland hat wieder eine Armee die Kriegseinsätze tätigt. Die Würde des Menschen wird angetastet im täglichen durch politische Entscheidungen und ihre ausführenden staatlichen Organe und einer Bevölkerung die aus einer angenommenen Mehrheit her raus zu sieht.
    Geheimbündeleien auf politischen/gesellschaftlichen Feldern gehört zum Alltag.
    Eine Privatisierung zum Ausschlachten von Generationenvermögen in aller Selbstverständlichkeit.
    Selber Denken – Selber Handeln – Selber Sein
    in seiner eigensten Pflichtauffassung von Widerständigkeit gegenüber Ungerechtigkeit, Unmenschlichkeit, Unannehmbarem aus Politik, Obrigkeit und Establishment.
    Und vergesse dich selber nie. Ohne Eigenarbeit an und in Sich zum „Guten“, bleibt der Geruch des geschäftlichen, des Missbrauch, der Lüge an den Personen der Verkündung.

    Georg Büchner war ein konsequenter Verneiner der Monarchie, einem Machtanspruch der sich zum Schmarotzertum der Vernichtung an seinen „Untertanen“ entwickelte.
    Unsere Aufgabe im Heute, ist es die „Geldaristokratie“, wenn diese sich nicht erziehen lässt, diese abzuschaffen. Ihr Spezialisten des Absurden: Da wo Geld nur noch im Geld sich erzeugt und die Kompatibilität zum menschlichen und seinen Existenzgrundlagen sich erpresserisch und vernichtend verhält, muß eine neue Verankerung her. Moderne und auf Zukunft gerichtete Gesellschaften werden das Geld im Recht verankern, was heißt: Jeder Mensch ist fortan auch vor dem Geld gleich und er besitzt es gleich wie alle anderen. Die Triebkräfte der Produktion für die Lebensgüter und der „Egoismus“ der Individuen an der Teilhabe von Besitz und Eigentum wird dann ein werbendes Element. Die Möglichkeit der Erpressung des Einzelnen bis hin zu ganzen Staaten, wird mit der perfektion eines neuen auf Recht basierendem Geldtauschsystem, erschwert bis aufgehoben. Ein Übergang könnte eine Art „pädagogischer Merkantilismus“ der Teilung sein, d.h. Währung innerhalb eines Systems und Währung zu anderen Systemen, also global kompatibel.

    ODER: KRIEG DER GIER UND FRIEDE DEM SOLIDARISCHEM SCHAFFEN

    Ein Internationales Mail-Art-Projekt 2011 bis Februar 2013

    Spielregeln? / Rule of the game?
    es gibt keine Honorare / non profit / keine Rücksendungen / no returns / keine Jury / no jury / jeder gibt sein Bestes / give your best / weltweiter Austausch ohne Grenzen / communication worldwide / Dokumentation / documentation / Ausstellung / exhibition / Archiv / archive /
    Nur per Post ! / Only by post ! /
    Technikfrei / technikfree / BITTE BIS: Februar 2013 / PLEASE TO: february 2013
    !!!Es werden Zwischenberichte erstellt und Zusammenarbeit: Wirart ersucht!!!
    send to: Rainer Wieczorek, Reuterstraße 85, 12053 Berlin, 030/ 61 3456 2
    info: http://www.RAINERWIECZOREK.de + wirart.de
    Mail – Art kann ja jeder, wenn er will. Sie kommt aus dem Guten der Kunst und wendet sich an Alle. Impulse zur Empathie für das Menschliche, mit Mitteln der Kunst, für ein Thema dem sich ein Mail Art – Projekt stellt. Projekte mit Themenstellungen sind nicht zwingende Spielregel, aber die Hinwendung zu einer Grundannahme von der aus sich Mail Art von den klassischen Techniken der Kunstausübung absetzen kann und somit seine spezifische Berechtigung in den Kanon der Kunst festschreibt. Das Mail Art Denk Art sei, ist eine Grundlegende Ausgangs- situation zum Mehrwert des Kunstsystems und der Mail Art selber. Die Denk Kunst ist eine Eröffnung zur Spracherweiterung durch und in der Kommunikation. Beuys sah die Erweiterung der Sprache durch die Zeichnung gegeben. Ich meine aber das im Netzwerk der Mail Art möglichkeitsreichere Varianten zur Spracherweiterung sich anbieten. Das Netzwerk erhebt den Anspruch Gespräche mit allen zu zulassen. Quer durch die Sprachen und Bildwelten und der fülle an Gestaltungstechniken kommen noch kulturelle und soziale Prozesse hinzu. Auch das taktile und sinnliche das einem Computer fehlt, dies in Gang gesetzt, da lebt hier mehr. Durch die Mitteilungsfantasien, in die breite der Kulturtechniken hinein, mit einer demokratischen Unbedingtheit offener Spielregeln und den Melodien zur Anarchie ergibt sich die Eigenständigkeit der Mail Art als Beitrag zum Erweiterten Kunst- begriff. Anarchie, ein kriminalisierter Begriff im deutschen Heute, Lauthals posaunt immerzu von den egoistischen Machtverliebten. Anarchie ist aber ein politischer/gesellschaftlicher Freiheitsanspruch ohne Machtausübung über Andere und die Anderen haben keine Macht über dich. Ein utopischer Gedanke, den ich liebend gerne Mitentwickele, die Gedanken zu einer Demokratie mit offenen Grenzen zur Anarchie. Im Selber Denken, Selber Handeln, Selber Sein an der Menschwerdung verankert. Arbeiten am Weltbürger in der Weltkommunikation. Als Konzept zur menschlichen Menschheit jedes Einzelnen mit seinen Beiträgen und Gestaltungskompetenzen in Harmonie bringend, das Ich zur Menschheit. Mail Art kann als Beitrag und Vorspiel aufgefasst werden, hierzu. Lassen wir uns das Spiel nicht verderben, lass dir das Spiel nicht verderben. Erfinder, Entdecker, Stars, das war´s, diese kleinkarierten Marketingkonzepte bedienen die bittere Eitelkeit, geschminkte Hässlichkeit, Tarnungen der Kunstlügner. Den Eiterungen widersprechen ist Aufgabe, nicht nur der Kreativen, allen denen Kinder wichtig sind, unserer RENTE.

    Was ist los mit dem Führungspersonal und seinem Establishment in
    unseren Demokratien?, die da westlich tetuliert werden. Es existiert
    der Wunsch nach öffentlicher Ehrung, Orden, Titeln und dergleichen!

    Päpste sprechen sich gegenseitig Selig und Heilig. Amtierende Staats-
    oberhäupter mit Armeen bekommen im Vorschuß Friedensnobelpreise.

    Berühmte Künstler mit Werbekonzepten zu den Menschenrechten
    erhalten den Ritterschlag des Geldes, in seelige Reputation gesetzt,
    ein warmer Dauerregen einsetzend, es rieseln Preise und Würdigungen
    und Titel. Einer der schönsten deutschen Verdienste ist die Proffesoren-
    besoldung im Dauerabontemant. Lotteriequote 1 : 10.000, in etwa.
    Schneller, aber kürzer im Vergnügen und im Baren, geht’s im DSDS –
    Verfahren a la Dieter Bohlen.

    Unschuldig, früh gestorben in die Unsterblichkeit hinein: Georg Büchner,
    benannte dies zu AFFENKOMÖDIEN. Er war noch kein Tierschützer, es
    gab sie noch nicht die Laboraffen, die Fließbänder voll geschlachteter
    Kreaturen. Auch Auschwitz, der Inbegriff von Tötung im industriellen
    AusmaSS, war Unbekannt. Insofern sind Neue Schimpfwörter auf die
    Abgründe menschlicher Dummheit und Borniertheit, der Überlegung
    wert.

    Es lebt sich zur Zeit gesünder, statistisch gesehen. Er und Sie entwerfen
    ein Plakat das ein machtheischendes Wir im WIR zugelassener Weise als
    Lohnwert betrachtet, wenn dieser Jubelchor nicht übermurrt wird: sodann
    strömt die Alimentierung.
    KURZ, WERDE EIN VERFÜHRERISCHES PLAKAT UND ES WIRD DIR BEZAHLT.
    Wie die Idee des Geldes im Papier, als Papier verarmt und die Menschlichkeit auf Papier als Papier verkommt, wie wäre es im Selber Denken, Antworten finden.

  16. Tribunal Der Unsichtbaren Demokraten

    Wir Klagen an die falschen Philosophen, Mörder am menschlichen, die Hasser der Demokratie.
    Diejenigen die demokratische Freiheitsrechte mißbrauchen um diese anderen zu nehmen, um ihre Diktatur zu installieren.
    Sodann ist dieses Rudel der Diktatoren:
    Herrenmenschen!
    Die verratenen und betrogenen Demokraten werden zu Untermenschen und Nichtmenschen
    Degradiert und Tätowiert.
    Kurz.
    Ihr wollt Revanchismus, den Bürgerkrieg.
    Todschlagen was in eure Uniformen nicht soll
    und sich nicht pressen lassen will.
    Wir nennen euch Faschisten.
    Wir werden vor eurer Diktatur nicht weichen.
    Ihr habt keinerlei Recht Euren politischen-gesellschaftlichen Egoismus in dieser Welt zu bemächtigen.
    Kein Naturrecht, kein Religionsrecht, kein Recht eines Gottes, kein Priesterrecht, kein Politisches Recht, kein Verfassungsrecht, kein Moralisches Recht, kein Gesellschaftliches Recht, kein Recht des Stärkeren, kein Recht des Erbes; keinerlei menschliches Recht.
    Ihr dürft Euren Faschismus in Form des Spiels durchleben, gesellschaftlich – demokratisch ausgehandelt.
    Spielvereine gründen, gebunden an geltendes Recht.
    Nur hier kann ein demokratischer Kompromiss liegen, ein menschlicher.
    Jeder faschistische Versuch von oktroyieren wird den Widerstand des demokratischen Naturrechts erfahren.
    Diese Erde, dieser Planet gehört der Menschheit und jedes einzelne Individuum hat ein freiheitliches Aufenthaltsrecht. WR

    „Jeder muß sich geltend machen und seine Natur durchsetzen können. Jeder muß in seiner Art genießen können, jedoch so, das keiner auf Unkosten eines anderen genießen oder ihn in seinem eigentümlichen Genuss stören darf.“
    Georg Büchner „Dantons Tod“ 1835, gesamt Rainer Wieczorek Sep/Okt 2013, Uraufführung 11.10.2013 artgaragen

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.